Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

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Heft 6, Juni 2010

In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst bildet die europäische Schuldenkrise einen Schwerpunkt. Sie wird einerseits mit der konsumtiven Verwendung der Staatsausgaben in den Schuldenländern begründet ("Die Schuldenmechanik in einer nicht-optimalen Währungsunion"). Andererseits wird argumentiert, dass die hohe Auslandsverschuldung, d.h. auch die Verschuldung der privaten Wirtschaftssubjekte in den Süd-Ländern im Ausland, für die Schuldenkrise verantwortlich sei ("Der Konstruktionsfehler des Euro-Stabilitätspaktes").

IN DIESEM NEWSLETTER

Finanzkrise: Sind staatliche Maßnahmen effizient?

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

THEMA DES MONATS
Finanzkrise: Sind staatliche Maßnahmen effizient?

Staatliche Maßnahmen zur Förderung und Stabilisierung von Banken werden infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise ineffizient eingesetzt. Dies zieht unerwünschte Verteilungswirkungen nach sich. So werden zwar die Eigentümer von (insolventen) Finanzinstituten in die Pflicht genommen, nicht aber deren Gläubiger. "Wenn Gläubiger solche Vorteile ohne Bezahlung einer marktkonformen Gegenleistung erhalten, werden marktwidrige Anreize gesetzt und Fehlallokationen ökonomischer Ressourcen begünstigt", erläutert Dr. Ludolf von Usslar (Geschäftsführender Gesellschafter von Dr. Stange + Co Nachf.) in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst. Die Krise habe Nutznießer hervorgebracht, die an den Kosten beteiligt werden müssen.

"Die Übernahme von Garantien oder Eigenkapitalhilfen zur Stärkung der Haftungsmasse verringern die Ausfallrisiken für Gläubiger der betroffenen Institute", erklärt von Usslar Damit erlangen die Nutznießer ohne eigenes Zutun einen vermögenswirksamen Vorteil, der nicht Zweck der Maßnahme sei. Über eine Beteiligung dieser an den Aufwendungen muss die Handlungsfähigkeit des Staates wieder hergestellt werden.

Gerade in Zeiten dramatisch zunehmender Staatsausgaben und übernommener Garantien muss der haushaltsrechtlich verankerte Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit beachtet werden. "Der bloße Erhalt nicht wettbewerbsfähiger Unternehmen widerspricht dem Marktprinzip und begünstigt marktwidrige Strukturen", stellt von Usslar fest. Dies gelte beispielsweise für die Commerzbank und die Hypo Real Estate.

WEITERE THEMEN AUS DER AKTUELLEN AUSGABE

Quo vadit Euro?

Das gigantische Öffnen der Kreditschleusen von EU und IWF sowie die Finanzierung von Haushaltsdefiziten durch die Europäische Zentralbank allein garantieren nicht die langfristige Stabilität des Euro. Ohne rigorose Haushaltspolitik insbesondere der Länder mit explodierenden Staatsschulden werden die Spannungen an den Finanzmärkten nicht nachlassen. Es werden nur die Banken, insbesondere französische, aber nicht der Euro gerettet.
Ein Leitartikel von Wolfgang Glomb (ehem. Bundesministerium der Finanzen)

20 Jahre Deutsche Einheit

Am 1. Juli 1990 trat die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion der beiden deutschen Staaten in Kraft. Der Prozess des ökonomischen Zusammenwachsens von Ost- und Westdeutschland erwies sich jedoch als schwieriger als erwartet. Warum ist das so? Und was könnte getan werden, um in Ostdeutschland eine eigenständige Wirtschaftsdynamik zu etablieren?
Ein Zeitgespräch mit Beiträgen von Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg), Dr. Joachim Ragnitz (ifo Institut Dresden), Hartmut Koschyk (Bundesministerium der Finanzen), Prof. Dr. Ullrich Heilemann (Universität Leipzig) sowie Prof. Dr. Klaus Schroeder (Freie Universität Berlin)

Die Finanzkrise als Vorwand für Überregulierung

Die Griechenland-Krise gibt Anlass, den grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Staatsschulden, Zinsen und Wachstum zu untersuchen. Es wird deutlich, dass ein hohes nominales Wachstum bei niedrigen Zinsen die sogenannten PIGS-Länder zu Beginn der Währungsunion in eine komfortable Situation brachte. Erst mit rückläufigem nominalen Wachstum und steigenden Zinsen kam es zu der Schuldenkrise, die besonders stark die Länder betraf, deren Staatskredite in konsumtive Verwendungen flossen.
Eine Analyse von Prof. Dr. Henning Klodt und Matthias Baumgarten (Institut für Weltwirtschaft Kiel)

Das Juni-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE

Zeitgespräch:
Zwischenbilanz: Gewinner und Verlierer der Finanz- und Wirtschaftskrise

Bruno S. Frey, Claudia Marti Frey:
Glück - Die Sicht der Ökonomie

Ökonomische Trends:
Subventionen in Deutschland: der neue Kieler Subventionsbericht

VERANSTALTUNGEN DES WIRTSCHAFTSDIENST

Buchvorstellung mit Daniel Gros: Nachkrisenzeit

DONNERSTAG, 8. JULI 2010, 18.30 UHR | ZBW HAMBURG

Der Querdenker Daniel Gros analysiert und wagt gemeinsam mit der renommierten ORF-Wirtschaftsjournalistin Sonja Sagmeister den Blick in die Zukunft: Der chinesische Drache fliegt auf der Überholspur. Die USA blicken nervös in den Rückspiegel, weil sie das Rekordtempo der Chinesen auf dem Weg zur Supermacht verblüfft. Auch in Europa bleibt kein Stein auf dem anderen. Polen zieht wirtschaftlich an Deutschland vorbei. Afrika: Vom Selbstbedienungsladen der Welt zur neuen Boom-Region.

Dr. Daniel Gros ist Direktor des Centre for European Policy Studies (CEPS) in Brüssel. Seit über 20 Jahren beobachtet und analysiert er die europäische Finanzwelt und Währungspolitik mit Dutzenden von Veröffentlichungen auf diesen Gebieten. Dr. Sonja Sagmeister, Co-Autorin und Mitarbeiterin der ORF-Wirtschaftsredaktion der "Zeit im Bild", wird die Buchvorstellung moderieren.

Weitere Details und Anmeldung

Herausgeber der Zeitschrift

Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften / Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

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