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Veranstaltungsrückblick: Thomas Straubhaar, Philippe Van Parijs und Gerhard Bosch:
Bedingungsloses Grundeinkommen

Mittwoch, 07.06.2017

18:00 – 20:00 Uhr

ZBW, Raum 519
Neuer Jungfernstieg 21
Hamburg

"Geld für alle" vom Staat ohne Gegenleistung und in Höhe des Existenzminimums bedeutet einen fundamentalen Perspektivenwechsel: weg von einem Sozialstaat, der im Nachhinein durch aktivierende Maßnahmen korrigieren will, was vorher falsch gelaufen ist. Das bedingungslose Grundeinkommen rückt zunehmend in die Mitte gesellschaftlicher Diskussion.

Hierzu haben am 7.7.2017 zwei Autoren ihre Bücher vorgestellt und diskutiert: Thomas Straubhaar mit "Radikal Gerecht - Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert" und Philippe Van Parijs mit "Basic Income - A Radical Proposal for a Free Society and a Sane Economy". Gerhard Bosch hat anschließend sich kritisch mit den Thesen der Bücher auseinandergesetzt. Zum Schluss haben alle drei mit Chefredakteurin Brigitte Preissl über die Knackpunkte des bedingungslosen Grundeinkommens diskutiert.

Cover der Bücher "Radikal gerecht" von Thomas Straubhaar und "Basic Income" von Philippe Van Parijs und Yannick Vanderborght

Kontakt

Claudia Sittner
Redaktion Wirtschaftsdienst (ZBW)
Telefon: +49 40 42834-332 · E-Mail

In Kooperation mit

Zu den Büchern

Cover des Buches "Radikal gerecht – Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert"

Immer weniger junge Menschen, die für immer mehr alte aufkommen müssen, eine immer größere Schere zwischen Arm und Reich: Das Sozialsystem, wie wir es kennen, ist am Ende. Reformieren lässt es sich nicht, sagt der Hamburger Ökonom Thomas Straubhaar. Aber revolutionieren: durch das bedingungslose Grundeinkommen. Straubhaar will dafür sorgen, dass die gesellschaftlichen Lasten gleichmäßig verteilt sind. Wenn alle Menschen, vom Säugling bis zum Greis, ein Grundeinkommen erhalten, so entmündigt sie das nicht, sondern befreit sie zu Selbstständigkeit und eigenen Entscheidungen. Und der Staat investiert nicht länger in die Verwaltung des Mangels, sondern in die gerechte Behandlung aller Bürger.

Das Buch „Radikal gerecht – Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert“ ist im Februar 2017 im Verlag edition Körber-Stiftung erschienen. Weitere Literatur von Thomas Straubhaar finden Sie bei EconBiz, dem Fachportal der ZBW für die Suche nach Wirtschaftsliteratur.

 

 

Cover des Buches "Radikal gerecht – Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert"

It may sound crazy to pay people an income whether or not they are working or looking for work. But the idea of providing an unconditional basic income to every individual, rich or poor, active or inactive, has been advocated by such major thinkers as Thomas Paine, John Stuart Mill, and John Kenneth Galbraith. For a long time, it was hardly noticed and never taken seriously. Philippe Van Parijs and Yannick Vanderborght present the most comprehensive defense of this radical idea so far, advocating it as our most realistic hope for addressing economic insecurity and social exclusion in the twenty-first century. The authors seamlessly combine philosophy, politics, and economics as they compare the idea of a basic income with rival ideas past and present for guarding against poverty and unemployment.

The book "Basic Income – A Radical Proposal for a Free Society and a Sane Economy" was published in March 2017 by the Harvard University Press. Further Literature from the authors can be found at EconBiz, the search portal for economics and business studies by the ZBW.

Zu den Autoren

Portrait von Prof. Dr. Thomas Straubhaar

Prof. Dr. Thomas Straubhaar ist seit 1999 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Von September 1999 bis August 2014 war er zunächst Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) und danach Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Internationale Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere die transatlantischen Beziehungen sowie die Bevölkerungsökonomie mit dem Schwerpunkt Migration.

 

 

Picture of Philippe Van Parijs

Philippe Van Parijs is Professor at the Faculty of economic, social and political sciences of the University of Louvain (UCL), where he has directed the Hoover Chair of economic and social ethics since its creation in 1991. He has also been a special guest professor at the KuLeuven's Higher Institute for Philosophy since 2006. From 2004 onwards he was for several years a Regular Visiting Professor of Philosophy at Harvard University.

 

Zum Diskutanten

Portrait von Gerhard Bosch

Prof. Dr. Gerhard Bosch studierte Volkswirtschaftslehre und Soziologie in Köln. Er ist seit 1993  Professor für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen und war von 2007 bis 2016 Geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen.