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In diesem NewsletterThema des Monats: Industriepolitische Maßnahmen auf dem Prüfstand |
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Thema des MonatsIndustriepolitische Maßnahmen auf dem PrüfstandDas Für und Wider industriepolitischer Maßnahmen steht wieder verstärkt auf der politischen Agenda. Ob Industriepolitik eine Antwort auf große wirtschaftspolitische Herausforderungen wie Digitalisierung, Energiewende und Globalisierung sein kann, diskutieren Hubertus Bardt, Christoph M. Schmidt, Peter Bofinger, Heike Belitz, Martin Gornig und Karl Aiginger in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienst. Bardt weist darauf hin, dass eine horizontale Industriepolitik die Wachstumschancen der ganzen Industrie stärken kann. Intervenierende Industriepolitik hingegen sei unter Ökonomen umstritten. Eine horizontale Industriepolitik könne durch angemessene (insbesondere auch digitale) Infrastrukturen, eine allgemeine Gründungs- und Innovationsfreundlichkeit sowie moderate Steuern die Dynamik neuer Unternehmen und bestehender Industrien unterstützen. Schmidt betont, dass staatliche Industriepolitik bestehende Strukturen nicht konservieren dürfe, der Staat aber aus innovationspolitischer Sicht eine fast überragende Rolle einnehme. "Denn er trägt eine große Verantwortung dafür, den nötigen Strukturwandel zu ermöglichen und sogar dort aktiv anzuregen, wo Marktkräfte dafür nicht ausreichen." Bofinger führt an, dass ohne massive staatliche Unterstützung weder die Atomenergie industriell genutzt noch die Erneuerbaren Energien so weit verbreitet worden wären. Allein das Vertrauen in das "dezentrale Wissen und die individuellen Handlungen" der Marktakteure hätte das nicht möglich gemacht. "Im globalen Wettbewerb um moderne Technologien werden sich am Ende jene Länder und Wirtschaftsräume durchsetzen, die die innovationsfreundlichsten Ökosysteme schaffen." Belitz und Gornig weisen darauf hin, dass Unternehmen Investitionen in radikale Innovationen aufgrund des hohen Risikos von Fehlschlägen oft nicht alleine tragen können. Diese Investitionen seien für eine moderne Volkswirtschaft im globalen Innovationsprozess aber unabdingbar. "Die Förderung kooperativer FuE-Projekte, Netzwerke und Cluster hat [dabei] gegenüber der Förderung von Einzelprojekten oder generellen Finanzhilfen den Vorteil, dass erwünschte Spillover zwischen den beteiligten Akteuren und damit oft auch darüber hinaus bereits eingebaut sind." Aiginger stellt heraus, dass die aktuellen weltwirtschaftlichen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen einen systemischen Ansatz in der Industriepolitik erfordern. Diese müsse stärker mit anderen Politiken vernetzt werden, um Synergien zu nutzen und Kosten der doppelten Intervention zu vermeiden. "Eine an gesellschaftlichen Zielen orientierte Industriepolitik trägt [zudem] zu höheren Einkommen, sozialer Gleichheit (zwischen Personen und Regionen) und der Eingrenzung des Klimawandels bei."
