Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 5, Mai 2019

Wechsel in der Wirtschaftsdienst-Chefredaktion

Brigitte Preissl verlässt den Wirtschaftsdienst in den Ruhestand. Christian Breuer ist der neue Chefredakteur und stellt sich Ihnen mit dem aktuellen Leitartikel „Wissenschaftliche Politikberatung: Chancen der Digitalisierung nutzen“ vor.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Tempolimits und Grenzwerte: Für eine evidenzbasierte verkehrspolitische Debatte
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungen
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Beitrag Tempolimits und Grenzwerte

Für eine evidenzbasierte verkehrspolitische Debatte

In der Diskussion um städtische Luftverschmutzung und Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen besteht ein Mangel an evidenzbasierten Argumenten, was die Debatte immer wieder blockiert. Wolfgang Habla, Vera Huwe und Martin Kesternich vom ZEW in Mannheim betonen in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst, dass bei der Beurteilung von Grenzwerten bzw. angedachten Maßnahmen wie Tempolimits kausale Wirkungszusammenhänge differenziert betrachtet und kommuniziert werden sollten.

Die Diskussion über lokale Luftverschmutzung konzentriert sich bisher auf deren Einfluss auf Erkrankungen und Sterblichkeit, die Debatte über Tempolimits dreht sich nahezu ausschließlich um das CO2-Einsparpotenzial und die Verkehrssicherheit. Dies verkennt die Bedeutung weiterer, ökonomisch relevanter Dimensionen. In den vergangenen Jahren wurde einhellig nachgewiesen, so Habla, Huwe und Kesternich, dass die körperliche bzw. geistige Leistungsfähigkeit und damit die Produktivität an Tagen mit hoher lokaler Luftverschmutzung statistisch signifikant zurückgeht. Luftverschmutzung schlägt sich auch schon bei geringer Belastung negativ in Bildungsergebnissen nieder. Negative Effekte auf den Bildungserfolg sind insbesondere auch bei langfristiger Belastung zu verzeichnen, z. B. wenn die Luftqualität an Schulen aufgrund der Nähe zu einer Autobahn oder einer vielbefahrenen Straße über einen längeren Zeitraum hinweg schlecht ist. Habla, Huwe und Kesternich fordern für eine sorgsamere und differenziertere Auseinandersetzung mit kausalen Wirkungszusammenhängen aktuell verfügbare Daten und eine genaue Definition der gesellschaftlichen Zielfunktion.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Grundsteuer: Grundstückswert einbeziehen

Als das Bundesverfassungsgericht vor bald 25 Jahren die Unterschiede bei der steuerlichen Vermögensbewertung monierte, war klar, dass entweder eine Neubewertung der Grundstücke oder eine Reform der Grundsteuer erfolgen muss. Schon damals zeigten sich große Differenzen zwischen den Positionen der Bundesländer. Sie sind bis heute nicht überwunden, kommentiert Thiess Büttner von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Parteispenden: Großspenden sind keine Lösung

Am 23. April 2019 schaffte es die Ankündigung des Daimler-Konzerns, dieses Jahr keine politische Partei mit Spenden zu unterstützen, in die Tageszeitungen. Noch 2018 hatte Daimler stattliche 320 000 Euro an die im Bundestag vertretenen Parteien gespendet. Haben wir es bei diesem Verzicht mit einem Beispiel für den allseits konstatierten Verlust an Gemeinsinn oder mit einem Akt der (Selbst-)Erkenntnis zu tun?, fragt Michael Koß von der Technischen Universität Dresden.

Wohnungsmarkt: Enteignungen sind Tabubruch

Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft betont, dass die Forderung einer Berliner Bürgerinitiative, alle Wohnungsunternehmen, die mehr als 3000 Wohnungen in der Hauptstadt besitzen, zu vergesellschaften, ein echter Tabubruch sei. Es scheint, als würden sie genügend Unterschriften sammeln können, um ein Volksbegehren zu initiieren. Auch aus der Politik gibt es Unterstützung für die Forderung, etwa von der Linken, aber auch von Teilen der Grünen und der SPD.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Nach der Wahl zum Europäischen Parlament – mehr Europa oder weniger?

Analysen und Berichte
Hanno Beck, Aloys Prinz: Modern Monetary Theory

Ökonomische Trends
Daniel Fackler: Lohn- und Beschäftigungseffekte von Insolvenzen

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 4/2017

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW.

Aus der April-Ausgabe 2017
Das Rätsel der Niedrigzinsphase

Die Niedrigzinsphase im Nachgang der Finanzkrise 2007/2008 wird von einigen Ökonomen als Ergebnis einer geringen Kapitalproduktivität, d.h. einer "säkularen Stagnation", erklärt. Stefan Homburg und Julia Knolle kamen in der April-Ausgabe 2017 des Wirtschaftsdienst im Rahmen einer empirischen Untersuchung für Deutschland von 2000 bis 2016 zu dem Ergebnis, dass die Kapitalkosten – dominiert von den hohen Eigenkapitalkosten – über die letzten 16 Jahre durchaus nicht auf die Nulllinie gesunken sind. Dabei harmonieren sie gut mit der Entwicklung der letzten Jahre, die durch moderates Wirtschaftswachstum bei geringer Arbeitslosigkeit gekennzeichnet war.

 

Veranstaltungen

Heute: Streitgespräch zwischen Stephan Schulmeister und Rüdiger Bachmann

Mittwoch, 15. Mai 2019 | 18 Uhr | ZBW Hamburg, Raum 243

Stephan Schulmeister und Rüdiger Bachmann streiten sich über den Zustand von Forschung und Lehre in der Volkswirtschaftslehre und über die Grenzen des freien Marktes. Zur Veranstaltung anmelden

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

The Harder the Brexit, the Harder the Impact on Northern Ireland

While there has been much hand-wringing about the impact of Brexit on the UK and the EU, former Irish Minister for European Affairs Lucinda Creighton examines what the departure means for Northern Ireland and the northerly counties of the Republic of Ireland. The economic implications of a No Deal Brexit are stark, but the political fallout is potentially explosive. "Let there be no doubt," Creighton writes, "if the UK leaves the European Union without a deal, a hard border on the island of Ireland will be unavoidable." Securing peace and saving lives in Northern Ireland, Creighton concludes, is by far more pressing than any economic concern.

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
https://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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