Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
Newsletter

Heft 9, September 2011

In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst bildet die Diskussion um die Ergebnisse "Nach dem EU-Schuldengipfel" einen besonderen Schwerpunkt, unter anderem mit Beiträgen von Prof. Dr. Ansgar Belke (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Christian Dreger (DIW Berlin), Dr. Wolfgang Glomb (Bundesverband deutscher Volks- und Betriebswirte), Prof. Dr. Paul J. J. Welfens (Europäisches Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen) sowie Dr. Ralf Kölbach (Volks- und Raiffeisenbank, Hachenburg), Hans-Theo Macke (DZ Bank AG) und Dr. Dietrich Schönwitz (University of Applied Sciences, Hachenburg).

IN DIESEM NEWSLETTER

Primärüberschüsse - Fünf Prozent sind (zu) viel

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

THEMA DES MONATS
Primärüberschüsse - Fünf Prozent sind (zu) viel

Mit dem beschlossenen Hilfspaket des Euro-Sondergipfels vom 21. Juli 2011 stehen Griechenland zusätzliche Finanzmittel von über 100 Mrd. Euro zur Refinanzierung seiner Staatsschulden zur Verfügung. Ob es Griechenland und anderen notleidenden EU-Staaten langfristig gelingen kann, die Schuldenkrise zu überwinden, analysieren Prof. Dr. Henning Klodt und David Bencek (Institut für Weltwirtschaft in Kiel) in ihrem aktuellen Beitrag.

Anhand empirischer Belege und auf Basis des Messkonzepts der fiskalischen Primärüberschüsse gehen sie von der Annahme aus, "dass es für ein Land mehr als schwer werden dürfte, einen Anstieg seiner Staatsschulden zu verhindern, wenn die Primärüberschussquote [dauerhaft] über dem Schwellenschwert von 5% liegt." Entgegen der optimistischen Griechenland-Prognosen von Institutionen, wie z.B. der OECD und des IWF, resümieren die Autoren, "dass es Griechenland selbst unter optimistischen Annahmen nicht schaffen wird, seinen Staatsschulden in den Griff zu bekommen, da es dafür auf Dauer Primärüberschüsse erzielen müsste, die weit jenseits der 5%-Marke liegen."

Die staatliche Überschuldung Griechenlands hat laut Klodt und Bencek ein Ausmaß erreicht, das sie selbst unter optimistischen Annahmen über die künftige Wachstums- und Zinsentwicklung nicht mehr beherrschbar ist. Gleiches gilt für Portugal. Eine Umschuldung bzw. ein kräftiger Schuldenschnitt scheint hier aus Sicht der Autoren unumgänglich. Wachsamkeit ist ihrer Ansicht nach auch in Irland geboten, während sie Länder wie Spanien, Italien und Frankreich weit von einer staatlichen Insolvenz entfernt sehen.

WEITERE THEMEN AUS DER AKTUELLEN AUSGABE

Die Aktienbörsen: Ein Tummelplatz für Psyochpathen?

"Der Deutsche Aktienindex verlor Ende Juli innerhalb weniger Tage ca. 1600 Punkte oder rund 30%. Die Erklärungsversuche sind unbefriedigend, auch wenn Medien stets wohlfeile Erklärungen für jedwede Börsenbewegung parat haben nach dem Motto: "Nicht die Fakten machen die Kurse, sondern die Kurse machen die Fakten." Mit dem Fingerzeig auf Psychopathen mache man sich die Suche nach "Schuldigen" vermutlich zu leicht", so Rainer Stöttner. Fakt sei aber, dass Unsicherheit "Gift" für die Börse ist.
Ein Leitartikel von Prof. Dr. Rainer Stöttner(Universität Kassel)

Fachkräftemangel: Scheinproblem oder Wachstumshemmnis?

