Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 12, Dezember 2014

Auf der gemeinsamen Konferenz von Wirtschaftsdienst und RWI zur "Zukunftsfähigkeit des Rentensystems" im November 2014 verfolgten über 100 Teilnehmer die fachkundigen Vorträge und die anschließende Podiumsdiskussion. Auf der Veranstaltungsseite des Wirtschaftsdienst finden Sie jetzt Fotos, Podcasts und die Präsentationen der Konferenz. Die Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß beim Stöbern und natürlich Frohe Festtage!

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Abbau der kalten Progression in Deutschland

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Themen aus Intereconomics

Thema des Monats

Abbau der kalten Progression in Deutschland

Steigende Steuereinnahmen haben die Forderungen nach einem Abbau der "kalten Progression" wiederbelebt. Diesem Thema widmen sich gleich drei Beiträge im aktuellen Wirtschaftsdienst. Philipp Breidenbach, Roland Döhrn und Tanja Kasten vom RWI zeigen in ihrem Beitrag Der Weg ist frei: mehr Steuergerechtigkeit durch nachhaltigen Abbau der kalten Progression, dass ein "Tarif auf Rädern" unter den gegenwärtigen makroökonomischen Bedingungen nur mäßige Steuermindereinnahmen zur Folge hätte. Gleichzeitig aber ein Großteil der Steuerzahler durchaus nennenswert entlastet würde. "Insgesamt wäre der nachhaltige Abbau der kalten Progression ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Steuergerechtigkeit, der nur noch gegangen werden muss", schließen die Autoren.

Katja Rietzler (IMK), Dieter Teichmann (DIW) und Achim Truger (HWR Berlin) kommen in ihrem Beitrag Abbau der kalten Progression: nüchterne Analyse geboten allerdings zu dem Schluss, dass der Abbau der kalten Progression vor dem Hintergrund der Schuldenbremse eine Belastung darstellt, "die sich eine verantwortungsvolle Finanzpolitik angesichts weiterhin ungedeckter großer – vor allem investiver – Ausgabenbedarfe und zunehmender Konjunkturrisiken nicht aufbürden sollte". Auch habe es in der Vergangenheit immer wieder Entlastungen bei der Einkommensteuer gegeben, die die Wirkungen der kalten Progression kompensiert – für die meisten Bürger sogar überkompensiert – haben.

Jens Lemmer vom Deutschen Steuerzahlerinstitut zeigt in seinem Beitrag Indexierung der Einkommensbesteuerung im internationalen Vergleich, dass bereits in zahlreichen OECD-Staaten gesetzliche Vorschriften zur Vermeidung von inflationsbedingten Steuererhöhungen existieren. Dabei wären die Regelungen in der Schweiz, aber auch in den USA und Kanada sowie in Belgien und den Niederlanden für Deutschland geeignet. Darüber hinausgehende Regelungen wie in Schweden, Dänemark und Norwegen hält der Autor nicht für politisch durchsetzbar.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Die Ökonomik der Weihnachtsgeschenke

Es kommt ganz sicher häufig vor, dass man das Geld, das für ein Geschenk ausgegeben wird, besser dem Beschenkten in bar ausgezahlt hätte, auf dass er oder sie sich selbst etwas kauft, was dann wirklich nützlich ist. Zu dieser weihnachtlichen Allerweltserfahrung gibt es eine ökonomische Theorie. Joachim Weimann zeigt im Leitartikel, wie sich die Ökonomik der Weihnachtsgeschenke letztlich doch mit dem Fest versöhnen lässt.

Luxemburg Leaks: Gezielte Skandalisierung

Im Falle von Luxemburg sind Steuervermeidungsmodelle aufgrund neuer Doppelbesteuerungsabkommen eher historischer Natur und heute in diesem Ausmaß und dieser Form nicht mehr möglich. Mit dem zu Beginn dieses Jahres in Kraft getretenen neuen Doppelbesteuerungsabkommen Lux n.F. werden die Steuergestaltungsspielräume und die negativen Folgen für den deutschen Fiskus zu großen Teilen beseitigt, kommentiert Hans Friderichs.

