Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 100 Jahre Wirtschaftsdienst
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 5, Mai 2016

Senatsempfang

Am 10. Mai 2016 hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg aus Anlass der Jubiläen der Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics zu einem Empfang in das Rathaus gebeten. Es sprachen die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Stefan Profit vom Bundeswirtschaftsministerium, der Direktor der ZBW Klaus Tochtermann sowie die Chefredakteurin der Zeitschriften Brigitte Preissl.
Mehr zu den Jubiläen finden Sie unter 100 Jahre Wirtschaftsdienst und 50 Jahre Intereconomics.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Öffentliche Wohnraumförderung – auf dem richtigen Weg?
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungshinweise
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Öffentliche Wohnraumförderung – auf dem richtigen Weg?

Hohe Flüchtlingszahlen und die wachsende Nachfrage nach Wohnungen in den Ballungsräumen haben Politiker veranlasst, die lange vernachlässigte öffentliche Wohnraumförderung wieder in den Blick zu nehmen. Ulrich van Suntum, Axel Gedaschko, Michael Voigtländer, Mechthild Schrooten und Theresia Theurl diskutieren in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst unterschiedliche Maßnahmen, um rasch neuen und auch bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können.

Van Suntum stellt heraus, dass der Staat über verschärfte Bauvorschriften und steigende Baulandpreise selbst der größte Kostentreiber auf dem Markt ist. Es brauche echte Kostensenkungen durch Deregulierung und die Bereitstellung von mehr Bauland. Auch das Wohngeld sei sozial treffsicherer als sozialer Wohnungsbau.

Gedaschko weist darauf hin, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenig gebaut wurde. „Deshalb ist ein Zweiklang aus einer starken sozialen Wohnraumförderung und einer Subjektförderung, wie einem dynamisch weiterentwickelten Wohngeld, unverzichtbar.“

Voigtländer betont, „dass die laufenden Kosten von Wohneigentümern – unter Berücksichtigung der Zinskosten, der Opportunitätskosten, der laufenden Instandsetzungs- und Abnutzungskosten sowie der Grundstückspreisentwicklung – im Bundesdurchschnitt etwa 30% unter den Kosten der Mieter liegen“. Daher solle der Staat Geringverdiener z.B. mit staatlichen Garantien bei der Eigentumsbildung unterstützen.

Schrooten gibt zu bedenken, dass der einsetzende Bauboom durch die niedrigen Zinsen getragen wird, der nach Ende der Niedrigzinsphase in einen Verschuldungsstrudel münden könne. Hier müsse der Staat klare Regeln setzen, um tatsächlich Anreize für den Wohnungsbau und nicht für die Spekulation mit Wohnraum zu schaffen.

Theurl weist auf die aktuell besondere Relevanz von Wohnungsgenossenschaften hin, da diese durch ihre langfristigen Strategien die Lage auf dem Wohnungsmarkt stabilisieren. Sie schaffen bezahlbaren Wohnraum und sind gleichzeitig in der Lage, nicht Mieter, sondern Eigentümer hervorzurufen. Ihr Investoreninteresse verkörpere zudem gleichzeitig die Mieterpräferenzen.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Pro & Contra: Neue große Rentenreform

Um das sozial- und verteilungspolitische Ziel eines auch im Alter angemessenen Lebensstandards zu erreichen, ist eine Rückbesinnung auf zentrale Aspekte der Gestaltung von Alterssicherungspolitik unumgänglich, zu denen die Einkommensbezogenheit der Leistungen und die Aufrechterhaltung eines adäquaten Sicherungsniveaus gehören, betont Uwe Fachinger und plädiert damit für eine Stärkung der umlagefinanzierten Rente. Axel Börsch-Supan hingegen meint: Was wir brauchen, sind zielgenaue Verbesserungen, um die Gefahr der Altersarmut zu verringern und die Riesterrente effizienter zu machen, nicht aber eine Reform der gesetzlichen Rente für Otto und Emma Normalverbraucher.

