Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 7, Juli 2014

Im seinem aktuellen Leitartikel zur Fußballweltmeisterschaft Tore überdecken grundsätzliche Probleme weist Gert G. Wagner auch auf eine "ernsthafte und ärgerliche Dimension der Ökonomie eines FIFA-World-Cups" hin: "Wenn der Ball rollt, wird gerne vergessen, dass eine Weltmeisterschaft für Herrenmannschaften milliardenschwere Investitionen in Stadien und Infrastrukturen erfordert, die sich für das ausrichtende Land nicht rechnen ... Die FIFA verlangt enorme Investitionen und Staatsgarantien. Am Ende kassiert nur sie selbst für Eintrittskarten und vor allem für die TV-Übertragungsrechte und verteilt dann das Geld nach Gutdünken."

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Ist die Energiewende sozial gerecht?

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Themen aus Intereconomics

Thema des Monats

Ist die Energiewende sozial gerecht?

Im Zuge der Energiewende soll sowohl ein Ausstieg aus der Atomenergie erfolgen als auch erneuerbare Energien ausgebaut, die Energieeffizienz gesteigert und der Treibhausgasausstoß gesenkt werden. Dabei wird viel Geld bewegt und es stellt sich immer dringender die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit, wenn bereits heute mehr als 17% der privaten Haushalte durch Energiekosten stark belastet sind. Energiearmut wird damit in Deutschland zu einem neuen sozialpolitischen Phänomen, stellen Peter Heindl (ZEW), Rudolf Schüßler (Universität Bayreuth) und Andreas Löschel (Universität Münster) im aktuellen Wirtschaftsdienst fest.

"Fallen die Verschlechterung der Einkommenssituation und die Zunahme der Energiekosten zusammen, so kann dies spürbar negative Konsequenzen für die ärmsten Haushalte haben", betonen die Autoren. Der Effekt von Steigerungen beim Strompreis beispielsweise treffe Haushalte mit geringem Einkommen doppelt so stark wie die oberen 70% der Einkommen. Das sei das zentrale Argument: "die Kosten der Energiewende, die derzeit größtenteils auf den Strompreis aufgeschlagen werden, fordern von den ärmsten 30% ein überproportional hohes Opfer im Vergleich zu den oberen 70% der Einkommen". Damit Energie- und Klimapolitik dem Wohl aller Bürger diene, müsse daher in Zukunft stärker als bisher auf soziale Balance und Effizienz geachtet werden.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Lebensversicherung: Transparenzoffensive gescheitert

Bei der Reform der Lebensversicherung sollen Provisionen nun doch nicht offengelegt werden. Einen entsprechend geänderten Gesetzentwurf beschloss der Bundestag am 4.7.2014. Die Offenlegung von Provisionen wäre aber notwendig gewesen, um einen Gleichklang mit anderen Anlageprodukten zu erreichen. Da Lebensversicherungen und Anlageprodukte nahe Substitute sind, also potenziell für dasselbe Anlageziel erworben werden, ist eine Ungleichbehandlung nicht gerechtfertigt, argumentiert Dorothea Mohn im Leitartikel.

Dauerkritik an der Europäischen Zentralbank

Die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank vom 5. Juni 2014 sind zum Teil heftig kritisiert worden. Damit setzt sich die überwiegend negative Bewertung an der Politik der Europäischen Zentralbank fort, die seit langem zu beobachten ist, aber im Widerspruch zur realen Entwicklung steht. Sie lässt sich nur durch das Festhalten an einer Theorie erklären, die falsch angewendet wird. Die negativen Nebenwirkungen sind erheblich, weil die ungerechtfertigte Dauerkritik das Vertrauen in die Institution Europäische Zentralbank untergräbt, betont Adalbert Winkler.

Zuwanderung nach Deutschland

Bezüglich der wirtschaftlichen Erholung in den südeuropäischen Ländern, wie Spanien und Italien, die bis zum Ausbruch der europäischen Wirtschaftskrise die wichtigsten Empfängerländer für Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien waren, und Großbritanniens bestehen große Unsicherheiten. Falls sich die Arbeitsmarktsituation in diesen Ländern nicht substanziell verbessert, ist davon auszugehen, dass sich die Zuwanderung nach Deutschland aus Europa in dem laufenden und in den folgenden Jahren auf dem aktuellen Niveau einpendelt oder weiter steigen wird, erläutert Max Friedrich Steinhardt in den Ökonomischen Trends.

Das Juli-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch:
Gesundheitsfonds – effizientere Steuerung des Gesundheitssystems?

Michael Drewes:
Dominanz in der Fußball-Bundesliga, Zentralvermarktung und Beihilferecht

Ökonomische Trends:
Entwicklung der PKW-Zahlen nach Umweltstandards (Ferdinand Dudenhöffer)

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Buchvorstellung mit Harald Trabold: Kapital Macht Politik

Dienstag, 16. September 2014, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg

Die Macht des Volkes ist längst zu einer Phrase in Sonntagsreden verkommen. Harald Trabold meint, in den westlichen Demokratien herrsche nicht mehr das Volk, sondern das Kapital. Politiker regierten die Bürger, aber Finanzmärkte und Großkonzerne regierten die Politik. Trabold zeigt in seinem Buch die Mechanismen hinter den Machtstrukturen unserer Gesellschaft.

Harald Trabold leitet den Studiengang Angewandte Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Osnabrück. Zudem ist er als Berater für UN-Organisationen, die Europäische Kommission und das Wirtschaftsministerium tätig.

Weitere Details und Anmeldung

Buchvorstellung mit Marcel Fratzscher: Die Deutschland-Illusion

Montag, 20. Oktober 2014, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg

Deutschland sieht sich gern als wirtschaftlichen Leistungsträger und Hort der Stabilität in einem unsicheren Europa. Doch trügt das schöne Bild? Seit 2000 wächst das Land immerhin langsamer als andere europäische Staaten. Marcel Fratzscher benennt die Herausforderungen, denen sich Politik und Gesellschaft stellen müssen. Und er räumt mit dem Irrglauben, wir kämen ohne Europa besser zurecht, auf.

Marcel Fratzscher studierte in Kiel, Bonn, Oxford, Harvard und Florenz. Nach beruflichen Stationen unter anderem bei der Europäischen Zentralbank und dem Harvard Institute for International Development in Jakarta ist er heute Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie und Finanzen an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Weitere Details und Anmeldung

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.

The Risks of the Transatlantic Trade and Investment Partnership

In this issue's Letter from America, Dean Baker (Center for Economic and Policy Research) lays out the risks of the Transatlantic Trade and Investment Partnership. At a time when both the US and European economies are still suffering from the effects of the recession, anything that boosts growth sounds appealing. However, a closer look at the projections indicates that the promised growth is not likely to amount to much.

Das Mai-/Juni-Heft von Intereconomics im Netz

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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