Zeitgespräch live
Das „Zeitgespräch live – Wissen bewegt Politik“ ist das Veranstaltungspendant zur Rubrik Zeitgespräch des Wirtschaftsdienst. Im Zeitgespräch live diskutieren wir mit Ökonom:innen und Publikum vor Ort, live und in Farbe ein wirtschaftspolitisches Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Hier blicken wir auf vergangene Veranstaltungen zurück.
Oliver Nachtwey: Die Abstiegsgesellschaft – Über das Aufbegehren in der regressiven Moderne
11.04.2017
Die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs war eines der zentralen Versprechen der »alten« BRD – und tatsächlich wurde es meistens eingelöst: Aus dem Käfer wurde ein Audi, aus Facharbeiterkindern Akademiker. Mittlerweile ist der gesellschaftliche Fahrstuhl stecken geblieben: Uniabschlüsse bedeuten nicht mehr automatisch Status und Sicherheit, Arbeitnehmer bekommen immer weniger ab vom großen Kuchen. Oliver Nachtwey analysiert die Ursachen dieses Bruchs und befasst sich mit dem Konfliktpotenzial, das dadurch entsteht: Selbst wenn Deutschland bislang relativ glimpflich durch die Krise gekommen sein mag, könnten auch hierzulande bald soziale Auseinandersetzungen auf uns zukommen, die heute bereits die Gesellschaften Südeuropas erschüttern.

Johannes Becker: Der Odysseus-Komplex – Ein pragmatischer Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
07.03.2017
Was hat der Euro mit griechischer Mythologie zu tun? Ganz einfach: Wie Odysseus dem Klang der Sirenen, so haben die EU-Mitgliedstaaten der Verführungskraft neuer Schulden zu widerstehen. Im Rahmen der aktuellen Politik werden sie jedoch immer wieder schwach. Der neue Chef des ifo Instituts, Clemens Fuest, und der Ökonom Johannes Becker fesseln die Eurozone an den Mast. Sie schlagen einen Weg vor, der die demokratische Kontrolle der Staaten stärkt, diese bindend verpflichtet und die Währungsunion damit weniger krisenanfällig macht. Denn trotz Flüchtlingskrise und Terrorangst: Unsere größte Sorge sollte nach wie vor der wirtschaftspolitischen Struktur Europas gelten.

Stefan Bach: Unsere Steuern – Wer zahlt? Wieviel? Wofür?
24.01.2017
Wir alle zahlen Steuern, jeden Tag. Direkt über unser Einkommen, meistens jedoch indirekt über den Konsum. Wie hoch sind aber die Aufkommen der verschiedenen Steuerarten tatsächlich? Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gibt Auskunft. Steuern sind das Geld der Gesellschaft, sie finanzieren die öffentlichen Leistungen, von denen wir doch alle profitieren. Eigentlich eine prima Sache, trotzdem sind Steuern sehr unbeliebt. Das mag daran liegen, dass eine große Intransparenz darüber herrscht, wer in welcher Höhe Steuern zahlt und wer von deren Verwendung profitiert. Hier schafft Stefan Bach Abhilfe. Sein Buch gibt ausführlich über die Aufkommen der wichtigsten Steuerarten Auskunft und vor allem, wie sie zustande kommen. Es zeigt sich: Wir alle müssen uns von einigen Mythen verabschieden, die wir in der öffentlichen Diskussion immer wieder um die Ohren gehauen bekommen.

Ferdinand Dudenhöffer: Wer kriegt die Kurve?
02.11.2016
Die Autobranche betritt eine völlig neue Welt: die von Apple, Google und anderen IT-Unternehmen. Das Auto fährt in Zukunft elektrisch, es wird intelligent und nutzt die Datenströme des Internets. Sind die heute großen Autobauer gerüstet, um ihre führende Rolle in Zukunft zu behaupten? Wird der Autoindustrie ihr Größenwahn zum Verhängnis? Wie sehen die zukunftsweisenden Geschäftsmodelle aus? Welche gesellschaftlichen, rechtlichen und ethischen Fragen sind zu klären? Ferdinand Dudenhöffer zeigt, wie die Automobilwirtschaft die Kurve bekommt und wer die Zukunft der Mobilität für sich entscheidet.

