Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 10, Oktober 2019

Brexit für deutschen Arbeitsmarkt zu verkraften

Unternehmen in Deutschland sind auf unterschiedliche Weise wirtschaftlich mit dem Vereinigten Königreich verflochten und der Brexit wird sich vermutlich auf deren Personalbedarf auswirken. In der Oktober-Ausgabe des Wirtschaftsdienst analysieren Mario Bossler, Johann Fuchs und Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zusammen mit Lutz Schneider von der Hochschule Coburg die möglichen Folgen des Brexit für das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage in Deutschland. Eine Zusammenfassung und den Beitrag können Sie im Blog Herdentrieb lesen.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Rettung für das europäische Zertifikatesystem
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungen
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Rettung für das europäische Zertifikatesystem

Rettung für das europäische Zertifikatesystem

Die Europäische Kommission hat sich das Ziel eines klimaneutralen Europas bis 2050 gesetzt. Dies zu erreichen, bedarf einer effizienten Umsetzung. Ein Ansatzpunkt ist das europäische Zertifikatesystem (EU-ETS). "Ausgeschlossen ist jedoch, dass mit diesem Ansatz das umweltpolitische Ziel der CO2-Neutralität 2050 erreicht und gehalten werden kann", betont Frank P. Maier-Rigaud in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst. Das bestehende System verfüge mit der Carbon-Leakage-Liste über viele Ausnahmen für große Industrieunternehmen. Zudem sei der Handel mit den Emissionsrechten ein unnötig komplexes System, das mit einer Ausdehnung auf den Transportsektor und die privaten Haushalte an seine Grenzen stoße.

CO2-Emissionen stehen in einem festen Verhältnis zu den eingesetzten Gas-, Kohle- und Erdölmengen. Auf dieser Grundlage schlägt Maier-Rigaud vor, einzig und allein bei den Produzenten sowie Importeuren von Gas, Öl und Kohle anzusetzen und das EU-ETS auf diese zu beschränken. Auf dem europäischen Binnenmarkt wären das weniger als 1000 Adressaten, was den bürokratischen Aufwand minimal halten würde. Die Produzenten sowie Importeure von Gas, Öl und Kohle wären dann alleinige Nachfrager auf dem Zertifikatemarkt und mit ihnen würden 100 % des CO2-Ausstoßes in Europa erfasst werden. "Es wäre eine in jeder Hinsicht sinnvolle Ex-ante-Entbürokratisierung, die auch über 2050 hinaus die für ein klimaneutrales Wirtschaften notwendigen Preissignale effizient bereitstellen könnte", schließt Maier-Rigaud.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

30 Jahre Politikversagen: Deutschland mit zwei Seelen

Im November 2019 feiert Deutschland "30 Jahre Mauerfall". Die Stimmung ist dennoch düster: Heute betrachtet sich über ein Drittel der Ostdeutschen als Bürger zweiter Klasse – wie aus einer Umfrage des Allensbach Instituts für Demoskopie hervorgeht. Der Konvergenzprozess zwischen östlichem und westlichem Deutschland ist zum Stillstand gekommen und scheint sich umzukehren, stellt Dalia Marin von der TU München fest.

Klimaschutzprogramm: Klimaschutzgesetz ist nötig

Das Klimaschutzprogramm sei immerhin ein Anfang. Aber nötig wären: rascher Kohleausstieg, Abschaffung der Windenergie-Abstandsregelung und klimaschädlicher Subventionen. Vor allem sei gerade im Verkehrsbereich deutlich mehr zu tun, um Klimaschutz endlich umzusetzen. Ein Klimaschutzgesetz ist eine notwenige Bedingung, um die Klimaziele bis 2030 tatsächlich zu erreichen. Keinesfalls sollte das ohnehin wenig ambitionierte Klimapaket weiter abgeschwächt werden, Sektorziele und die jährliche Überwachung sind essenziell, kommentiert Claudia Kemfert vom DIW Berlin.

Alte Ölplattformen verbleiben in der Nordsee

Am 7. Januar 2019 leitete die britische Regierung ein formales Konsultationsverfahren gemäß OSPAR-Beschluss 98/3 ein. OSPAR steht für "Oslo" und "Paris" und ist ein multilaterales Übereinkommen zum Schutz des nord-östlichen Atlantiks. Das Energieunternehmen Shell soll demnach eine Ausnahmegenehmigung erhalten, um Ölplattformen im Meer stehen zu lassen und öl- und chemikalienhaltige flüssige Abfälle in den Kammern zu belassen. Wird dem Antrag stattgegeben, dann folgt eine immense Verschmutzung der Meere und es wird ein Präzedenzfall für die Entsorgung weiterer Ölplattformen geschaffen, erläutert Hans-Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Konjunkturpolitik in der kommenden Krise – Welche Maßnahmen sind effizient?

Analysen und Berichte
Renate Neubäumer: Der Klimawandel wird weitergehen

Ökonomische Trends
Jens Boysen-Hogrefe: Zur Steuerschätzung

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 9/2017

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW.

Aus der September-Ausgabe 2017
Der deutsche Sportwettenmarkt: neue Ordnung, neues Glück?

Der deutsche Sportwettenmarkt zeichnet sich durch eine relativ strenge Regulierung aus, die in der Praxis nicht unbedingt so gehandhabt wird, erläutern Luca Rebeggiani und Markus Breuer in der September-Ausgabe 2017 des Wirtschaftsdienst. "Faktisch liegt ein Versagen der bisherigen staatlichen Regulierung vor, die sich durch fragwürdige Marktzugangsbeschränkungen für private Anbieter bei gleichzeitiger Koexistenz legaler, 'halblegaler' und illegaler Anbieter zusammenfassen lässt." Der graue und schwarze Markt für Sportwetten nehmen 2015 mit 55 % bzw. 41 % einen überraschend großen Anteil ein. Da auf diesem Markt der Jugend- und Spielerschutz fehlt, resultieren daraus beträchtliche soziale Kosten.

 

Veranstaltungen

Konferenz: Digitale Potenziale nutzen und gestalten

Montag, 2. Dezember 2019 | Hamburgische Landesvertretung, Berlin

Konferenz Digitale Potenziale nutzen und gestalten

Die Digitalisierung ist Treiber eines Strukturwandels, der das Wirtschafts- und Arbeitsleben dynamisch verändert. Auf der gemeinsamen Konferenz von Wirtschaftsdienst/ZBW und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) soll analysiert und diskutiert werden, wie sich digitale Potenziale nutzen und gestalten lassen.

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

Public Debt and Growth in Times of Low Interest Rates

The discussion about low interest rates and appropriate debt rules gained renewed impetus after Olivier Blanchard’s 2019 presidential address to the American Economic Association. Interest rates are persistently below growth rates in most advanced economies, including euro area sovereigns. Under these conditions, could an active use of fiscal policy lead to a more stable growth rate? What are the main obstacles standing in the way of this? In this issue's Forum, Daniel Gros, Carl Christian von Weizsäcker, Ángel Ubide, Paul De Grauwe, Yuemei Ji and Yoshiyasu Ono provide insight and answers to the questions surrounding one of the most pressing issues in fiscal policy today.

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
https://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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