Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 100 Jahre Wirtschaftsdienst
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 9, September 2017

Grafik des Monats

Vor zehn Jahren schwappte die Krise der US-amerikanischen Hypothekenverbriefungen nach Europa über. Seither lebt die Welt im Krisenmodus. Viele der Mechanismen, die das System 2008 in den Abgrund zu stürzen drohten, sind nach wie vor virulent. Der Mangel an Transparenz und Verantwortlichkeit ist mit ein Grund für das Vordringen des Populismus und die Delegitimierung unserer Demokratie, betont Martin Hellwig im aktuellen Leitartikel Deutschland und die Finanzkrise(n).

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Der deutsche Sportwettenmarkt: neue Ordnung, neues Glück?
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungen
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Der deutsche Sportwettenmarkt: neue Ordnung, neues Glück?

Der deutsche Sportwettenmarkt zeichnet sich durch eine relativ strenge Regulierung aus, die in der Praxis nicht unbedingt so gehandhabt wird, erläutern Luca Rebeggiani und Markus Breuer in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst. "Faktisch liegt ein Versagen der bisherigen staatlichen Regulierung vor, die sich durch fragwürdige Marktzugangsbeschränkungen für private Anbieter bei gleichzeitiger Koexistenz legaler, 'halblegaler' und illegaler Anbieter zusammenfassen lässt." Der graue und schwarze Markt für Sportwetten nehmen 2015 mit 55% bzw. 41% einen überraschend großen Anteil ein. Da auf diesem Markt der Jugend- und Spielerschutz fehlt, resultieren daraus beträchtliche soziale Kosten.

Die Autoren schätzen den Gesamtumfang des deutschen Glücksspielmarkts 2015 gemessen an den Spieleinsätzen auf insgesamt 76,6 Mrd. Euro, was (zumindest nominal) mehr als einer Verdopplung seit 2005 entspreche. "Die derzeitigen juristischen Auseinandersetzungen, die die Vergabe der Sportwettkonzessionen verhindert haben, waren aus ordnungsökonomischer Sicht leicht vorhersagbar, sodass weiterhin am politischen Willen zur Lösung des Problems gezweifelt werden darf", betonen Rebeggiani und Breuer. Auch der im März 2017 beschlossene Zweite Glücksspieländerungsstaatsvertrag löse die vorhandenen Probleme noch nicht.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Insolvenz von Air Berlin: Bleibt der Wettbewerb auf der Strecke?

Noch fliegt Air Berlin, aber das Ende ist abzusehen. Unklar ist jedoch, was genau aus der Fluggesellschaft wird. Der Bundesverkehrsminister scheint eine Zerlegung zu bevorzugen, vor allem um die Position der Lufthansa weiter zu stärken. Mit der Idee eines National Champions im Luftverkehr haben sich bereits viele Nationen die Finger verbrannt. Der Schutz vor heimischem Wettbewerb macht Unternehmen nicht fit für die internationale Konkurrenz, sondern teuer und lethargisch. Die Verbraucher sind regelmäßig die Leidtragenden, kommentiert Justus Haucap von der Universität Düsseldorf.

Krankenversicherung: Bye-bye Beihilfe?

Hamburg plant ein Gesetz, demzufolge Beamte ein einmaliges Wahlrecht zwischen dem jetzigen System der Beihilfe ergänzt um eine private Versicherung und einem Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung bzw. zu einer Vollversicherung in der privaten Krankenversicherung erhalten sollen. Die Entlastung von Beamten mit geringem Einkommen und gesundheitlichen Problemen ist ein ehrenwertes Ziel, die Einführung einer Optionslösung für alle Beamten allerdings problematisch. Grundsätzlich stellt sich die Frage, warum Beamte nicht einfach wie alle anderen abhängig Beschäftigen behandelt werden, kommentiert Mathias Kifmann von der Universität Hamburg.

Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten

Die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter braucht erwartungsgemäß Zeit, doch sind erste Fortschritte in Deutschland erkennbar. Bezüglich Sprachkenntnissen und Qualifikation ist hier Investitionsbedarf erkennbar. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass Geflüchtete mit guten Sprachkenntnissen und Qualifikationen bzw. schon geförderte Geflüchtete im Durchschnitt erfolgreicher am deutschen Arbeitsmarkt sind. Somit erscheinen entsprechende Förderungen erfolgversprechend, erläutern Steffen Sirries und Ehsan Vallizadeh vom IAB in den Ökonomischen Trends.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Digitalisierung des Gesundheitswesens – zwischen Datenschutz und moderner Medizinversorgung

Analysen und Berichte
Nicolaus Heinen, Alexander Heuer, Philipp Schautschick:
Künstliche Intelligenz und der Faktor Arbeit

Ökonomische Trends
Michael Bräuninger: Elektromobilität und Stromerzeugungskapazität

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 8/2015

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW.

Aus der August-Ausgabe 2015
Die externen Kosten des Rauchens in Deutschland

Die Tabaksteuer soll die externen Kosten des Tabakkonsums internalisieren. Mithilfe einer Längsschnittbetrachtung von Querschnittsdaten werden erstmals die extern anfallenden Nettokosten des Rauchens in Deutschland saldiert. Florian Steidl und Berthold U. Wigger zeigen in ihrem Beitrag, dass Rauchen netto eher zu einer Entlastung als einer Belastung von Sozialversicherten und Steuerzahlern führt. Weitere Tabaksteuererhöhungen lassen sich daher aus bloßer Kostenperspektive schwer rechtfertigen.

 

Veranstaltungen

Gemeinsame Konferenz von ifo & Wirtschaftsdienst
Weltmärkte im Wandel – Nutzt Europa seine Chancen?

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Dienstag, 5. Dezember 2017, 10 Uhr | Hamburgische Landesvertretung, Berlin

Die Weltmärkte unterliegen einem fortlaufenden Wandel. Die globalen Gewichte im Handel verschieben sich durch aufstrebende und schwächelnde Volkswirtschaften. Neue politische Unsicherheiten gehen von dem unberechenbaren Gebaren des US-Präsidenten Trump und vom Brexit in Europa aus. Auf der Konferenz werden die Verschiebungen der globalen Gewichte und die Bildung neuer Allianzen sowie die Chancen für Europa diskutiert.

Für die Konferenz konnten mit Clemens Fuest, (ifo Institut), Holger Breinlich (Nottingham University), Ralph Ossa (Universität Zürich), Karl Brauner (WTO), Guntram B. Wolff (Bruegel), Gabriel Felbermayr (ifo Institut), Dennis Novy (University of Warwick), Albrecht Ritschl (London School of Economics), Dalia Marin (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Marc-Andreas Mündler (University of California, San Diego) zahlreiche renommierte Referentinnen und Referenten gewonnen werden.

Neuigkeiten zur Konferenz erfahren Sie ab sofort bei @Zeitschrift_WD und unter #wdk17 auf Twitter. Folgen Sie uns!

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ oder abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

The European Digital Single Market

In 2015 the European Commission adopted the Digital Single Market (DSM) strategy, aiming to establish common European data protection rules, reform telecoms rules and modernise copyright rules, among other goals. The authors in this Forum, including Andrea Renda, J. Scott Marcus and Barbara Engels, review the progress made thus far, exploring regulatory responses to issues such as data privacy, online consumer protection, artificial intelligence and big data. What degree of harmonisation of rules in the 28 member states is necessary? Can small businesses take advantage of the potential benefits of big data, or are these benefits limited to large companies that can afford to invest in the proper analysis of the data? What lessons can the EU draw from experiences in other parts of the world? Most importantly, how can the DSM be optimised to support innovation and economic growth in Europe?

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
https://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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