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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 8, August 2014
Die meisten jungen Väter und Mütter in Deutschland wünschen sich eine gleichberechtigte(re) Teilhabe beider Partner in der Erwerbs- und Familienarbeit. Die gelebte Arbeitsteilung vieler Paare sieht jedoch oft anders aus. Die Bundesregierung reagiert nun mit Reformplänen zum Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz. Miriam Beblo und Christina Boll diskutieren in ihrem Beitrag "Die neuen Elterngeld-Komponenten: Will Money Trump Gender?", wie die politisch offerierten zusätzlichen Ressourcen (Eltern-)Zeit und (Eltern-)Geld zu beurteilen sind. Eine Zusammenfassung und den Originaltext finden Sie im im Blog WirtschaftsWunder.
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In diesem Newsletter
Thema des Monats: Rentenpaket: die Bundesregierung auf Irrwegen
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst
Themen aus Intereconomics
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Thema des Monats
Das Gesetz über Leistungsverbesserungen in der Gesetzlichen Rentenversicherung ist am 1. Juli 2014 in Kraft getreten. Lars P. Feld, Anabell Kohlmeier und Christoph M. Schmidt vom Sachverständigenrat Wirtschaft betonen, dass die zentralen Maßnahmen – die Mütterrente und die Rente mit 63 – durch erhebliche Mehrausgaben die Zukunftsfähigkeit des Rentensystems gefährden. Insbesondere die schon eingeleitete finanzielle Stabilisierung der Gesetzlichen Rentenversicherung durch die Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre wird konterkariert. Zudem wurde die gesetzlich vorgesehene Beitragssatzsenkung verhindert, da die dabei frei gewordenen Mittel zur Finanzierung der Mehrausgaben herangezogen werden.
Auch zur Vermeidung von Altersarmut – wie die Aussagen im Bundestagswahlkampf 2013 vermuten ließen – leisten die beiden Maßnahmen keinen nennenswerten Beitrag. "Von der abschlagsfreien Rente mit 63 dürften nach heutiger Datenlage vor allem überdurchschnittlich verdienende Männer begünstigt werden, die keineswegs von Altersarmut bedroht sind", stellen die Autoren fest. Die Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten können hingegen einen Beitrag zur Vermeidung künftiger Altersarmut leisten, weshalb sie und die Anpassung des Reha-Budgets als einzig sinnvolle Bestandteile des Rentenpakets zu bezeichnen seien.
Dieser Rentenreform und ihren Vorläufern wird sich auch die gemeinsame Konferenz von RWI und Wirtschaftsdienst am 17. November 2014 in Berlin widmen.
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Zur Rentenpolitik ist auch ein Dossier mit Beiträgen aus dem Wirtschaftsdienst erschienen.
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Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Der wissenschaftliche Beirat beim Bundesfinanzministerium hat jüngst in einer Stellungnahme darauf aufmerksam gemacht, dass die gegenwärtige Finanzordnung in der Europäischen Währungsunion dem Staat in seiner Eigenschaft als Schuldner besondere Privilegien einräumt. Thiess Büttner, Kai A. Konrad und Jörg Rocholl geben einen kurzen Überblick über diese Privilegien, diskutieren die daraus resultierenden Probleme und zeigen die Notwendigkeit ihres Abbaus auf.
Mit zunehmender Entwicklung der Kapitalmärkte in den BRICS-Ländern, mit der Öffnung dieser Länder zum internationalen Kapitalverkehr und mit zunehmendem Gewicht der Währungen als internationale Transaktions-, Fakturierungs- und Anlagewährungen würde die am 15. Juli 2014 gegründete BRICS-Bank aus dem Stadium der Isolation und der Antihaltung herauskommen und ein weiteres komplementäres Angebot zu den etablierten Entwicklungsbanken machen. Bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg, schließt Rolf J. Langhammer im Leitartikel.