Betriebliche Altersvorsorge: Kosten abwägen!

Bundesministerin Nahles hat jüngst das „Sozialpartnermodell Betriebsrente“ vorgelegt. Die Grundidee des Modells besteht darin, den Tarifpartnern die konkrete Ausgestaltung der betrieblichen Altersvorsorge (BAV) zu übertragen. Die zentrale rentenpolitische Verteilungsfrage „Auf wie viel Lohn soll für die Altersvorsorge verzichtet werden?“ würde auf die Tarifverhandlungen verlagert. Wird das „Sozialpartnermodell“ umgesetzt, bestünde der Vorteil für die Arbeitgeber darin, dass sie aus der Haftung für die Betriebsrenten befreit wären, kommentiert Tim Köhler-Rama.

Der Kontext der Zuwanderung entscheidet über die Wohnortwahl

Die Erwerbs- und EU-Migration kommt vor allem den Regionen in Deutschland zugute, in denen besonders große Fachkräftebedarfe bestehen. Hingegen richtet sich die Zielortwahl anerkannter Flüchtlinge mehr danach, wo entsprechende Migrantennetzwerke bestehen. Damit kann es zu einer Überforderung der betreffenden Kommunen mit ihrer Integration kommen, sodass die geplante Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, sehr sinnvoll ist, erläutern Wido Geis und Anja Katrin Orth in den Ökonomischen Trends.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch:
Europa vor der Zerreißprobe – Wie sieht die gemeinsame Zukunft aus?

Claus Schnabel:
Gewerkschaften auf dem Rückzug? Mythen, Fakten und Herausforderungen

Ökonomische Trends:
Demografische Entwicklung in Deutschland (Michael Bräuninger)

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 4/2014

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Über 4000 weitere frei verfügbare Artikel finden Sie im Wirtschaftsdienst-Archiv.

Aus dem Aprilheft 2014
Mehrheiten für Reformen des Länderfinanzausgleichs kaum möglich

Die Ausgestaltung des Länderfinanzausgleichs ist Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Reformvorhaben müssen aber auch politische Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat erreichen. Michael Broer untersuchte in der Aprilausgabe 2014 des Wirtschaftsdienst fünf Reformansätze daraufhin, ob sie gleichzeitig eine Mehrheit in Bundestag und Bundesrat erhalten könnten. Nur bei der Reform der Stadtstaatenregel und der der Umsatzsteuerverteilung würden sich bei separater Abstimmung jeweils Mehrheiten ergeben.

 

Veranstaltungshinweise

Buchvorstellung mit Thomas Straubhaar: Der Untergang ist abgesagt

Dienstag, 07. Juni 2016, 18:15 Uhr | ZBW Hamburg, Raum 519

In seiner Streitschrift widerlegt Thomas Straubhaar die großen Mythen des demografischen Wandels: Alterung, Zuwanderung, mehr Vielfalt der Lebensverhältnisse sind zwar Fakten, aber als stabile Demokratie und gesunde Volkswirtschaft besitzt Deutschland die Elastizität und Problemlösungskompetenz, diese Veränderungen zu integrieren, zu bewältigen und zu gestalten – und daran zu wachsen.

Thomas Straubhaar ist seit 1999 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Von September 1999 bis August 2014 war er zunächst Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) und danach Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Internationale Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere die transatlantischen Beziehungen sowie die Bevölkerungsökonomie mit dem Schwerpunkt Migration.

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa und feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.

The Economics of a Brexit

Michael Emerson (Centre for European Policy Studies) argues that it is time to clarify the consequences of the UK’s seemingly simple choice: in or out. In case of a vote for secession, the EU could be expected to play a tough game in negotiations and would be in no hurry to end the uncertainty. EU member states would be tempted by the opportunity to gain advantages in commercial competition over the UK’s current economic strengths. Furthermore, the UK would face years of strategic uncertainty as the negotiations dragged on.

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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