Rente mit 63: Jeder Zugang ist einer zu viel

Die vorhandenen Daten lassen darauf schließen, dass die Begünstigten der "Rente mit 63" wahrlich nicht zu denjenigen gehören, die durch die vorangegangenen Reformen besonders belastet werden. Darüber hinaus führt die Neuregelung zu Mehrausgaben des Rentensystems, die in den nächsten Jahren noch deutlich steigen, weil der Bestand vorzeitig gewährter Renten wächst. Die "Rente mit 63" passt somit einfach nicht in ein System, das sich konsequent auf die Phase akuter Alterung einstellen muss, kommentiert Martin Werding.

Das Dezember-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch:
Die Erwartungen der Wirtschaft für 2015

Bastian Alm, Martin Meurers:
Wesentliche Fakten zur "Investitionsschwäche" in Deutschland

Ökonomische Trends:
Entwicklung der Verteilungsausgaben – Internationale Trends (Niklas Potrafke, Leonard Thielmann)

Veranstaltungen des Wirtschaftsdienst

Buchvorstellung in Kooperation mit Intereconomics: Massimo D'Alema: It's Not Just About Euro

Montag, 12. Januar 2015, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg

Massimo D'Alema's new book proposes a different Europe. It develops a concrete proposal for Europe to finally move beyond austerity to a more democratic and inclusive Union, able to recover its role on the international stage. This is a passionate exhortation for progressives to address the crucial decisions that lie ahead.

Massimo D'Alema ist ein italienischer Politiker der Kommunistischen Partei Italiens. Er war von Oktober 1998 bis April 2000 Ministerpräsident Italiens. Vom 17. Mai 2006 bis zum 8. Mai 2008 war er italienischer Außenminister in der zweiten Regierung von Romano Prodi. Er ist zudem Präsident der Fondazione Italanieuropei und der Foundation for European Progressive Studies (FEPS).

Weitere Details und Anmeldung

Buchvorstellung mit Heinz Bude: Gesellschaft der Angst

Montag, 12. Februar 2015, 18.00 Uhr | ZBW Hamburg

Angst kennzeichnet eine Zeit, in der in Europa Populisten von rechts im Anmarsch sind, sie prägt unsere Haltung zu Finanzdienstleistungen, Börsenkrisen und unübersichtlichen Datenströmen. Wir fürchten aber auch die Unwägbarkeiten der modernen Arbeitswelt. Angst ist der Ausdruck für einen Gesellschaftszustand mit schwankendem Boden. Wie können wir der Angst standhalten und in welchen Diskursen können wir uns über die gemeinsamen Ängste verständigen?

Heinz Bude arbeitet am Hamburger Institut für Sozialforschung und ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Seine Schwerpunkte liegen in der Generationen- und Arbeitsmarktforschung.

Weitere Details und Anmeldung

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.

Crisis-Induced Fiscal Restructuring in Europe

The vigorous debate over the effectiveness of the fiscal adjustment programmes for the crisis-stricken countries in the eurozone has grown quite polarised. The role played by the estimates of the fiscal multipliers that the Commission, IMF and ECB used to structure the adjustment programmes is crucial to this debate. If these multipliers were underestimated, as the IMF itself claims, then the negative impact of the fiscal restructuring on already fragile economies would also have been underestimated. Several authors examine the available evidence to determine whether the adjustments programmes were flawed from the outset. Another contribution analyses the effectiveness of structural reforms when monetary policy rates are near the zero lower bound. A final paper uses a case study of Ireland's recovery thus far to examine the actual effects that the programmes have had on the crisis-stricken countries' economies.

Das November-/Dezember-Heft von Intereconomics im Netz

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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