Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 2, Februar 2015

Der Welthandel wächst seit 2012 anders als in den vergangenen Jahrzehnten schwächer als das globale Bruttoinlandsprodukt. Heiko Peters und Stefan Schneider gehen in ihrem Beitrag davon aus, dass besonders die deutschen Exporte von dieser Entwicklung betroffen sind und damit in den nächsten Jahren nur verhalten wachsen werden. Lesen Sie mehr bei "Out of Wirtschaftsdienst" im Blog WirtschaftsWunder.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Ökonomie des Teilens – nachhaltig und innovativ?

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Veranstaltungshinweise

Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Ökonomie des Teilens – nachhaltig und innovativ?

Die Sharing Economy hat durch die neuen digitalen Kommunikationsmedien zunehmend Aufwind erfahren. Dabei betrifft das Phänomen sehr unterschiedliche Marktbereiche: vom altruistisch motivierten Teilen unter Freunden bis zu kommerziellen Dienstleistungsangeboten. Mit der Sharing Economy verbindet sich die Hoffnung, bestehende Kapazitäten besser auszulasten und entsprechend ressourcenschonend zu wirken. Theresia Theurl, Justus Haucap, Vera Demary, Birger P. Priddat und Niko Paech diskutieren verschiedene Aspekte der Sharing Economy im aktuellen Zeitgespräch des Wirtschaftsdienst.

Theurl schlägt vor, die Sharing Economy mithilfe eines genossenschaftlichen Geschäftsmodells zu institutionalisieren. Denn dem genossenschaftlichen Geschäftsmodell sei es inhärent, sich ein gemeinsames Unternehmen zu teilen – sowohl Eigentum als auch Nutzung – mit verbindlichen und staatlich sanktionierten Regeln, die auch für die Sharing Economy unerlässlich seien. Die genossenschaftliche Lösung bedeute, "dass man die Prinzipien und die Konsequenzen der Ökonomie des Teilens auch bis zu Ende gedacht hat". "Alles in allem bietet die Digitalisierung erhebliche Chancen, die Nutzung von Ressourcen effizienter zu gestalten und damit neben ökonomischen auch ökologische Vorteile zu realisieren", resümiert Haucap die Vorteile der Sharing Economy. Sie legt aber auch starre und nicht zeitgemäße Regulierungen offen. Deshalb weist Demary darauf hin, dass eine zeitnahe Prüfung der bestehenden Regulierung zentral sei, "um nicht durch eine lang bestehende Rechtsunsicherheit die Unternehmen der Sharing Economy zu schwächen und wieder aus dem Markt zu verdrängen".

Priddat betont, dass sich mit der Ökonomie des Teilens das Verhältnis zum Eigentum wandelt, d.h. "der Nutzen nicht notwendig mit einem Eigentum am zu konsumierenden Gut verknüpft sein muss". Allerdings entstehe durch das Teilen nicht (notwendigerweise) eine neue Form der Gemeinschaftlichkeit. Die Nutzung bleibe weiterhin privat. Paech setzt sich u.a. mit der Frage auseinander, wie "grün" die neuen Sharing-Märkte sind und kommt zu dem Schluss, dass die variablen Ressourcenverbräuche sogar steigen werden. "Die Frage, wie viele bisherige Autoeigentümer ihr Fahrzeug tatsächlich durch Carsharing-Dienstleistungen substituieren und wie viele Menschen, die bislang niemals Pkw genutzt haben, neuerdings zu Autofahrern werden, ist brisant", betont Paech.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Griechenland nach den Wahlen

Die neue griechische Regierung sollte ein realistisches neues Reform- und Wachstumsprogramm ausarbeiten und es dann den Gläubigern vorlegen. Die europäischen Partner sollen ihrerseits anerkennen, dass das angewandte wirtschaftspolitische Anpassungsprogramm und die intensive Austeritätspolitik sehr hohe politische, soziale und ökonomische Kosten verursacht haben. Ohne eine Unterstützung der Europartner kann Griechenland aus dem Teufelskreis der wirtschaftlichen und sozialen Depression nur sehr schwer herauskommen, erläutert Angelos Kotios.

Krisenländer: Relevanz von Strukturreformen für Wachstum und Währungsraum

Die griechischen Wahlen haben den Blick wieder auf die Südländer der Europäischen Währungsunion gelenkt. Wenn verkrustete Strukturen wichtige Krisenursachen waren, muss die Therapie dort ansetzen. Jürgen Matthes gibt im aktuellen Wirtschaftsdienst einen Überblick über die Reformen in den Südländern in Hinblick auf Regulierungen des Arbeits- und Produktmarktes und konstatiert, dass hier erste und wichtige Fortschritte erzielt wurden.
Einige Aspekte des Beitrags wurden bereits vorab bei SpiegelOnline Ländervergleich: Griechenland hängt Deutschland bei Reformen ab aufgegriffen.

Nominelle Negativzinsen

Seit November 2014 finden sich in Deutschland nominell negative Zinssätze für bestimmte Bankeinlagen. Allerdings sind nominell negative Einlagezinsen nicht nur eine konzeptionelle, sondern auch eine faktische Ausnahmeerscheinung, von der insbesondere Kleinanleger bislang verschont geblieben sind. Die momentanen Tagesgeldzinsen reflektieren zwar das allgemein niedrige Zinsniveau, liegen jedoch mit bis zu 1,3% p.a. im Spitzenbereich deutlich über der Nulllinie, erläutern Christof Morscher und Andreas Horsch in den Ökonomischen Trends.

Das Februar-Heft des Wirtschaftsdienst im Netz

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch:
Sachverständigenrat für Wirtschaft – politiknahe Beratung?

Guido Spars, Michael Voigtländer:
Divergierende Wohnungsmärkte in Deutschland

Ökonomische Trends:
Mehrwegsysteme (Markus Groth)

 

Veranstaltungshinweise

ZBW-Workshop: The Future of Scholarly Communications in Economics

March 30-31, 2015 | ZBW Hamburg

The workshop addresses the changes in scholarly communication: (1) open access to research findings and research data, (2) open communication, collaboration, evaluation, (3) publishing in blogs, wikis, scientific networks and (4) changing roles of publishers, libraries and scientific communities.

Workshop Committee: Mark McCabe (Boston University and University of Michigan), Dennis Snower (Kiel Institute for the World Economy), Klaus Tochtermann (ZBW – Leibniz Information Centre for Economics) and Justus Haucap (Heinrich Heine University of Duesseldorf.

Program and registration
Deadline for registration is March 15, 2015.

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa.

The Impact of Horizon 2020 on Innovation in Europe

The EU's stagnation on many innovation indicators led to a number of efforts to spur a turnaround. One of most visible projects has been the Horizon 2020 strategy, which devotes unprecedented levels of funding to the promotion of R&D and innovation. But does this strategy address the right issues to promote innovation? Is Horizon 2020 right to ignore geographical considerations when allocating funding? What policy instruments does Horizon 2020 recommend, and has it led to novel strategies being employed, beyond the increase in R&D funding? What steps are individual countries taking? Most importantly, what impact is Horizon 2020 actually having on innovation in the EU?

Das Januar-/Februar-Heft von Intereconomics im Netz

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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