Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 3, März 2019

Sieben Jahre RWI/ISL-Containerumschlag-Index

Vor sieben Jahren wurde der RWI/ISL-Containerumschlag-Index (2010 = 100) im Wirtschaftsdienst vorgestellt. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass er als Frühindikator geeignet ist, um die Entwicklung der weltwirtschaftlichen Produktion und insbesondere des Welthandels abzuschätzen. Der Einbruch des Welthandels während der Großen Rezession wird von ihm ebenso gut nachgezeichnet wie der anschließende rasche Wiederanstieg, erläutert Roland Döhrn vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in seinem Beitrag "Sieben Jahre RWI/ISL-Containerumschlag-Index" in den Ökonomischen Trends.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Instrumente der Klimapolitik: effiziente Steuerung oder verfehlte Staatseingriffe?
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungen
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Instrumente der Klimapolitik: effiziente Steuerung oder verfehlte Staatseingriffe?

Deutschland wird seine klimapolitischen Ziele für 2020 verfehlen. Jetzt muss entschieden gehandelt werden, um die Treibhausgasemissionen in den folgenden Jahrzehnten drastisch zu senken. Hubertus Bardt, Thilo Schaefer, Manuel Frondel, Stefan Thomas, Manfred Fischedick, Marc Oliver Bettzüge und Oliver Hennes diskutieren im aktuellen Zeitgespräch des Wirtschaftsdienst, wie eine effiziente Steuerung der Klimapolitik gelingen kann.

Bardt und Schaefer verweisen darauf, dass Deutschland eine Vorreiterrolle einnehmen könne, wenn es gelingt, Klimaschutz und industrielle Produktion miteinander zu vereinbaren. "Würde hingegen das deutsche Beispiel zeigen, dass Klimaschutz zulasten von industriell basiertem Wohlstand geht, würden andere Länder von höheren Ambitionen abgeschreckt", schließen die Autoren.

Frondel diskutiert die Vorteile eines global einheitlichen CO2-Preises, der die Voraussetzung für kosteneffizienten Klimaschutz bildet. "Andernfalls besteht die Gefahr, dass Klimaschutzvorreiter wie Deutschland Treibhausgasemissionen zu hohen Kosten reduzieren, während kostengünstige Vermeidungsmaßnahmen in Trittbrett fahrenden Ländern nicht ergriffen würden", betont er.

Thomas und Fischedick weisen darauf hin, dass eine effiziente Steuerung der Energiewende auch eine Wärme-, Industrie- und Mobilitätswende einschließen muss. "Es bedarf einer gezielten Kombination sektor- und technologie- sowie oft zielgruppenspezifischer Instrumente und deren intelligenter Verknüpfung, um Hemmnisse für die Akteure in den sektoralen und oft technologiespezifischen Wertschöpfungsketten bei Gebäuden, im Verkehr, bei Industrieanlagen, abzubauen", erläutern die Autoren.

Bettzüge und Hennes ordnen die Größe der Herausforderungen ein, die erforderlich sind, um die deutschen Klimaziele 2030 zu erreichen. "Angesichts der Größenordnung der absehbaren Belastungen erscheint der Vergleich zu dem sogenannten Lastenausgleich nicht abwegig, mit dem seit 1952 die Heterogenität der jeweiligen wirtschaftlichen Belastungen durch die Kriegsfolgen zum Ausgleich gebracht worden ist", stellen die Autoren fest.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Stadt – Land – Flucht: Folgen der Wohnungsmarktkrise

Die Binnenmigration hat einen erheblichen Anteil an der Wohnungsmarktmisere. Die unerwartete Renaissance der großen Städte ist ein Phänomen, das bereits Mitte der 2000er Jahre einsetzte. Die Menschen künstlich aus den Städten fernzuhalten, ist auch gesamtwirtschaftlich betrachtet keine gute Idee. Das bedeutet aber nicht, dass der ländliche Raum aufgegeben werden sollte. Ganz im Gegenteil – es kommt darauf an, die Verflechtungen zwischen Städten und ihrem Umland zu intensivieren, eine effiziente Nahverkehrsinfrastruktur bereitzustellen und – wichtiger noch – die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, betont Claus Michelsen vom DIW Berlin im Leitartikel.

Personenbeförderungsgesetz: Reform nicht ohne Taxis

Das Bundesverkehrsministerium hat ein Eckpunktepapier zur Anpassung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) vorgelegt, um die Dienste von App-basierten Fahrtvermittlern zu regulieren. Damit können die Einhaltung der Regeln überprüft und der Wettbewerb mit traditionellen Taxizentralen organisiert werden. Allerdings beschäftigt sich keiner der Eckpunkte mit den Auswirkungen der Reform auf traditionelle Taxis. Die politische Chance sollte im Sinne der Verbraucher für eine Taximarktorganisation aus einem Guss genutzt werden, kommentiert Gernot Sieg von der Universität Münster.

