Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik

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Heft 4, April 2012

In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst analysieren Benjamin Weigert und Jens Klose vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung das Verrechnungssystem der Federal Reserve und seine Übertragbarkeit auf den Euroraum. Die Grafik des Monats zeigt in diesem Beitrag die Entwicklung des Target2-Salden im Euroraum.

IN DIESEM NEWSLETTER

Der Ausgleich von Target2-Salden: Kurieren an Symptomen

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Themen aus Intereconomics

THEMA DES MONATS
Ausgleich von Target2-Salden: Kurieren an Symptomen

In der aktuellen Debatte um den Abbau der Target2-Salden im Eurosystem wurde unter anderem von Hans-Werner Sinn vorgeschlagen, das Ausgleichsverfahren der Federal Reserve anzuwenden. Dieses bezieht sich auf Regelungen zwischen den zwölf Distriktbanken der USA. In der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst analysieren Dr. Benjamin Weigert und Jens Klose vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, ob das System der Verrechnungssalden zwischen den Teilnotenbanken in den USA auf das Eurosystem übertragen werden kann.

Dabei zeigen die Autoren auf, "dass der Ausgleichsmechanismus in den USA rein bilanzieller Natur ist und lediglich zu einer Neuaufteilung der Aktivseite des konsolidierten Notenbanksystems auf die einzelnen Mitglieds- oder Teilnotenbanken führt." Des Weiteren argumentieren sie: "Würde im Eurosystem wie in den USA die Aktivseite der Bilanz neu aufgeteilt und jede nationale Notenbank einen Anteil am aktuellen Refinanzierungsgeschäft in die Bilanz nehmen, dann sind es vielmehr die Risiken dieser Wertpapiere, die Anlass zur Besorgnis geben, nicht jedoch die Target2-Salden selbst." Ein jährlicher Ausgleich der Target2-Salden im Euroraum würde somit nur an den Symptomen der Krise ansetzen und keinesfalls zu deren Lösung beitragen.

WEITERE THEMEN AUS DER AKTUELLEN AUSGABE

Schattenbanken gehören abgeschafft

Auch vier Jahre nach der Lehman-Brothers-Pleite liegt im Finanzsektor vieles noch im Argen. Eine transparente und durchgreifende Finanzsektorregulierung ist nicht in Sicht. Zwar werden auf den unterschiedlichen Ebenen - international, europäisch, national - immer wieder Anläufe zur Etablierung einer tragfähigen Finanzarchitektur unternommen, aber letztendlich stellen sich die wenigsten als zielführend heraus.
Ein Leitartikel von Prof. Dr. Mechthild Schrooten (Hochschule Bremen).

Governance in der Staatsschuldenkrise

Die Eurokrise hat tiefgreifende Veränderungen im Gefüge von Institutionen und Kompetenzen der Europäischen Union angestoßen. Als Reaktion auf die Krise erfolgte nicht nur eine Verschärfung des Stabilitätspakts, der künftig automatisierte Sanktionen vorsieht und der auf Grundlage des zwischenstaatlichen "Fiskalpakts" um nationale Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild ergänzt werden soll. Installiert wurde zudem auch ein "Verfahren zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte".
Ein Zeitgespräch mit Beiträgen von PD Dr. Martin Höpner (MPI für Gesellschaftsforschung) und Dr. Florian Rödl (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Prof. Dr. Arne Heise (Universität Hamburg), Prof. Dr. Joachim Ahrens (Privaten Hochschule Göttingen), Prof. Dr. Alexander Ebner (Goethe-Universität Frankfurt am Main) sowie Prof. Dr. Wolfram Elsner (Universität Bremen).

Die Zentralbankgeld-Wirtschaft

Die Notenbanken haben weltweit mit einer Ausweitung ihrer Bilanzen auf das Scheitern der Kreditwirtschaft in der Finanz- und Schuldenkrise reagiert. Allerdings bleibt offen, wie sie in ein tragbares Regime der traditionellen Geld- und Kreditabsicherungsbeziehungen zurückgelangen können. Das Vertrauen in das internationale Finanzsystem könnte wiederhergestellt werden, wenn ein neuer Standard für ein globales Geldsystem entstehen würde. Das könnte die chinesische Währung, die an Gold oder einen Rohstoffkorb gebunden ist, sein.
Ein Beitrag von Dr. Thomas Mayer (Deutsche Bank).

Das April-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

AUSBLICK AUF DIE NÄCHSTE AUSGABE

Zeitgespräch:
Tarifeinheit oder Tarifpluralität?

Winfried Schmähl:
120 Jahre Gesetzliche Rentenversicherung

Ökonomische Trends:
Konjunkturindikatoren

VERANSTALTUNGEN DES WIRTSCHAFTSDIENST

Buchvorstellung mit Jochen Bittner: So nicht, Europa!

MITTWOCH, 9. MAI 2012, 18.00 UHR | ZBW HAMBURG

Die Europäische Union ist mächtiger als je zuvor. Zugleich ist sie bei ihren Bürgern so unbeliebt wie nie. Brüssel gilt als Synonym für eine Kaste anonymer Apparatschiks, die sich wenig um Volkes Meinung scheren. Die Stichworte "Eurokrise" und der dazugehörige "Euro-Rettungsschirm" verbessern die Stimmung nicht gerade. Aber warum fällt das Urteil der EU-Bürger gegenüber ihrer Union eigentlich so schlecht aus? Jochen Bittner hat die Europäische Union gründlich unter die Lupe genommen und kommt zu dem Fazit, dass die EU drei große Fehler macht.

Dr. Jochen Bittner studierte Jura und Philosophie, ist seit 2001 politischer Redakteur bei der ZEIT und war von 2007 bis 2011 als Europa- und NATO-Korrespondent in Brüssel. Heute gilt er als eine der wichtigen Stimmen zum Thema EU.

Weitere Details und Anmeldung

THEMEN AUS INTERECONOMICS

The Financial Transaction Tax - Boon or Bane?

Against the backdrop of the debate over the introduction of a financial transaction tax (FTT) in the European Union, this Forum is dedicated to the discussion of issues concerning the implementation and impact of such a tax on the financial sectors of the member states. Dorothea Schäfer regards as the main policy goal of an FTT to be the prospect of slowing down the mutually reinforcing and growing trends of an increasing number of derivative products and shorter holding periods. The FTT can therefore make an important contribution to preventing the decoupling of financial markets from the real economy. The paper by Stephan Schulmeister discusses the essential features of a general FTT that will ensure that the more short-term oriented and riskier a transaction is, the greater the effect of the FTT on transaction costs. John Vella identifies some commonly made claims about an FTT which are of questionable foundation and compares the FTT with some alternative taxes on the financial sector. Donato Masciandaro and Francesco Passarelli focus on how an FTT measure aimed at reducing financial systemic risk can cause political distortions, leading to inefficient and ineffective policies. Finally, the paper by Ross Buckley analyses common myths, inaccuracies and untruths about the EU's proposed FTT.

Das März-/April-Heft von Intereconomics im Netz

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch den Intereconomics - Review for European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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