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Während Populismus in Europa weiterhin weitverbreitet ist, sieht sich der Kontinent mit einer neuen Flüchtlingsdynamik konfrontiert. Nach der Krise von 2015/2016 ist die EU nun damit beschäftigt, die Herausforderungen der ukrainischen Zuwanderung besser und effizienter zu bewältigen. Aufgrund geopolitischer Veränderungen und zunehmender globaler Ungleichheit ist auch in Zukunft mit weiterer Zuwanderung zu rechnen. Da häufig die These vertreten wird, dass die Zuwanderung Populismus und die Unterstützung für rechtsextreme Parteien verstärkt, kann dies zu politischer Instabilität und Spaltung führen. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen regionalen Disparitäten in der Flüchtlingskrise 2015/2016 und dem Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl 2017 untersucht.

Ein Schlüsselereignis, das zum Aufstieg der rechtspopulistischen AfD beigetragen hat, war, dass Deutschland im September 2015 seine Grenzen öffnete und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung 890.000 Geflüchtete aufnahm. Nachdem jedoch mehr als 1 Mio. Menschen Zuflucht gesucht hatten, kam es zu einem Meinungsumschwung und viele begannen, den politischen Optimismus von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu bezweifeln, der in ihrer Aussage „Wir schaffen das“ zum Ausdruck kam (Streeck, 2017). Als Folge der Flüchtlingskrise kam es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa zu einem Machtzuwachs rechtspopulistischer Bewegungen (Collier, 2020; Pianta, 2020; Halikiopoulou, 2020; Reisen, 2022).1 Zugleich profitierend von einem stagnierenden Wirtschaftswachstum und einer ungünstigen Entwicklung des Arbeitsmarkts – Nachwirkungen der Finanzkrise von 2008/2009 – setzten sie auf die Themen Zuwanderung in den Wohlfahrtsstaat, nationale Identität und Rassismus (Häusler und Roeser, 2015; Keskinen et al., 2016; Passari, 2020).

Stimmenzuwachs der AfD zwischen 2013 und 2017

Die 2013 gegründete AfD schaffte es, beachtliche Wahlergebnisse zu erzielen und innerhalb von sechs Jahren zur drittstärksten, zeitweise sogar zur zweitstärksten politischen Kraft in Deutschland aufzusteigen (Streeck, 2017). 2019 stand die AfD bei zwei Landtagswahlen in Ostdeutschland sogar kurz davor, stärkste politische Kraft zu werden. Der Schwerpunkt der AfD liegt auf den von ihr als national empfundenen sozialen und wirtschaftlichen Problemen, darunter die öffentliche Fürsorge, die gefühlte Unsicherheit und die Wohnungsfrage, die sie als Ergebnis der liberalen Flüchtlingspolitik der Bundesregierung in den vergangenen Jahren interpretiert. Laut Diermeier (2020) zielen die strategischen Überlegungen der AfD dabei stärker auf Wählergruppen mit niedrigerem sozioökonomischen Status, der aus geringer Qualifikation, Arbeitslosigkeit, unterdurchschnittlichem Einkommen sowie unsicheren beruflichen und sozialen Perspektiven resultiert.

Im Vergleich der Wahlergebnisse von 2013 und 2017 konnte die AfD ihren Stimmenanteil von 4,7 % auf 12,6 % mehr als verdoppeln. 2017 unterstützten 16,3 % der Wähler und 9,2 % der Wählerinnen die AfD. Während 15 % aus der Alterskohorte zwischen 35 und 59 Jahren für diese Partei stimmten, erhielt sie bei den jungen (zwischen 18 und 24 Jahren) und den alten Menschen (über 70 Jahre) jeweils etwa 8 %. Laut Decker (2018) führt weder eine hohe Arbeitslosenquote noch ein höherer Ausländeranteil per se zu einer höheren Bereitschaft, die AfD zu wählen. In Westdeutschland scheint die AfD in Gebieten erfolgreich zu sein, die durch ein unterdurchschnittliches Haushaltseinkommen und/oder einen hohen Anteil an Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe gekennzeichnet sind. In Ostdeutschland erfreut sich die Partei großer Beliebtheit in ländlichen Gebieten und altindustriellen Regionen, die unter wirtschaftlicher und demografischer Schrumpfung (Ragnitz, 2016; Franz et al., 2018; Schneider, 2020; Schaub et al., 2021) bzw. unter Deindustrialisierung leiden (Schneider, 2020). Arbeiter:innen und Arbeitslose machen 25 % der AfD-Wählerschaft aus, während die restlichen 75 % Angestellte, Beamt:innen und Selbstständige sind. Die meisten Wähler:innen haben ein mittleres Bildungsniveau (Niedermayer und Hofrichter, 2016). Zudem zeigen AfD-Wähler:innen ein höheres Maß an sozialer Unzufriedenheit und eine größere Neigung, Ideen und Konzepte zu unterstützen, die üblicherweise mit rechtsextremem Gedankengut in Verbindung gebracht werden. Die deutlichsten Unterschiede zwischen dieser selbsternannten „Anti-Establishment-Partei“ und anderen deutschen politischen Parteien bestehen in der Diskussion über die Migrations- und Flüchtlingspolitik, wo sich ihre rigorose Ablehnung mit den Ansichten ihrer Wähler:innen deckt (Hambauer und Mays, 2018).

