Wirtschaftsdienst - Zeitschrift für Wirtschaftspolitik 100 Jahre Wirtschaftsdienst
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WIRTSCHAFTSDIENST – ZEITSCHRIFT FÜR WIRTSCHAFTSPOLITIK
Newsletter – Heft 5, Mai 2017

Unser Zeitgespräch "Soziale Lage – Was sind die drängendsten Probleme?" können Sie exklusiv im Blog Herdentrieb lesen. Antworten geben Marcel Fratzscher zur Chancengleichheit und einer inklusiven Sozialen Marktwirtschaft, Bert Rürup zur Armutsfestigkeit der Rentenversicherung und dem Umbau des Steuer- und Abgabensystems, Jochen Pimpertz zur Diskursethik in "postfaktischen Zeiten", Christoph Butterwegge zur sozialen Ungleichheit in Deutschland sowie Stephan Leibfried, Kerstin Martens und Uwe Schimank zu "Involutionen": Soziale Ursachen des Demokratierückbaus oder Drängende soziale Probleme und bedrängende Autokratisierung.

In diesem Newsletter

Thema des Monats: Digitalisierung erfordert Weiterbildung
Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe
Ausblick auf die nächste Ausgabe
Jetzt frei verfügbar
Veranstaltungen
Themen aus Intereconomics

 

Thema des Monats

Digitalisierung erfordert Weiterbildung

Die Digitalisierung 4.0 zieht eine weitere Welle der Automatisierung und einen Umbruch durch technologische Möglichkeiten nach sich. Dies erzeugt einen Anpassungsdruck auf dem Arbeitsmarkt, der zukünftig nur mit intensiver Weiterbildung der Arbeitskräfte bewältigt werden kann. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung betont in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst, dass es neben digitalen Inhalten wichtig sein wird, "Kompetenzen wie konzeptionelles und kreatives Denken, Kommunikationsfähigkeit sowie Prozessverständnis und Abstraktionsfähigkeit zu vermitteln, damit die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung effektiv genutzt werden können". Gerade die deutschen Stärken im berufsbildenden System und seine Verzahnung von Theorie und Praxis müssten weiterentwickelt werden, um Menschen aus- und weiterzubilden, die die Umsetzung von Wirtschaft 4.0 formen können.

Da sich die Anforderungen im Zuge der Digitalisierung laufend verändern, müssen auch die Kompetenzen der Arbeitskräfte permanent weiterentwickelt werden. Weiterbildung müsse deshalb auf denselben Stellenwert wie die Erstausbildung gehoben werden. Neben den Betrieben sollte auch die öffentliche Politik Weiterbildung fördern, z.B. in Form einer unabhängigen hochwertigen Qualifizierungsberatung für Betriebe und Beschäftigte sowie einer Beteiligung an den Kosten von Maßnahmen und Arbeitsausfall. Denn Weiterbildung nutze nicht nur dem Beschäftigten und dem Betrieb, sondern sei auch eine gesamtwirtschaftlich bedeutende Aufgabe: "Investitionen in Weiterbildung sind ein Beitrag dazu, dass der digitale Wandel insgesamt positiv bewältigt werden kann und sich hochwertige Beschäftigung auf breiter Basis als Kern eines digitalen Geschäftsmodells entwickelt", erläutert Weber.

Weitere Themen aus der aktuellen Ausgabe

Schwierige Erneuerung in Frankreich

Mit Emmanuel Macron haben die Franzosen den Kandidaten der Mitte zum Präsidenten gewählt, der die Erneuerung Frankreichs auf seine Fahnen geschrieben hat. Auf ihm ruhen große Hoffnungen. Kann er Frankreich aus der Krise und zu alter Stärke führen? Gibt es mit ihm eine Chance für neuen Schwung in Europa? Auf Macron wartet eine wahre Herkulesaufgabe. Trotz seiner Ausgewogenheit ist Macrons Programm unpopulär. Der Präsident wird politischen, aber auch heftigen sozialen Widerstand überwinden müssen. Dazu braucht er viel politisches Geschick und Überzeugungskraft, aber auch Entschlossenheit, betont Henrik Uterwedde im Leitartikel.

