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Veranstaltungsrückblick: Thomas Straubhaar:
Der Untergang ist abgesagt

Dienstag, 07.06.2016

18:15 – 19:45 Uhr

ZBW, Raum 519
Neuer Jungfernstieg 21
Hamburg

In seiner Streitschrift widerlegt Thomas Straubhaar die großen Mythen des demografischen Wandels: Alterung, Zuwanderung, mehr Vielfalt der Lebensverhältnisse sind zwar Fakten, aber als stabile Demokratie und gesunde Volkswirtschaft besitzt Deutschland die Elastizität und Problemlösungskompetenz, diese Veränderungen zu integrieren, zu bewältigen und zu gestalten – und daran zu wachsen.

Buchcover: "Der Untergang ist abgesagt"

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Weihmayr Benedikt
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Thomas Straubhaar hält das Gejammer über Fachkräftemangel für Managementversagen. Wenn es tatsächlich zu wenige Arbeitskräfte in bestimmten Bereichen gäbe, könnten die Arbeitgeber auf ein großes ungenutztes Potential zurückgreifen: Wenn sie flexibel wären, könnten sie auch mehr Frauen und Ältere beschäftigen.

Brigitte Preissl fragt: Weiterbildung und die Ausbildung von Migranten kosten Geld. Wer soll dies bezahlen? Und wenn die Lasten auf den Staatshaushalt entfallen, wäre es nicht sinnvoll die Schuldenbremse zu beseitigen? Hier antwortet Straubhaar sehr vorsichtig: Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass öffentliche Mittel nicht immer effizient eingesetzt werden.

Die Erhaltung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland gilt als unantastbar. Thomas Straubhaar hält es für teuer und ineffizient, dünn besiedelte Gebiete mit Infrastruktur auszustatten. Sinnvoller wäre es die öffentlichen Mittel auf Agglomerationen zu konzentrieren.

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Buchcover: Der Untergang ist abgesagt

Leseprobe (PDF)

Die deutsche Bevölkerung schrumpft, wird älter und ärmer, es fehlen Fachkräfte und Rentenzahler: Der demografische Wandel ist vor allem ein Untergangsszenario. Aber sind Hochrechnungen über die Bevölkerungsentwicklung in den nächsten 20 Jahren oder 50 Jahren überhaupt solide?

Keinesfalls, sagt der Ökonom Thomas Straubhaar: Allein der Zustrom der Flüchtlinge seit dem Sommer 2015 kommt einer "demografischen Revolution" gleich – mit all den Chancen und Herausforderungen, die jede große Umwälzung mit sich bringt. Wenn die deutsche Gesellschaft offen und flexibel agiert, wird ein friedlicher Umbau erfolgreich gelingen, so Straubhaars unverrückbar optimistische Überzeugung.

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Portrait von Prof. Dr. Thomas Straubhaar

Prof. Dr. Thomas Straubhaar ist seit 1999 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. Von September 1999 bis August 2014 war er zunächst Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) und danach Leiter des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Internationale Wirtschaftsbeziehungen, insbesondere die transatlantischen Beziehungen sowie die Bevölkerungsökonomie mit dem Schwerpunkt Migration.