Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 6, Juni 2020

Trotz des Produktivitätsgefälles zwischen Ost und West genießen die Ostdeutschen unbestritten verbesserte Lebensstandards und eine freiheitliche Wirtschafts- und Sozialordnung. Nach 30 Jahren legen die systematischen Ost-West-Produktivitätsunterschiede entlang der alten BRD-DDR-Grenze nahe, dass die Trennung Deutschlands zu einer hartnäckigen Vernarbung geführt hat, stellt Michael C. Burda von der Humboldt-Universität zu Berlin im Leitartikel "30 Jahre deutsche Einheit: Wie steht es wirklich?" des Wirtschaftsdienst fest.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Die Europäische Union in der Corona-Krise
Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Themen aus Intereconomics

Thema des Monats

Niedrigzinsen – Ursachen und Wirkungen

Die Europäische Union in der Corona-Krise

Die Corona-Krise hat alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union getroffen – allerdings einige früher und härter als andere. Nun soll ein immens großer Rettungsschirm aufgespannt werden, über dessen Finanzierung, Konditionen und mögliche Auflagen die EU-Mitglieder noch streiten. Auch die Ebenen, auf der die Maßnahmen organisiert werden sollen, sind noch nicht ausbalanciert. Welche Bedeutung kommt dabei der nationalen, welche der supra-nationalen Ebene zu? Geht es vor allem um die Europäische Währungsunion oder um die gesamte EU? Solidarisches Verhalten gebietet nicht allein die europäische Idee, sondern auch die ökonomische Notwendigkeit, da die Mitgliedstaaten über Lieferketten stark miteinander verflochten sind. Diese Aspekte diskutieren Jens Südekum, Henrik Enderlein, Lucas Guttenberg, Daniel Gros, Klaus-Dirk Henke, Jan L. Fries, Niklas Garnadt, Veronika Grimm und Lukas Nöh im aktuellen Zeitgespräch des Wirtschaftsdienst.

Themen aus der aktuellen Ausgabe

Räumliche Ausbreitung von COVID-19 durch interregionale Verflechtungen

Seit Anfang März 2020 wurden in Deutschland Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen sowie Verbote der Geschäftstätigkeit verhängt, die Schul- und Kitabetreuung ausgesetzt und strenge Hygienevorgaben erlassen. Vor allem Pendlerverflechtungen hatten einen großen Anteil an der Ausbreitung von COVID-19 in Deutschland, erläutern Andreas Mense von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Claus Michelsen vom DIW Berlin. Schlechte Witterung und eine hohe Bevölkerungsdichte waren weitere Treiber des Infektionsgeschehens.

Investitionen und Konsum: wirtschaftspolitische Handlungsoptionen zur Jahresmitte 2020

Der historisch einmalige Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Leistungen in der Corona-Krise macht wirtschaftspolitische Maßnahmen dringend erforderlich. Wenn die Maßnahmen sich auf die Nachfrageseite richten, müssen sie mit dem richtigen Timing, zielgenau und befristet gestaltet sein, betont Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft. Die Lenkungswirkung sollte dabei in den Hintergrund treten. Ein Maßnahmenkatalog, der von Steuersenkungen bis hin zu Direktzahlungen reicht, ist sinnvoll.

Corona-Krise: die transformative Rezession

Mit der Corona-Krise nimmt die Arbeitslosigkeit trotz aller Gegenmaßnahmen in Deutschland zu. In früheren Rezessionen hat sich gerade die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter verfestigt. Heute zeichnet sich ab, dass der technologische Wandel gerade auch mittlere Qualifikationen betrifft. Um Verfestigung zu vermeiden, ist es wichtig, Neueinstellungen zu fördern, Qualifizierung zu unterstützen und berufliche Umorientierung zu ermöglichen, stellen Christian Hutter und Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung fest.

EZB-Verfassungsgerichtsurteil: filigrane Rechtsauslegung versus pragmatische Geldpolitik?

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur EZB-Politik vom 5. Mai 2020 wird der strategischen Problematik der Geldpolitik nicht gerecht. Insbesondere die künstliche Unterscheidung zwischen erlaubter „Geldpolitik“ und nicht erlaubter „Wirtschaftspolitik“ ist unangemessen, betont Ralf-M. Marquardt von der Westfälischen Hochschule. Die daraus resultierende Forderung nach einer Abwägungsprüfung stellt nicht nur die institutionellen Prinzipien der Geldpolitik in Deutschland auf den Kopf, sondern erweist sich, abgesehen von der Forderung nach mehr Transparenz, auch als engstirnig und kaum anwendbar.

Karlsruhe verdient Anerkennung – Zum PSPP-Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Am 5. Mai 2020 verkündete das Bundesverfassungsgericht sein Urteil zur deutschen Beteiligung am Public Sector Purchase Programme (PSPP) der Europäischen Zentralbank. Dieses Urteil ist vielfach kritisiert worden. Martin Höpner vom Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung stellt dem eine alternative Deutung entgegen. So sieht er es als wichtige Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts an, darüber zu wachen, ob die europäischen Organe die Grenzen ihrer Ermächtigung durch die Mitgliedstaaten achten.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Konjunkturpolitik – post Covid-19

Analysen und Berichte
Der Transatlantische Handelskonflikt und die deutsche Wirtschaft (Sebastian Dullien, Sabine Stephan, Thomas Theobald)

Ökonomische Trends
Geschlechtergleichstellung (Christina Boll)

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

The European Response to the Coronavirus Crisis

On 11 March 2020, the World Health Organization declared the novel coronavirus outbreak a global pandemic. Ill-prepared and reluctant to halt economic activities, EU member states were slow to react to contain the spread of the virus. Only as numbers began to rise worldwide and Italy sounded the alarm and instituted a mandatory quarantine, did European leaders begin to follow suit, albeit without any coordination with their neighbours. Although necessary, the lockdown measures came at a heavy price. The response to the economic damage this crisis has inflicted must be joint and swift. The need for economic and financial assistance for EU member states with limited fiscal space has never been more pressing. Member state governments and the European Commission must coordinate broad discussions and implement assistance measures while also considering innovative ways to move forward post-pandemic. The future of the EU may depend on their res ponse.

 

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ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
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