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In diesem NewsletterThema des Monats: Ein intelligentes städtisches Verkehrssystem |
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Thema des MonatsEin intelligentes städtisches VerkehrssystemNicht zuletzt mit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig Ende Februar 2018 zu Diesel-Fahrverboten hat sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Luftverschmutzung in Städten gerichtet. Die Autorinnen und Autoren des aktuellen Zeitgesprächs diskutieren mögliche Alternativen, um die negativen Folgen der Verkehrsexpansion zu mindern. Eine Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), der Ausbau des Radverkehrs und eine bessere Vernetzung der Verkehrsmittel bieten sich an. Michael Ortgiese von der Fachhochschule Potsdam plädiert in seinem Beitrag dafür, bei der Umgestaltung der Mobilitätssysteme die Gesamtwirkung zu beachten. Auch sollte eine Vielzahl von Lösungsansätzen miteinander kombiniert werden. In erster Linie muss der motorisierte Individualverkehr reduziert und elektrifiziert werden. Darüber hinaus sollte der ÖPNV und der Radverkehr ausgebaut sowie durch neue Mobilitätsangebote und -technologien ergänzt werden. Christian Holz-Rau und Alexander Reichert von der Technischen Universität Dortmund beschreiben die Verkehrsplanung und -politik als eine Suche nach Kompromissen zwischen wirtschaftlichen Interessen, widerstreitenden Nutzeransprüchen und Schutzinteressen bei effektivem Einsatz öffentlicher Mittel. Mögliche Strategien einer integrierten Verkehrsplanung sind die Vermeidung, Verlagerung und verträglichere Abwicklung von Verkehr. Städte bräuchten insbesondere gute Lösungen für die Naherreichbarkeit. "Eine solche Stadt unterstützt den Alltag der Menschen, die weitgehend unabhängig vom Pkw leben müssen oder wollen, und sollte gleichzeitig auf gute Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr achten", betonen die Autoren. Kirstin Lindloff und Jürgen Gies vom Deutschen Institut für Urbanistik weisen darauf hin, dass derzeit ein Handlungsfenster zur stärkeren kommunalen Förderung des ÖPNV bestehe. Die Angebote müssen aber auch attraktiv sein, z. B. indem sie den klassischen ÖPNV mit Sharing-Lösungen kombinieren, um die Nutzung dieser Angebote zu erhöhen. Alexander Eisenkopf von der Zeppelin Universität Friedrichshafen setzt sich mit der Finanzierung des zukünftigen Stadtverkehrs auseinander. So sei das Thema der Verletzung der Grenzwerte von Stickoxiden nur eine der zahlreichen Herausforderungen für den Stadtverkehr. Beim ÖPNV gehe es vor allem um einen erheblichen Investitionsrückstand und den Finanzbedarf öffentlicher Infrastrukturen. "Der Investitionsbedarf für ÖPNV-Projekte in Deutschland wurde zuletzt in einer Studie aus dem Jahr 2009 systematisch erhoben und für die Jahre 2016 bis 2025 mit nominal 2,45 Mrd. Euro bis 2,93 Mrd. Euro p. a. beziffert; hinzu kommt ein Nachholbedarf von 2,35 Mrd. Euro", erläutert Eisenkopf. Günter Knieps von der Universität Freiburg beschäftigt sich mit städtischen Verkehrssystemen in der App-Ökonomie. "Weltweit werden inzwischen die vielfältigen Innovationspotenziale von 'shared' Mobilitätsdienstleistungen diskutiert, die durch die App-basierte Echtzeitkommunikation ermöglicht werden", führt er aus. Ein Beispiel sind innovative Mobilitätsdienstleistungen in Helsinki, wo die Nutzung von Shared-Taxi- und Shared-Bus-Diensten die eigene Pkw-Nutzung reduzieren soll. Dies kann den CO2-Ausstoß und insbesondere Staus in Städten verringern.
