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In diesem NewsletterThema des Monats: Auswirkungen des gesetzlichen Mindestlohns |
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Thema des MonatsAuswirkungen des gesetzlichen MindestlohnsDer gesetzliche Mindestlohn wurde zum 1. Januar 2015 eingeführt. Im Voraus wurden vor allem mögliche negative Beschäftigungseffekte der Einführung diskutiert. Jan Zilius (Mindestlohnkommission) und Oliver Bruttel (Geschäfts- und Informationsstelle für den Mindestlohn) ziehen auf Basis der inzwischen verfügbaren Daten und einer Vielzahl von Forschungsergebnissen in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst Bilanz und zeigen, dass auch andere Anpassungskanäle eine wichtige Rolle spielen. Zunächst hat die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns die Stundenlöhne am unteren Rand der Stundenlohnverteilung erhöht. Allerdings zeigen sich bei den Bruttomonatslöhnen deutlich geringere oder keine Effekte. "In den Verdienst(-struktur-)erhebungen des Statistischen Bundesamts stieg der Stundenlohn bei Beschäftigungsverhältnissen im Mindestlohnbereich von 2014 bis 2016 um rund 14 % – ähnlich wie im SOEP –, der Monatslohn hingegen lediglich um etwa 4 %", erläutern Zilius und Bruttel. Dies lasse sich unter anderem darauf zurückzuführen, dass nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns teilweise gleichzeitig die vertraglich vereinbarte bzw. bezahlte individuelle Arbeitszeit reduziert wurde. Die Zahl der Beschäftigten, die nach wie vor Stundenlöhne unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns erhalten, wird je nach Datenlage für 2016 auf rund 750 000 (Statistisches Bundesamt) bzw. rund 1,8 Mio. (DIW Berlin) geschätzt. Substanzielle negative Beschäftigungseffekte durch die Mindestlohneinführung lassen sich bisher nicht feststellen. Im Gegenteil: die Gesamtbeschäftigung hat von April 2014 bis April 2017 im Jahresvergleich jeweils zwischen 1,4 % und 1,9 % zugenommen. Am meisten hat sich die Mindestlohneinführung auf die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit ausgewirkt. Die Anpassung der Arbeitszeit bzw. die Arbeitsverdichtung sei eine wesentliche Reaktion der Betriebe auf die Einführung des Mindestlohns. Während sich die tatsächlich geleistete Arbeitszeit kaum verändert hat, ist die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit unmittelbar nach Einführung des gesetzlichen Mindestlohns deutlich zurückgegangen. "Dieser Befund sollte weiter analysiert werden, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Unregelmäßigkeiten bei der Erfassung der Arbeitszeit hinsichtlich der Umgehung des Mindestlohns als besonders relevant angesehen werden.", betonen Zilius und Bruttel.
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Weitere Themen aus der aktuellen AusgabePro und Contra: Sozialer WohnungsbauBezahlbarer Wohnraum wird in Ballungsräumen immer knapper. Ein oft genannter und umstrittener Vorschlag zur Lösung dieser Wohnungsnot ist der soziale Wohnungsbau, den Tom Krebs von der Universität Mannheim und Friedrich Breyer von der Universität Konstanz in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst diskutieren. Krebs warnt vor einem blinden Vertrauen in den Markt und plädiert für einen öffentlichen Wohnungsbau, der sozial ausgewogene Wohnviertel fördert, um so eine soziale Segregation zu verhindern. Breyer hingegen schlägt das Wohngeld als Instrument zur Lösung der Wohnungsnot vor und hält Objektförderung für kein geeignetes Mittel. Energiewende: Erst reden, dann roden!Derzeit tagt die Kohlekommission und ringt um Kompromisse für den Kohleausstieg und die Bewältigung des Strukturwandels. RWE setzt auf maximale Eskalation und provoziert medienwirksam einen Streit mit den Umweltverbänden. Dies ist nicht sehr klug. Sollte der Streit weiter eskalieren, platzt die Kommission. Das wäre ein Desaster, kommentiert Claudia Kemfert vom DIW Berlin. Die Angst der Zentralbanker vor der KriseWie gut die makroprudenzielle Krisenprävention mittlerweile sein mag, wie viel wir aus der letzten Krise gelernt haben mögen: Es wird immer eine nächste, den vorangegangenen ähnliche und doch wiederum andersartige Krise geben. Diese Furcht treibt zurzeit viele Zentralbanker um, denn es droht ein Szenario, in dem die nächste Krise kommt, ohne dass die letzte schon vollständig überwunden wäre, erläutert Henning Vöpel vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut im Konjunkturschlaglicht. |
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Ausblick auf die nächste AusgabeZeitgespräch Analysen und Berichte Ökonomische Trends |
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Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 9/2016Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW. Aus der September-Ausgabe 2016 Die Digitalisierung lässt innovative Kanäle für Finanztransaktionen entstehen, die für traditionelle Banken eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen. Digitale Beratungsangebote und Crowdlending bieten den Kunden Chancen, ihr Vermögen unabhängig von Banken zu verwalten und Kredite untereinander zu vergeben. Stephan Paul, Bernd Rudolph, Sarah Zech, Andreas Oehler, Matthias Horn, Stefan Wendt und Nicola Jentzsch diskutierten das Aufkommen der sogenannten "FinTechs" im Zeitgespräch der September-Ausgabe 2016. |
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VeranstaltungenKonferenz: Regionalpolitik neu denkenDienstag, 30. Oktober 2018 | Hamburgische Landesvertretung, Berlin
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Themen aus IntereconomicsNeben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter. The European Response to a Challenging World Trade RegimeIt only takes a quick glance at today’s headlines to see that the global trade regime is changing. Due in large part to the “America First” policy of the current US administration, the last 18 months have borne witness to what some fear may erupt into a full-blown global trade war between the US and much of the rest of the world. The US has recently introduced tariffs on over 200 billion USD in Chinese goods, slapped tariffs on aluminum and steel exports from the EU and is tearing up the North American Free Trade Agreement (NAFTA) citing security concerns. These actions and the response to them have sent waves around the globe. |
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Herausgeber der ZeitschriftZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft VerlagDer Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Newsletter weiterempfehlenGefällt Ihnen der Wirtschaftsdienst-Newsletter? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiterempfehlen! Bitte geben Sie dazu einfach den folgenden Anmelde-Link weiter: Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich gerne an redaktion@zbw.eu Name und Anschrift der RedaktionRedaktion Wirtschaftsdienst/Intereconomics Telefon: +49 40 42834-306/307 RedaktionsverantwortlicheKristin Biesenbender Cora Wacker-Theodorakopoulos Sie möchten den Newsletter abbestellen?Rufen Sie die folgende Website auf, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf "Abbestellen": |