Thomas Straubhaar: Der Untergang ist abgesagt
07.06.2016
In seiner Streitschrift widerlegt Thomas Straubhaar die großen Mythen des demografischen Wandels: Alterung, Zuwanderung, mehr Vielfalt der Lebensverhältnisse sind zwar Fakten, aber als stabile Demokratie und gesunde Volkswirtschaft besitzt Deutschland die Elastizität und Problemlösungskompetenz, diese Veränderungen zu integrieren, zu bewältigen und zu gestalten – und daran zu wachsen.

Petra Pinzler: Der Unfreihandel
14.01.2016
Schon immer galt die Devise: Mehr Handel bedeutet mehr Wohlstand. Doch geht es in den derzeit verhandelten Abkommen tatsächlich noch um Arbeitsteilung und Kostenvorteile? Zollsenkungen und nichttarifäre Handelshemmnisse stehen weniger zur Debatte, dafür hört man von Szenarien, in denen Konzerne ganze Staaten vor internationale Schiedsgerichte bringen können, und von der drohenden Verwässerung von Umweltstandards, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA.

Walter Krämer: Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet
16.09.2015
Scheinbar dramatische Meldungen auf höchst fragwürdiger Datenbasis verstören uns nicht selten. Weit verbreitet ist offenbar eine Art Analphabetismus im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten und Risiken. Gemeinsam mit Gerd Gigerenzer und Thomas Bauer zeigt Walter Krämer auf, wie einfach zwischen echter Information und Panikmache unterschieden werden kann.

Klaus-Dieter Maubach: Strom 4.0
08.07.2015
In Anlehnung an den Begriff Industrie 4.0 hat Klaus-Dieter Maubach sein Buch "Strom 4.0" genannt und weist damit darauf hin, dass in der 4. Phase der industriellen Revolution Vernetzung, Flexibilisierung und Individualisierung auch auf dem Strommarkt die zentralen zukunftsweisenden Stichworte sind. Am 8.7.2015 hat er das Buch im Rahmen der Wirtschaftsdienst-Veranstaltungsreihe in der ZBW Hamburg vorgestellt.

Wolfgang Schultheiß: Die Krise in Griechenland
05.05.2015
Trotz Unwetters und Bahnstreiks konnte die Buchvorstellung „Die Krise in Griechenland“ mit Wolfgang Schultheiß am 5.5.2015 – mitten in der Europawoche – in der ZBW in Hamburg stattfinden. Schultheiß, der von 2005 bis 2010 deutscher Botschafter in Athen war, stellte zunächst die 28 Beiträge samt Autoren des Sammelbandes kurz vor, bevor die Diskussion mit dem Publikum eröffnet wurde. Die verlief dem Thema entsprechend sehr kontrovers. Schultheiß ging diplomatisch auf alle Fragen ein, berichtete dabei anekdotisch von seiner Zeit in Griechenland und gab seine persönlichen Einschätzungen zur aktuellen Lage und zu möglichen Handlungsoptionen.

Heinz Bude: Gesellschaft der Angst
12.02.2015
Vom Titel her könnte man meinen, "Gesellschaft der Angst" sei ein soziologisches oder psychologisches Werk. Die Angst hat ihre Wurzeln aber in der Ökonomie, wie Heinz Bude am 12.2.2015 den Zuhörern bei seinem Vortrag in der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in Hamburg entwickelt. Zunächst aber stellt er eine Umfrage unter 50- bis 70-jährigen Deutschen vor. Heraus kam, dass fast 75% meinten, der Sozialstatus würde sich in der Generationenfolge nicht halten. Während früher noch als gesichert galt, „dass es den Kindern und Enkeln einmal besser gehen werde“, glaubt die heutige ältere Generation dies nicht mehr.

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