Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 5, Mai 2014

Wieder ist der Abbau der kalten Progression gerade angesichts steigender Steuereinnahmen in der Diskussion. Werden hier Spielräume eröffnet? Hat die Belastung der Steuerpflichtigen tatsächlich zugenommen? Lesen Sie dazu verschiedene Beiträge im aktuellen Dossier des Wirtschaftsdienst.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Das deutsche Russlandgeschäft: gefährliche Abhängigkeiten?

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Themen aus Intereconomics

Thema des Monats

Das deutsche Russlandgeschäft: gefährliche Abhängigkeiten?

Die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen entwickeln sich seit den 1990er Jahren positiv. Allerdings droht die EU angesichts der Konflikte in der Ukraine mit Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Deutsche Wirtschaftsvertreter warnen gleichzeitig vor russischen Gegensanktionen. Claus-Friedrich Laaser und Klaus Schrader vom IfW Kiel analysieren in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst die gegenseitigen wirtschaftlichen Abhängigkeiten von Deutschland und Russland. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass "im Fall von Wirtschaftssanktionen gegen Russland der Wohlstand in Deutschland zwar nicht bedroht wäre, jedoch zumindest kurzfristig auch der deutschen Volkswirtschaft durchaus spürbare Kosten entständen".

Russland lag 2013 mit einem Anteil von 3,3% bei den Exporten auf Rang 11 der deutschen Handelspartner. Deutschland exportiert insbesondere Straßenfahrzeuge und Maschinen dorthin. Allerdings ist Russland ein wichtiger Rohstofflieferant – insbesondere von Erdgas – für Deutschland. Gemessen in Brennwerteinheiten entfielen 2013 knapp 39% des deutschen Erdgasimports auf Russland. Aufgrund der Leitungsgebundenheit der Lieferungen ließe sich dies nicht kurzfristig substituieren. Aber auch Russland müsste alternative Abnehmerländer finden. Die Abhängigkeit besteht also gegenseitig. "Der größere Verlierer einer Sanktionsspirale wäre Russland, das durch Einschränkungen beim Handel und Kapitalverkehr dringend benötigte Einnahmen und Investitionen ebenso verlieren würde wie seine Reputation als zuverlässiger Wirtschaftspartner", schließen Laaser und Schrader.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Verkehrsinfrastruktur: Voraussetzung für Wachstum!

Noch ist die deutsche Verkehrsinfrastruktur besser als die ausländische. Aber der Vorsprung schmilzt. Aus dem Standortvorteil der Vergangenheit droht ein Sanierungsfall für die Zukunft zu werden. Das verringert die Chancen auf Wohlstand und Beschäftigung für kommende Generationen. Leistungsfähige Verkehrswege sind für ein Industrieland wie Deutschland existenziell wichtig. Deshalb gehört die Debatte um die Erneuerung der Infrastruktur in die Mitte der Gesellschaft und zuoberst auf die wirtschaftspolitische Agenda, fordert Thomas Straubhaar im Leitartikel.

Kapitaleinkommen: Abschaffung des Steuerprivilegs

Die SPD-regierten Bundesländer fordern die Abschaffung der via Abgeltungsteuer privilegierten Behandlung der Kapitaleinkommen und des Bankgeheimnisses. Die Herausforderung, die Politik und Wissenschaft zunehmend weniger ignorieren können, lautet: Die Vermögen und Vermögenseinkommen wachsen immer rasanter, während die Arbeitseinkommen stagnieren oder zumindest weit hinterherhinken. Die von Thomas Piketty in "Capital in the Twenty-First Century" präsentierten langfristigen Zahlenreihen legen nahe, dass es sich hierbei um eine marktwirtschaftlichen Ordnungen inhärente langfristige Dynamik handelt. Dies würde diesen Trend zu einer Zeitbombe machen, die uns bei weiterem Laissez-faire früher oder später um die Ohren fliegt, kommentiert Manfred Gärtner.

Pflegereform: Fehlkonzipierter Vorsorgefonds

Als Teil der aktuellen Pflegereform wird ein "Pflegevorsorgefonds" eingeführt. So wie er geplant ist, ist der Vorsorgefonds genau dann leer, wenn die höchste Zahl an Pflegebedürftigen erreicht wird, und die – nach den derzeitigen Planungen sowieso nur minimale – Reduktion des Beitragssatzes läuft danach aus, ohne dass es zu einer Beitragssatzreduktion aufgrund demografischer Entwicklungen kommt. Mit einer "langfristigen Stabilisierung der Beitragssatzentwicklung" hat das sicherlich nichts zu tun, schließt Heinz Rothgang.

Das Mai-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch:
Das Mindestlohngesetz – Hoffnungen und Befürchtungen

Birger P. Priddat:
Über die Bedeutung von Alltagsauffassungen für das Wirtschaftsgeschehen

Ökonomische Trends:
Ergebnisse der Steuerschätzung (Heinz Gebhardt)

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Buchvorstellung mit Gerhard Schick: Machtwirtschaft – nein danke!

Dienstag, 27. Mai 2014, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg

Es läuft etwas grundsätzlich schief: Die Wirtschaft ist nicht mehr für die Menschen da. Marktversagen auf der einen, Staatsversagen auf der anderen Seite – diese Konstellation bezeichnet Schick als "Machtwirtschaft". Deshalb geht es auch nicht mehr um die Auseinandersetzung zwischen Staat oder Markt, links oder rechts. Der zentrale Gegensatz ist der zwischen Gemeinwohl und Machtwirtschaft.

Gerhard Schick, Mitglied des Bundestages, ist finanzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Adelheid Sailer-Schuster, ehemalige Präsidentin der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg, wird mit Schick über "Machtwirtschaft" diskutieren.

Weitere Details und Anmeldung

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.

Ten Years After

Eastward enlargement of the European Union has become a fact of history by now. The Central and East European members behave and act as if they had always been part of the EU – for better or worse. In an Editorial on the tenth anniversary of the 2004 EU enlargement, László Csaba (Central European University) explores what the second decade of EU membership holds for the new member states.

Das März-/April-Heft von Intereconomics im Netz

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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