Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

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Heft 3, März 2011

In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst befassen sich drei Artikel in einem Schwerpunkt mit der Schuldenkrise in der Europäischen Union. Hishow (Stiftung Wissenschaft und Politik) diskutiert die Belastungen des Rettungsschirms für die hochverschuldeten Länder und plädiert für eine Übernahme eines Teils der Lasten durch die übrigen Euroländer. Holtemöller und Knedlik (IW Halle) stellen einen Krisenpräventions- und Krisenmanagementmechanismus vor. Und Grossmann (Universität Freiburg, Schweiz) analysiert, inwiefern spekulative Attacken durch den Rettungsschirm abgewehrt werden können.

IN DIESEM NEWSLETTER

Hat die Verbraucherpolitik versagt?

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

THEMA DES MONATS
Hat die Verbraucherpolitik versagt?

Der jüngste Dioxin-Skandal bei Futtermitteln hat die Verbraucherpolitik in Misskredit gebracht. Forderungen nach rigideren Vorschriften für die Anbieter und mehr Informationen für die Verbraucher werden laut. Prof. Dr. Michael Ahlheim und Andreas Zahn (Universität Hohenheim), Gerd Billen (Verbraucherzentrale Bundesverband), Prof. Dr. Jutta Roosen (TU München) sowie Prof. Dr. Christoph Strünck (Universität Siegen) diskutieren in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst das Leitbild des rationalen Verbrauchers und geeignete Maßnahmen, um die Verbraucherpolitik zukünftig effektiver zu gestalten.

Ahlheim und Zahn plädieren in ihrem Beitrag für eine weniger paternalistische Verbraucherpolitik. "Eine Verbraucherpolitik, die den Bürgern mehr Eigenverantwortung zutraut, würde es ihnen ermöglichen, ihrer Risikoneigung und ihren persönlichen Lebensumständen entsprechend höhere Risiken bei niedrigeren Produktpreisen einzugehen, solange sie dies bewusst und bei voller Aufklärung tun, und damit 'passgenauere' und effizientere Konsumentscheidungen gestatten", erläutern die Autoren ihre Idealvorstellung. Billen weist auf die Vielschichtigkeit und Dynamik von Märkten und Verbraucherinteressen hin, weshalb sich "das 'richtige' verbraucherpolitische Eingreifen des Staates immer nur situativ und mit Blick auf die Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhänge beantworten lässt". Die Verbraucherforschung müsse gestärkt werden, um die Grundlage für solche Entscheidungen liefern zu können.

Roosen zeigt auf, dass "Verbraucherentscheidungen durch verzerrte Wahrnehmung, Voreingenommenheit und Entscheidungsheuristiken systematisch vom rationalen Handeln abweichen". Darauf müsse die Verbraucherpolitik reagieren, indem sie Informationen zu Produkten umfassend zur Verfügung stellt. Weniger bekannt sei allerdings darüber, wie diese Informationen gestaltet sein müssen, damit Verbraucher diese effizient verwerten können. Strünck weist in seinem Beitrag auf die Sozial- und Energiemärkte hin, die verstärkt dem Wettbewerb ausgesetzt sind und damit die Verbraucher vor neue Herausforderungen stellen. Gerade bildungsferne und "verletzliche" Verbraucher seien nicht in der Lage, die Wettbewerbsvorteile für sich zu nutzen und verhielten sich oft passiv. "Der "mündige" Verbraucher ist ein hehres Ziel. Doch die Verbraucherpolitik sollte sich nicht von Idealen, sondern von realen Problemen leiten lassen", schließt Strünck.

WEITERE THEMEN AUS DER AKTUELLEN AUSGABE

Effektive Politikberatung

Journalisten und Politiker lieben es, wenn Forschungsinstitute - wie etwa das DIW Berlin - mit kräftiger Stimme eine "Hausmeinung" verkünden. Dann wird gerne geschrieben, dass "das DIW" dies oder das fordert. Viele Journalisten glauben offenbar, dass ein Argument an Gewicht gewinnt, wenn es von einem Institut insgesamt - oder wenigstens von der Instituts-Chefin - verkündet wird...
Ein Leitartikel von Prof. Dr. Gert G. Wagner (DIW Berlin)

Hartz-IV-Kompromiss: Nachhaltige Gemeindefinanzierung?

Die Dynamik der kommunalen Sozialausgaben ist in vielen Kommunen der Hintergrund für strukturell unausgeglichene Haushalte. Allein in den letzen fünf Jahren sind die Sozialausgaben um 20% auf über 40 Mrd. Euro angewachsen.
Ein Kommentar von Prof. Dr. Thomas Lenk (Universität Leipzig)

Vorratslager für Seltene Erden: Eine Aufgabe für die Wirtschaftspolitik?

Im Zentrum der aktuellen Debatte um die chinesische Exportverknappung bei den Metallen der Seltenen Erden steht die Sorge einer strategischen Abhängigkeit mit daraus entstehenden Wettbewerbsnachteilen für die europäische Wirtschaft. Entsprechend werden Forderungen nach einer industriepolitischen Antwort laut.
Eine Analyse von David Bencek, Prof. Dr. Henning Klodt und Wilfried Rickels (IfW Kiel)

Das März-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE

Zeitgespräch:
Welche Politik für schrumpfende Regionen?

E. Chrischilles, M. Mahammadzadeh:
Betroffenheiten von Unternehmen und Kommunen durch den Klimawandel und Handlungsoptionen

Ökonomische Trends:
Wettbewerb und Preise auf dem Strommarkt

VERANSTALTUNGEN DES WIRTSCHAFTSDIENST

Buchvorstellung "Wachstum!" mit Karl-Heinz Paqué

DIENSTAG, 28. Juni 2011, 18.00 UHR | ZBW HAMBURG

Wirtschaft ist ohne Wachstum undenkbar: Unternehmen wollen ihre Gewinne steigern, Anteilseigner ihre Aktienkurse, ganze Volkswirtschaften ihr Bruttoinlandsprodukt. Wer nicht wächst, stirbt, so scheint es. Doch diese Sicht wird zunehmend in Frage gestellt. Immer mehr Wachstumskritiker fordern die Abkehr vom "Wachstumswahn". Ihre Argumente: Wachstum zerstört unsere Lebensgrundlagen, es führt zu unbeherrschbaren Finanzkrisen, es spaltet die Gesellschaft in Arm und Reich.

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué ist Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft und Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Wirtschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Von 2002 bis 2006 war er Finanzminister des Landes Sachsen-Anhalt.

Weitere Details und Anmeldung

Herausgeber der Zeitschrift

Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften / Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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