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Weitere Themen aus der aktuellen AusgabeDilemma Hartz IV: Geringverdiener entlastenDie Debatte um die Leistungen nach dem SGB II (Hartz IV) ist zurückgekehrt. Wünschenswert wäre eine Diskussion darüber, wie neben der Arbeitslosigkeit auch die Zahl der Empfänger von Leistungen des SGB II reduziert werden könnte. Dabei sollte darüber nachgedacht werden, wie die Nettoeinkommen von Geringverdienern und Familien außerhalb der Grundsicherung erhöht werden könnten, um Armutsfallen aufzulösen, betont Christian Breuer von der Technischen Universität Chemnitz im Leitartikel. Nord Stream 2: Zurück in die ZukunftDie Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 hat die Bundesregierung in eine Zwickmühle gebracht. Für deren Bau sprechen einerseits industriepolitische sowie wirtschaftliche Erwägungen. Andererseits vergrößert sich die bereits bestehende Abhängigkeit von russischen Erdgasimporten. In der gegenwärtigen Diskussion gerät jedoch oftmals aus dem Blick, dass die europäisch-russischen Energiebeziehungen wieder in das Fadenkreuz wirtschaftlicher US-amerikanischer Machtinstrumente gerückt sind, kommentiert Sascha Lohmann von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Wirtschaftsdienst exklusiv – Evidenzbasierte Politik für DeutschlandWie können die Rahmenbedingungen für evidenzbasierte Politik in Deutschland verbessert werden? Claudia Buch, Katja Patzwaldt, Regina Riphahn und Edgar Vogel halten gerade in populistischen Zeiten regelgebundene Evaluierungen von Politikmaßnahmen für besonders wichtig, um die Qualität der Entscheidungen zu prüfen und zu besserer Politik zu gelangen. Sie beschreiben, welche Elemente ein strukturierter Politikzyklus enthalten sollte und wie die Situation in Deutschland verbessert werden kann. Eine Zusammenfassung und den Beitrag aus dem Wirtschaftsdienst finden Sie im Blog WirtschaftsWunder. Verluste der Unternehmen durch SchwarzarbeitSchwarzarbeit schädigt die deutschen Unternehmen in erheblichem Umfang. Sie bewirkt Umsatzeinbußen von fast 5 % oder umgerechnet 300 Mrd. Euro jährlich, erläutert Dominik H. Enste vom Institut der deutschen Wirtschaft in den Ökonomischen Trends. Grundlage für diese Schätzung ist eine repräsentative Befragung von 853 Unternehmen im Rahmen des IW-Zukunftspanels im November 2018. |
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Ausblick auf die nächste AusgabeZeitgespräch Analysen und Berichte Analysen und Berichte |
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Jetzt frei verfügbar: Wirtschaftsdienst 1/2017Die Wirtschaftsdienst-Artikel unterliegen einer Embargofrist von zwei Jahren. An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf das ab sofort frei zugängliche Heft. Viele weitere frei verfügbare Artikel finden Sie auf der Website des Wirtschaftsdienst oder auf EconStor – dem fachlichen Repositorium der ZBW. Aus der Januar-Ausgabe 2017 Die Globalisierung wird insbesondere von Populisten für Arbeitslosigkeit und soziale Probleme verantwortlich gemacht. Welchen Einfluss hat sie aber tatsächlich auf den westdeutschen Arbeitsmarkt? War Deutschland anders von der Globalisierung betroffen als die USA oder europäische Partnerländer? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Jens Südekum, Wolfgang Dauth und Sebastian Findeisen in der Januar-Ausgabe 2017 des Wirtschaftsdienst. |
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VeranstaltungenSymposium: Wirtschaftswissenschaften digital – Chancen und HerausforderungenDienstag, 12. März 2019 | 9:30 Uhr | Grimm-Zentrum, Geschwister-Scholl-Straße 3, 10117 Berlin
Buchvorstellung mit Michael Hüther: Die erschöpfte GlobalisierungDienstag, 19. März 2019 | 18 Uhr | ZBW Hamburg, Raum 106
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Themen aus IntereconomicsNeben dem Wirtschaftsdienst gibt die ZBW auch Intereconomics – Review of European Economic Policy heraus. Die Zeitschrift befasst sich mit wirtschafts- und sozialpolitischen Themen in Europa. Folgen Sie ihr auf Twitter: @Intereconomics_ und abonnieren Sie den Intereconomics-Newsletter. Macron Struggles to Reunite a Divided CountryThe 'gilet jaune' or yellow vest movement began at the end of 2018 as a protest against rising fuel taxes and morphed into a broader movement that has drawn French citizens from all walks of life with a range of complaints. While the Macron government initially ignored what it perhaps gauged as a fleeting disturbance, it sat up and took note when the protests became more vehement and widespread. Macron now finds himself at a crucial moment, writes Julie Hamann, who explains how Macron went from being the social and economic reformer to being seen as the 'president of the rich'. |
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Herausgeber der ZeitschriftZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft VerlagDer Wirtschaftsdienst erscheint im Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Newsletter weiterempfehlenGefällt Ihnen der Wirtschaftsdienst-Newsletter? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiterempfehlen! Bitte geben Sie dazu einfach den folgenden Anmelde-Link weiter: Bei Fragen, Anregungen oder Kritik wenden Sie sich gerne an redaktion@zbw.eu Name und Anschrift der RedaktionRedaktion Wirtschaftsdienst/Intereconomics Telefon: +49 40 42834-306/307 RedaktionsverantwortlicheKristin Biesenbender Cora Wacker-Theodorakopoulos Sie möchten den Newsletter abbestellen?Rufen Sie die folgende Website auf, geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein und klicken Sie auf "Abbestellen": |