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In diesem NewsletterThema des Monats: Die US-amerikanischen Reformpläne zur Unternehmensteuer |
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Thema des MonatsDie US-amerikanischen Reformpläne zur UnternehmensteuerDie neue US-Regierung plant mit der Einführung der "Destination-Based Corporate Cashflow Tax" (DBCFT) eine radikale Unternehmensteuerreform. "Das Reformkonzept hat einen ziemlich sperrigen Namen, ist modelltheoretisch brillant und hat bei unilateraler Implementierung durch die USA das Potenzial, einen schweren Handelskrieg auszulösen", fassen Johannes Becker und Joachim Englisch in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst zusammen. Die Reform zielt auf eine cashflow-basierte Besteuerung nach dem Bestimmungslandprinzip, wie es in Europa bereits für die Mehrwertsteuer angewendet wird. Eine multilaterale Einführung einer solchen Steuer könnte zahlreiche aktuelle Probleme der derzeitigen Ausgestaltung der Unternehmensteuern, wie Standortverlegungen und Gewinnverschiebungen, lösen. Allerdings hätte die geplante unilaterale Implementierung dieser Steuer für die Handelspartner der USA, vor allem für die EU, teils schwerwiegende Konsequenzen. So sind "Exporterlöse von der Bemessungsgrundlage ausgenommen, während Importe in voller Höhe, d.h. brutto, besteuert werden", erläutern die Autoren. Vorteile entstünden zwar für europäische Investoren mit Niederlassungen in den USA. Europäische Exporteure müssten allerdings höhere Steuern in Europa entrichten, was sich nachteilig im Wettbewerb auf dem US-Markt auswirken würde. "Schließlich droht eine substanzielle Intensivierung des Steuerwettbewerbs aufgrund verstärkter Anreize für Verrechnungspreismanipulation und Produktionsverlagerung aus der EU in die USA", stellen Becker und Englisch fest.
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Weitere Themen aus der aktuellen AusgabeEuropäische Union oder Disunion?Vor 60 Jahren wurde mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge der wichtigste Grundstein der heutigen EU gelegt. Nach über 50 Jahren relativ stetiger Erweiterungs- und Vertiefungsschritte, die zur EU28 und – für mittlerweile 19 Mitgliedstaaten – auch zu einer gemeinsamen Währung führten, zeigen sich seit einigen Jahren allerdings auch klare gegenläufige Tendenzen. Mehr Integrationsflexibilität und mehr Konzentration auf Marktintegration statt auf institutionelle Integration müssen künftig im Vordergrund stehen, um zu verhindern, dass die aktuellen Strömungen aus der Europäischen Union eine „Disunion“ machen, betont Renate Ohr im Leitartikel. Schwaches Produktivitätswachstum – zyklisches oder strukturelles Phänomen?In den entwickelten Volkswirtschaften ist das Produktivitätswachstum seit den 1970er Jahren tendenziell gesunken, zeigen die Statistiken – eine Beobachtung, die angesichts der weitreichenden Digitalisierung der Wirtschaft erstaunt. Sie könnte auf Messfehlern beruhen, ist sie aber realistisch, kann es dafür viele Gründe geben: Innovationen sind zunehmend kostenintensiv und durchdringen die Wirtschaft langsamer. Der produktivitätsschwache Dienstleistungssektor nimmt einen wachsenden Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Produktion ein. Es könnte aber auch an mangelnden Investitionen liegen. Enzo Weber, Steffen Elstner, Christoph M. Schmidt, Ulrich Fritsche, Patrick Christian Harms, Marianne Saam, Jochen Hartwig und Hagen Krämer diskutieren die möglichen Gründe im aktuellen Zeitgespräch. Eine Zusammenfassung und den Beitrag können Sie exklusiv im Herdentrieb-Blog nachlesen. Donald Trump, der Auto-Boom und MexikoEin wichtiger Teil des „Make America Great Again“ fußt auf Protektionismus. Kurzfristig kann das funktionieren. Langfristig bürdet es dem Land hohe Kosten auf. Die Gefahr, die Technologieführerschaft in Teilbereichen zu verlieren, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn die Technologieführerschaft liegt im Silicon Valley, der Heimat von Tesla & Co. Im sogenannten Rust Belt kann man lange danach suchen, und mit Importsteuern wird man sie nicht aufbauen können. In China, dem wichtigsten und größten Automarkt der Welt geht der Trend geradlinig in die Elektromobilität. Die Trump’sche Border Tax macht China zum Gewinner, stellt Ferdinand Dudenhöffer in den Ökonomischen Trends fest. |
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Ausblick auf die nächste AusgabeZeitgespräch Analyse Ökonomische Trends |
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Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 1/2015Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie in den Jahrgängen hier und auf EconStor. Aus dem Januarheft 2015 Die durchschnittlichen Verteidigungsausgaben im Verhältnis zum BIP zeigen weltweit seit dem Ende des Kalten Krieges einen Abwärtstrend auf. Die absoluten realen Verteidigungsausgaben steigen jedoch seit der Jahrtausendwende in vielen Staaten wieder stark an. Internationale Risiken und Bedrohungen werden von der Politik anders eingeschätzt als unmittelbar nach dem Ende des Kalten Krieges. Niklas Potrafke und Leonard Thielmann gehen davon aus, dass die Verteidigungsausgaben auch in Zukunft weiter steigen werden. |
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VeranstaltungenBuchvorstellung mit Johannes Becker:
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Themen aus IntereconomicsNeben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie Ihr auch auf Twitter: @Intereconomics_ Inefficient Inequality: The Economic Costs of Gender Inequality in EuropeMuch attention is given to the existence and measurement of gender inequality, but relatively little attention is given to the economic costs that result from this inequality. Following up on the November 2016 Intereconomics conference on this issue, the papers in this Forum make it clear that while the quest for gender equality is necessary as a matter of justice and fairness, the existence – and persistence – of inequality also has a significant negative effect on the economic performance of Europe. |
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Herausgeber der ZeitschriftZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft VerlagDer Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Newsletter weiterempfehlenGefällt Ihnen der Wirtschaftsdienst-Newsletter? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiterempfehlen! Bitte geben Sie dazu einfach den folgenden Anmelde-Link weiter: Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich gerne an redaktion@zbw.eu Name und Anschrift der RedaktionRedaktion Wirtschaftsdienst/Intereconomics Telefon: +49 40 42834-306/307 RedaktionsverantwortlicheKristin Biesenbender Cora Wacker-Theodorakopoulos Sie möchten den Newsletter abbestellen?Rufen Sie die folgende Webseite auf, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf "abbestellen": |