Die indische Volkswirtschaft expandierte im abgelaufenen Jahr in preisbereinigter Rechnung um rund 9% gegenüber dem Vorjahr. Im unterjährigen Verlauf ist eine nur leichte konjunkturelle Abschwächung festzustellen; auch das Wachstum im ersten Quartal 2008 fiel nur geringfügig schwächer aus als in den entsprechenden Quartalen 2007 und 2006. Der wesentliche Grund für die weitgehende Robustheit der indischen Konjunktur gegenüber Abschwächungen der Weltwirtschaft ist in der Struktur des indischen Wachstumsprozesses zu suchen. Dieser wird nicht nur durch den Außenhandel, sondern auch zu wesentlichen Teilen durch die Inlandsnachfrage (privater Konsum, Investitionen) vorangetrieben. Dabei spielt die Reinvestition steigender Unternehmensgewinne im Dienstleistungssektor eine zentrale Rolle. Besonders dynamisch haben sich in den letzten Jahren die Softwarebranche und die privaten Unternehmensdienste entwickelt. Die Expansion dieser Branchen hat in Verbindung mit steigenden Löhnen auch wesentlich zu den hohen Zuwachsraten beim privaten Konsum beigetragen; dieser wuchs 2006 preisbereinigt mit einer Vorjahresrate von 7½%, 2007 betrug die Rate knapp 8% und im ersten Quartal 2008 war sie bereits auf über 8% gestiegen.
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