Es ist insgesamt verwunderlich, warum diese Technologie bei durchaus vorhandenen Risiken und gleichzeitig geringem wirtschaftlichen und energiepolitischen Potenzial so kontrovers diskutiert wird. Vieles spricht dafür, die bereits bestehenden Ziele von Energiewende und Klimapolitik konsequent und mit verlässlichen Rahmenbedingungen zu verfolgen. Damit dürfte letztlich insgesamt mehr für eine langfristig bezahlbare, unabhängige und sichere Energieversorgung erreicht werden, kommentieren Jörg Cortekar und Markus Groth.
Das August-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz
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Ausblick auf die nächste Ausgabe
Zeitgespräch:
Niedrige Zinsen – gesamtwirtschaftliche Ursachen und Folgen
Johannes Schmidt:
Von der Staatsverschuldung zum Staatsbankrott
Ökonomische Trends:
Siedlungsabfallbilanzen (Sven Schulze, Friso Schlitte)
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Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst
Montag, 8. September 2014, 16.55 Uhr und Dienstag, 9. September 2014, 10.10 Uhr | Foyer des Hauptgebäudes der HSU Hamburg
Zu vielen wirtschaftspolitisch strittigen Themen existieren empirische Studien oder zumindest aussagekräftige Daten. In diesem Zusammenhang stellt sich zum einen die Frage, ob die wirtschaftspolitische Beratung schon ausreichend durch empirische Erkenntnisse gestützt wird. Zum anderen soll diskutiert werden, ob es eine Evaluationskultur für wirtschaftspolitische Maßnahmen gibt. Brigitte Preissl, Chefredakteurin Wirtschaftsdienst und Intereconomics (ZBW), wird die Interviews zur evidenzbasierten Wirtschaftspolitik führen.
Gert G. Wagner ist im Vorstand des DIW Berlin und Professor für Empirische Wirtschaftsforschung und Wirtschaftspolitik an der TU Berlin. Monika Schnitzer ist Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2013 ist sie designierte Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik.
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Dienstag, 16. September 2014, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg
Die Macht des Volkes ist längst zu einer Phrase in Sonntagsreden verkommen. Harald Trabold meint, in den westlichen Demokratien herrsche nicht mehr das Volk, sondern das Kapital. Politiker regierten die Bürger, aber Finanzmärkte und Großkonzerne regierten die Politik. Trabold zeigt in seinem Buch die Mechanismen hinter den Machtstrukturen unserer Gesellschaft.
Harald Trabold leitet den Studiengang Angewandte Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Osnabrück. Er war lange als Berater für UN-Organisationen, die Europäische Kommission und das Wirtschaftsministerium tätig.
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Teilnehmer gesucht
Am 23. September 2014 veranstaltet die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in Hamburg einen Workshop zum Thema "Wirtschaftswissenschaften im digitalen Kontext". Hierfür suchen wir noch Ökonomen, die Veränderungen im Rechercheverhalten, in Publikationsprozessen und bei den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens durch die Digitalisierung von Forschungsumgebungen mit uns diskutieren. Bei Interesse schicken Sie einfach eine E-mail an redaktion@zbw.eu.
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Themen aus Intereconomics
Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.
With disparities in national unemployment rates reaching record levels, the debate on fiscal stabilisers in Europe has gained new momentum. Can a European unemployment insurance scheme help to absorb asymmetric shocks and bring about the desired level of macroeconomic stabilisation? What should such an unemployment benefit system look like? Commissioner Andor, Sebastian Dullien (ECFR), Daniel Gros (CEPS), H. Xavier Jara and Holly Sutherland (University of Essex) explore the benefits expected from a European unemployment insurance scheme and discuss the difficulties in establishing such a policy.
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In June the ECB announced a series of new steps to counter deflation. "Better late than never" was the response of many of the critics. But rather than bemoaning the failure of President Draghi & Co. to move earlier, Barry Eichengreen (University of California) asks in this issue's Letter from America: are the central bank's measures now up to the task? Will they work, in the sense of taking deflation off the table and giving a boost to economic growth?
Das Mai-/Juni-Heft von Intereconomics im Netz
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Herausgeber der Zeitschrift
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.
Verlag
Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273
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