Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

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Heft 8, August 2010

Die aktuelle Ausgabe des Wirtschaftsdienst widmet sich ausführlich der Geld- und Währungspolitik. In der Kritik stehen die unkonventionellen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank im Zuge der Finanzkrise bzw. die Kommunikation dieser Zentralbankpolitik. Analysiert werden zudem die geldpolitischen Ziele der Federal Reserve, die Reform des Basler Abkommens sowie die Griechenland- und Eurokrise.

IN DIESEM NEWSLETTER

Stabile Finanzmärkte durch eine symmetrischere Geldpolitik

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

THEMA DES MONATS
Stabile Finanzmärkte durch eine symmetrischere Geldpolitik

Die Notenbanken müssen zukünftig die Stabilität des Finanzsystems in ihr Kalkül einbeziehen. Vorrangiges Ziel bleibt die Preisniveaustabilität. Allerdings soll eine symmetrischere Geldpolitik - wie unter anderem vom Präsidenten der Deutschen Bundesbank Axel A. Weber vorgeschlagen - erreichen, "dass die Geldpolitik über den gesamten Finanzmarktzyklus hinweg ihren Stabilitätskurs verstetigt", erläutert Bernd Braasch (Deutsche Bundesbank) in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst.

"Der Leitgedanke einer mehr symmetrischen Geldpolitik besteht darin, Auf- und Abschwungphasen an den Finanz- und Vermögensmärkten nicht als unzusammenhängende Ereignisse zu betrachten", ergänzt Braasch. Schließlich beeinflussen Reaktionen der Notenbanken die Risikoneigung der Marktteilnehmer. So handelt eine Notenbank asymmetrisch, wenn sie bei zusammenbrechenden Kursen mit ihren (expansiven) Maßnahmen stärker reagiert als im Falle des Kursaufschwungs mit Zinsanhebungen. Dies könne zu einem Moral-Hazard-Verhalten führen, das die Instabilität der Finanzmärkte noch verstärke.

"Vorrangiges Ziel muss es daher sein, geldpolitischen Handlungsspielraum zurückzugewinnen und zu bewahren", stellt Braasch fest. Daher sei es "grundsätzlich geboten, systematisch und undogmatisch die Möglichkeiten und Grenzen der Geldpolitik für eine Unterstützung der Finanzstabilität auszuloten". Dafür biete der Ansatz einer symmetrischeren Geldpolitik einen relevanten Ausgangspunkt.

WEITERE THEMEN AUS DER AKTUELLEN AUSGABE

Bankenstress-Tests: Viel Lärm um nichts?

Ängste vor dem "Tag der Wahrheit" kennzeichneten weite Teile der Bankenszene vor dem 23. Juli, an dem die Ergebnisse der Stresstests für die 91 größten Banken der EU veröffentlicht wurden. Und noch bevor die Resultate auf dem Tisch lagen, wurden sowohl Banken als auch ihre Aufseher nicht müde, auf die "begrenzte Aussagekraft" der Tests hinzuweisen. Wie ausgewechselt schienen die Beteiligten nach der Veröffentlichung der Ergebnisse.
Ein Leitartikel von Prof. Dr. Stephan Paul (Ruhr-Universität Bochum)

Neue Geldpolitik der Europäischen Zentralbank?

Im Zuge der Griechenlandkrise hat die EZB zu unkonventionellen Maßnahmen gegriffen: Sie akzeptiert Wertpapiere mit geringem Qualitätsniveau als Sicherheiten und kauft Staatsanleihen. Dies lässt befürchten, dass die EZB Reputation verliert und Moral-Hazard-Probleme entstehen. Die Liquiditätssteuerung während der Krise war eine große Herausforderung für die Zentralbanken, die möglicherweise die Bedeutung der externen Kommunikation unterschätzen. Der liberalisierte Ordnungsrahmen für die Finanzmärkte hat es ihnen allerdings schwerer gemacht hat, eine wirksame Geldpolitik zu betreiben.
Ein Zeitgespräch mit Beiträgen von Prof. Dr. Ulrike Neyer (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Prof. Dr. Bernd Hayo (Philipps-Universität Marburg) sowie Prof. Dr. Hansjörg Herr (Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin)

Den Anschluss nie gefunden: Die Ursachen der griechischen Tragödie

Die Eurogruppe hat Griechenland mit dem Argument vor dem Staatsbankrott gerettet, diese Situation sei durch die Wirtschafts- und Finanzkrise ausgelöst und damit kurzfristig und vorübergehend. Die Autoren weisen demgegenüber nach, dass Griechenland schon seit langem über seine Verhältnisse lebt. Sie machen Vorschläge, wie das Land seine verlorene internationale Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangen kann.
Eine Analyse von Dr. Klaus Schrader und Dr. Claus-Friedrich Laaser (Institut für Weltwirtschaft in Kiel)

Das August-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE

Zeitgespräch:
Brauchen wir eine Reform des Mehrwertsteuersystems?

Norbert Berthold, Andreas Müller:
Regionale Disparitäten in Deutschland - Auf dem Weg zu gleichwertigen Lebensverhältnissen?

Ökonomische Trends:
Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit in Aufschwung und Krise

VERANSTALTUNGEN DES WIRTSCHAFTSDIENST

Vortrag mit Martin Junkernheinrich: Kommunalfinanzen - Krisenreaktionen im Ländervergleich

MITTWOCH, 22. SEPTEMBER 2010, 18.00 UHR | ZBW HAMBURG

Die Kommunen beklagen schon seit langem ihre katastrophale Finanzlage. Die Wirtschafts- und Finanzkrise droht, ihre Haushalte vollends in den Ruin zu treiben. Die Bürger merken das direkt: Straßen werden nicht ausgebessert, Museen und Theater schließen, Gebühren werden erhöht. Wie können diese Probleme gelöst werden? Diskutieren Sie mit Martin Junkernheinrich, Mitherausgeber des "Jahrbuchs für öffentliche Finanzen 2010".

Prof. Dr. Martin Junkernheinrich ist Inhaber des Lehrstuhls für Stadt-, Regional- und Umweltökonomie unter besonderer Berücksichtigung finanzwissenschaftlicher Aspekte an der Technischen Universität Kaiserslautern.

Weitere Details und Anmeldung

Buchvorstellung mit Max Otte: Der Informationscrash

DONNERSTAG, 28. OKTOBER 2010, 18.00 UHR | ZBW HAMBURG

Der Kollaps der Finanzmärkte war ein gigantischer Informationscrash. Aber auch viele andere Lebensbereiche stehen vor einem Zusammenbruch. Beim Einkaufen verwirren Produktvielfalt, Modellwechsel, Sondereditionen sowie undurchsichtige Preiskategorien. Auch Politik und Medien arbeiten bewusst mit Überinformationen, häufigen Themenwechseln, oft sogar mit bewussten Fehlinformationen, um sich im Kampf um die Aufmerksamkeit oder die Wählerstimmen durchzusetzen.

Max Otte ist Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms. Er ist Leiter des von ihm gegründeten Instituts für Vermögensaufbau GmbH in Köln (IFVA).

Weitere Details und Anmeldung

Herausgeber der Zeitschrift

Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften / Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

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