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Weitere Themen aus der aktuellen AusgabeBedenkliche Gelassenheit beim Thema Eurozonen-ReformIm Sommer 2017 herrschte großer Optimismus in vielen europäischen Hauptstädten: Bald werde ein Tandem aus einem neu gewählten, reformfreudigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron und einer mit großer Mehrheit wiedergewählten deutschen Kanzlerin Angela Merkel Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zur Eurozonen-Reform bringen, hieß es. Dann werde bestimmt auch schnell ein Kompromiss zur gemeinsamen Einlagensicherung und Fiskalkapazität für die Eurozone gefunden. Inzwischen ist von der Hoffnung nicht viel geblieben, betont Sebastian Dullien von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin im Leitartikel. Rückkehrrecht aus Teilzeit: Fachkräfte binden!Im April 2018 hat Arbeitsminister Heil ein Konzept zur gesetzlichen Verankerung eines Rückkehrrechts von Teil- auf Vollzeitarbeit vorgestellt. Vielfach wird argumentiert, dass der Wechsel auf Teilzeit Arbeitsvolumen vernichte. Doch ist das tatsächlich so? Würde ein Wiederaufstockungsrecht die Teilzeitneigung und damit den Fachkräftemangel verstärken? Das Gegenteil dürfte der Fall sein, kommentiert Ute Klammer von der Universität Duisburg-Essen. Herausforderungen im Gesundheitswesen in Regionen mit sinkenden BevölkerungszahlenSeit mehr als 35 Jahren ist die Geburtenrate in Deutschland auf einem konstant niedrigen Niveau. Dies hat einen zentralen demografischen Trend zur Folge: die Schrumpfung der deutschen Bevölkerung. Die Folgen dieser Entwicklung für das Gesundheitswesen analysiert Ansgar Wübker vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. |
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Ausblick auf die nächste AusgabeZeitgespräch Analysen und Berichte Ökonomische Trends |
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Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 4/2016Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW. Aus der April-Ausgabe 2016 Ein Vergleich des deutschen mit dem österreichischen Rentensystem zeigt, dass es möglich ist, mit einem stark auf der öffentlichen Altersversorgung basierenden System wirtschaftlich erfolgreich zu sein. "Die Zahlen sind beeindruckend", erläuterten Florian Blank et al. in der April-Ausgabe 2016, "1560 Euro ('netto vor Steuern') erhielten langjährig versicherte Österreicher, die 2013 in Rente gegangen sind, durchschnittlich von der gesetzlichen Rentenversicherung. Und das 14 Mal im Jahr. Deutsche Neurentner mit ähnlichem Erwerbsmuster mussten sich mit durchschnittlich 1050 Euro im Monat begnügen." Dabei hat Österreich auf die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung gesetzt (mit einem höheren Beitragssatz von 22,8 % gegenüber 18,7 %), während Deutschland auf die zusätzliche private Vorsorge umgeschwenkt ist. |
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Themen aus IntereconomicsNeben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter. How Should the EU Position Itself in a Global Trade War?The challenge that the current US administration presents to the global trading system far exceeds steel and aluminium tariffs. The real question is whether the US can force the EU to join it and become an ally opposing China. Guntram B. Wolff writes that it will be difficult for the EU to maintain a middle course between the US, its primary market and second-largest supplier, and China, its primary supplier and second-largest market. |
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Herausgeber der ZeitschriftZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft VerlagDer Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Newsletter weiterempfehlenGefällt Ihnen der Wirtschaftsdienst-Newsletter? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiterempfehlen! Bitte geben Sie dazu einfach den folgenden Anmelde-Link weiter: Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich gerne an redaktion@zbw.eu Name und Anschrift der RedaktionRedaktion Wirtschaftsdienst/Intereconomics Telefon: +49 40 42834-306/307 RedaktionsverantwortlicheKristin Biesenbender Cora Wacker-Theodorakopoulos Sie möchten den Newsletter abbestellen?Rufen Sie die folgende Website auf, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf "Abbestellen": |