Vor allem die Arbeitgeberseite beklagt schon länger, dass offene Stellen für Fachkräfte häufig nicht besetzt werden können. Tatsächlich war die Versorgung mit gut ausgebildeten Arbeitskräften bislang ein deutscher Standortvorteil. Fraglich ist jedoch, ob bei einer genauen Abgrenzung des Begriffs und bei einer Beobachtung möglicher Signale für einen Mangel kurzfristig wirklich ein Problem konstatiert werden kann. Langfristig wird der demographische Wandel aber auf jeden Fall zu einem Rückgang der Fachkräfte führen.
Ein Zeitgespräch mit Beiträgen von Prof. Dr. Gerhard Bosch (Universität Duisburg-Essen), Prof. Dr. Herbert Brücker (IAB Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), Dr. Oliver Koppel (Institut der deutschen Wirtschaft Köln)

Dienstleistungsverbund stärkt Bedeutung der Industrie

Im vergangenen Konjunkturzyklus nach der Jahrhundertwende hat die Industrie ihre Position in der deutschen Volkswirtschaft gestärkt. Ihre Bruttowertschöpfung ist bis 2008 real kräftiger gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt und die Bruttowertschöpfung in allen anderen großen Wirtschaftsbereichen. Bereits 2008 aber, und damit früher als in der Gesamtwirtschaft, setzte ein durch die Finanz¬- und Wirtschaftskrise bedingter Rückgang ein. Je nach Wahl der Messgröße sprechen diese Befunde zum Teil gegen einen Bedeutungsverlust dieses Sektors, zum Teil aber auch dafür. Die vorliegende Analyse geht auf die Faktoren ein, die dafür und dagegen sprechen.
Eine Analyse von Prof. Dr. Udo Ludwig, Dr. Hans-Ulrich Brautzsch und Dr. Brigitte Loose (Institut für Wirtschaftsforschung Halle)

Das September-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE

Zeitgespräch:
Reform der Pflegeversicherung

Manfred Sargl, Andreas Wolfsteiner und Günter Wittmann
Neue Weltklimaordnung: Emissionshandel zwischen Staaten mit schrittweiser Klimagerechtigkeit

M. Kesternich, S. Koesler, S. Korioth, A. Löschel, D. Osberghaus und C. Reif Versteigerungserlöse aus CO2-Zertifikaten im Spannungsfeld zwischen Bund und Ländern

Ökonomische Trends:
Erbe und Vermögensverteilung

VERANSTALTUNGEN DES WIRTSCHAFTSDIENST

Konferenz: Instrumentenmix in der Klimapolitik - nationale und regionale Herausforderungen

DIENSTAG, 22. November 2011, 09.00 UHR | ZBW HAMBURG

Die Politik begegnet dem Klimawandel mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen. Die Wahl der Instrumente spielt hier ebenso eine Rolle wie die Zuständigkeiten der einzelnen politischen Ebenen. Während etwa Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel am besten regional durchgeführt werden, können CO2-Emissionen am wirkungsvollsten global reduziert werden.

Im Rahmen der Konferenz werden zunächst die Kernelemente dieser Vielfalt an Instrumenten in Deutschland nach Aktionsebenen vorgestellt. Dann sollen betroffene Akteure aus der Wirtschaft und vom Verbraucherschutz in die Diskussion einbezogen werden. Im dritten Teil werden die Instrumente aus unterschiedlichen Perspektiven bewertet. Am Beispiel der Umwelthauptstadt Hamburg wird schließlich erörtert, wie die Klimapolitik auf Landesebene umgesetzt wird.

Die Konferenz wird vom Wirtschaftsdienst zusammen mit dem Climate Service Center (Hamburg) veranstaltet .

Weitere Details und Anmeldung

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

Sie möchten den Newsletter abbestellen?

Rufen Sie die folgende Webseite auf, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf "abbestellen":
http://www.wirtschaftsdienst.eu/newsletter.php

Sie möchten Ihre E-Mail-Adresse ändern?

Melden Sie sich bitte zunächst unter dem oben genannten Link ab und bestellen Sie den Newsletter anschließend mit Ihrer neuen E-Mail-Adresse neu.

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich bitte an redaktion@zbw.eu

Newsletter weiterempfehlen

Gefällt Ihnen der Wirtschaftsdienst-Newsletter? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiterempfehlen! Bitte geben Sie dazu einfach den folgenden Anmelde-Link weiter:
http://www.wirtschaftsdienst.eu/newsletter.php

Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich bitte an redaktion@zbw.eu

Name und Anschrift der Redaktion

Redaktion Wirtschaftsdienst/Intereconomics
ZBW/Standort Hamburg
Neuer Jungfernstieg 21
20354 Hamburg

Telefon: (040) 4 28 34-306/307
Fax: (040) 4 28 34-262
redaktion@zbw.eu

Redaktionsverantwortliche

Christine Klein
Telefon: (040) 4 28 34-334
c.klein@zbw.eu

Cora Wacker-Theodorakopoulos
Telefon: (040) 4 28 34-304
c.wacker@zbw.eu