Disruptive Digitalisierung? Kein Grund zur Panik

Fritz Helmedag von der TU Chemnitz beschreibt die Transformationsprozesse des Kapitalismus. Er zeigt, dass disruptive Prozesse kein ungewöhnliches Phänomen sind. Aus seiner Sicht ist die Angst vor ausufernder Arbeitslosigkeit unbegründet, sofern die Politik den digitalen Transformationsprozess gestaltet. Lesen Sie jetzt die Zusammenfassung im Herdentrieb-Blog.

Wirtschaftsdienst exklusiv: The Rise of Trumpism

Donald Trump gewann 2016 die Präsidentschaftswahlen, nachdem schon seit der Regierungszeit Ronald Reagans die oberen Einkommensschichten begünstigt worden waren. Der technische Fortschritt und die Globalisierung führten zu einem Wandel der Wirtschaftsstruktur zulasten der Mittel- und die Unterschicht. Diese litten am stärksten unter sinkenden Löhnen, einer steigenden Verschuldung und der geringen sozialen Mobilität und wendeten sich gegen die sogenannte Elite, die sie für verantwortlich hielten. Lesen Sie exklusiv den Aufsatz von John Komlos (LMU) und Hermann Schubert (ISM Stuttgart) im WirtschaftsWunder-Blog.

Konjunkturabschwächung in China

Die wirtschaftliche Expansion in China hat wesentlich zu dem weltwirtschaftlichen Aufschwung im Jahr 2017 beigetragen. Seit einiger Zeit mehren sich aber die Anzeichen für eine spürbare Konjunkturabschwächung in der größten asiatischen Volkswirtschaft. Diese vollzieht sich vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA, erläutern Klaus-Jürgen Gern und Philipp Hauber im Konjunkturschlaglicht.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Hartz IV – Reform einer umstrittenen Politikmaßnahme

Analysen und Berichte
Gerd Grözinger: Gender(un-)gleichheit im Lebensverlauf

Ökonomische Trends
Samuel de Haas, Daniel Herold, Jan T. Schäfer: Pegel runter, Preise hoch – Wie der Rheinpegel die Tankstellenpreise in Hamburg beeinflusst

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 2/2017

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW.

Aus der Februar-Ausgabe 2017
Schwaches Produktivitätswachstum – zyklisches oder strukturelles Phänomen?

In den entwickelten Volkswirtschaften ist das Produktivitätswachstum seit den 1970er Jahren tendenziell gesunken, zeigen die Statistiken – eine Beobachtung, die angesichts der weitreichenden Digitalisierung der Wirtschaft erstaunt. Sie könnte auf Messfehlern beruhen, ist sie aber realistisch, kann es dafür viele Gründe geben: Innovationen sind zunehmend kostenintensiv und durchdringen die Wirtschaft langsamer. Der produktivitätsschwache Dienstleistungssektor nimmt einen wachsenden Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Produktion ein. Es könnte aber auch an mangelnden Investitionen liegen. Enzo Weber, Steffen Elstner, Christoph M. Schmidt, Ulrich Fritsche, Patrick Christian Harms, Marianne Saam, Jochen Hartwig und Hagen Krämer diskutierten die möglichen Gründe im Zeitgespräch der Februar-Ausgabe 2017 des Wirtschaftsdienst.

 

Veranstaltungen

Buchvorstellung mit Silja Graupe: Öffentiche Meinung – Wie sie entsteht und manipuliert wird

Montag, 8. April 2019 | 18 Uhr | ZBW Hamburg, Raum 243

Bild Buchvorstellung mit Silja Graupe: Öffentiche Meinung – Wie sie entsteht und manipuliert wird

Das Buch "Public Opinion" von Walter Lippmann (1922) ist ein absoluter Klassiker der Medien- und Kommunikationswissenschaften. Seine Warnung ist auch heute noch aktuell: Unter den Bedingungen von gesteuerten Massenmedien sei Demokratie nicht mehr möglich, da sich die Menschen kein unabhängiges Bild der Wahrheit machen könnten. Silja Graupe und Walter O. Ötsch haben das Buch "Öffentliche Meinung: Wie sie entsteht und manipuliert wird" nun mit einem Vorwort neu aufgelegt. Die beiden Wissenschaftler betonen jedoch einen Aspekt in Lippmanns Werk der oft ausgeblendet wird: Seinen Einfluss auf den Neoliberalismus und das marktradikale Denken.

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

Economic Convergence or Divergence in the EU?

The financial crisis of 2008 sent shockwaves around the globe and left many EU Member States struggling to overcome the lingering effects on their economies. A decade after the crisis, how is the process of economic convergence going in the EU? On 9 October, 2018, Intereconomics and the Centre for European Policy Studies hosted our 8th annual conference to answer this question. A distinguished group of economists, researchers and Representatives from EU institutions examined the ripples created by the 2008 financial crisis in different parts of the EU, the impact of institutions and policy measures, alternative approaches such as the 'convergence of opportunities for people and firms' as well as the specific regional factors at play.

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
https://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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