Europäische Säule sozialer Rechte: zu kurz gesprungen

Am 26. April 2017 hat die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine "Europäische Säule sozialer Rechte" (ESSR) vorgelegt. Die ESSR besteht aus 20 allgemeinen Grundsätzen, die als eine rechtlich-unverbindliche Erklärung von Kommission, Rat und Europäischem Parlament verabschiedet werden soll. Mit der ESSR signalisiert die Kommission, dass sie die Bedeutung der sozialen Dimension der EU erkannt hat und die bestehenden sozialen Probleme angehen will. Aber ist die ESSR geeignet, den Schutz sozialer Rechte in der EU zu verbessern? Dies darf aus zwei Gründen bezweifelt werden, kommentieren Anke Hassel und Daniel Seikel.

Aufsicht der deutschen Flughäfen nicht dem Eigentümer überlassen

Die Monopolkommission hat in ihrem Hauptgutachten "Wettbewerb 2016" die Wettbewerbssituation auf Verkehrsflughäfen betrachtet. Sie bemängelt dabei insbesondere die Doppelrolle der öffentlichen Hand, die sowohl Eigentümer als auch Aufsichtsbehörde "ihrer" Flughäfen ist. Die Kommission empfiehlt, die Aufsicht über die Flughäfen einer zentralen unabhängigen Behörde zu übergeben. Zudem sollte der Markt für Bodenabfertigungsdienste weiter geöffnet werden, erläutern Daniel Richter und Achim Wambach.

 

Ausblick auf die nächste Ausgabe

Zeitgespräch
Sollte das Steuersystem in Deutschland reformiert werden?

Analysen und Berichte
Torsten J. Gerpott: Wettbewerbsveränderungen im Kontext der Smart-Meter-Einführung in Deutschland

Ökonomische Trends
Jürgen Schupp et al.: Ergebnisse neuester Zufriedenheitsdaten

 

Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 4/2015

Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie in den Jahrgängen auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auch auf EconStor.

Aus dem Aprilheft 2015
Die geschlechtsspezifische Lohnlücke in Deutschland

Frauen verdienten 2014 in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 22% weniger als Männer. Damit ist die Lohnlücke im europäischen Vergleich hoch, der EU28-Durchschnitt lag bei 16,4%. Christina Boll und Julian S. Leppin analysierten in der Aprilausgabe 2015 des Wirtschaftsdienst den Umfang und die Ursachen der Lohnlücke. Ihren Berechnungen zufolge betrug die unbereinigte Lohnlücke in Deutschland 22,8%. Davon lassen sich 20,5% unter anderem durch einen unterschiedlichen Beschäftigungsumfang, Erwerbserfahrung, die berufliche Stellung sowie die Branchenzugehörigkeit erklären.

 

Veranstaltungen

Buchvorstellung und Podiumsdiskussion mit Thomas Straubhaar, Philippe Van Parijs und Gerhard Bosch:
Bedingungsloses Grundeinkommen

Mittwoch, 7. Juni 2017, 18:00 Uhr | ZBW Hamburg, Raum 519

"Geld für alle" vom Staat ohne Gegenleistung und in Höhe des Existenzminimums bedeutet einen fundamentalen Perspektivenwechsel: weg von einem Sozialstaat, der im Nachhinein durch aktivierende Maßnahmen korrigieren will, was vorher falsch gelaufen ist. Das bedingungslose Grundeinkommen rückt zunehmend in die Mitte der gesellschaftlichen Diskussion. Hierzu stellen zwei Autoren ihre Bücher vor: Thomas Straubhaar mit "Radikal Gerecht – Wie das bedingungslose Grundeinkommen den Sozialstaat revolutioniert" und Philippe Van Parijs mit "Basic Income – A Radical Proposal for a Free Society and a Sane Economy". Gerhard Bosch setzt sich mit den Thesen der Bücher kritisch auseinander. Brigitte Preissl moderiert die Diskussion. Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

 

Themen aus Intereconomics

Neben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie Ihr auf Twitter: @Intereconomics_ oder abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter.

Brexit and Trade: Between Facts and Irrelevance

This paper examines four claims made by Brexit supporters regarding the United Kingdom's post-exit arrangement on trade with the EU. It reviews the nature and importance of UK-EU trade links and the possible impact on the UK of leaving the EU customs union. It argues that all four of the claims are based on incongruous arguments which are either logically inconsistent or ignore the extent of the commitment required by trade agreements that tackle regulatory barriers, not just tariffs and border restrictions.

 

Herausgeber der Zeitschrift

ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Die Leibniz-Einrichtung ZBW ist eine Stiftung öffentlichen Rechts.

Verlag

Der Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
Nutzen Sie SpringerAlerts für kostenlose Inhaltsverzeichnisse des Wirtschaftsdienst per E-Mail:
http://www.springer.com/economics/policy/journal/10273

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