Auswirkungen von Migration auf das Wahlverhalten

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Zuwanderung die Unterstützung für rechtsextreme Kandidat:innen erhöht (Halikiopoulou, 2020). Insbesondere 2015 und 2016 breitete sich in ostdeutschen ländlichen Gemeinden, die traditionell eine geringe Zuwanderung und ethnische Vielfalt aufweisen, schnell eine einwanderungsfeindliche Stimmung aus, was gleichzeitig zu einem raschen Anstieg der Unterstützung für rechtsgerichtete Kandidat:innen bei nationalen und lokalen Wahlen führte. Schaub et al. (2021) weisen darauf hin, dass die Ankunft von Flüchtlingen auch zu einer Unzufriedenheit der Einheimischen mit den politischen Eliten (auf lokaler und nationaler Ebene) führen kann. Der Grund ist, dass diese die Geflüchteten durch Wohlfahrts- und Vorsorgeprogramme sowie spezifische Dienstleistungen, wie Sprachkurse, finanziell unterstützen, wodurch einwanderungsfeindliche Einstellungen gefördert werden können.

Sowohl Gerdes und Wadensjö (2010), die Kommunalwahlen in Dänemark untersuchen, als auch Barone et al. (2016), auf Grundlage italienischer Gemeindedaten, finden signifikante Auswirkung von Einwanderung auf rechte Stimmen. Charitopoulou und Garcia-Manglano (2017) stellen demgegenüber bei der Untersuchung Schweizer Gemeinden fest, dass zwar eine kleine, lautstarke Gruppe einwanderungsfeindliche Einstellungen auslöst, sich diese aber abschwächen, wenn die Einwanderungsgruppe wächst und die Einheimischen beginnen, vermehrt Interaktionen mit dieser zu haben. Folglich wählen Einheimische in Gemeinden mit einem moderaten Ausländeranteil eher rechtsradikale Parteien als in Gemeinden mit einem größeren Anteil an Zuwanderung. Allerdings finden Schaub et al. (2021), dass es in ostdeutschen ländlichen Gemeinden eine starke einwanderungsfeindliche Stimmung gibt, obwohl der Ausländeranteil gering ist.

Nach Card et al. (2012) spielen kompositorische Merkmale, wie die kulturelle Zusammensetzung der Nachbarschaft und der Ausbildungs- sowie Arbeitsstätten, eine wichtige Rolle bei der Ausprägung negativer Einstellungen gegenüber der Einwanderung. Folglich argumentieren Studien wie Adida et al. (2010), Mendez und Cutillas (2014), Brunner und Kuhn (2018), Halla et al. (2017) und Rydgren (2008), dass die Auswirkungen der Zuwanderung auf die rechtsextreme Wahlbeteiligung der Einheimischen stark von der ethnischen Herkunft der Zuwandernden sowie von kulturellen und religiösen Unterschieden abhängen.

Die Einwanderung wirkt sich insbesondere über die Arbeitsmärkte und die öffentlichen Finanzen auf den wirtschaftlichen Wohlstand der Einheimischen aus (Edo et al., 2019). Daher unterstützen zwar viele rechtspopulistische Parteien den Wohlfahrtsstaat, sind aber strikt gegen die Einbeziehung von Einwandernden in das Wohlfahrtssystem (Andersen und Bjørklund, 1990; Kitschelt, 1997). Um dies zu erreichen, wird eine soziale Identität beschworen, die dadurch erreicht wird, dass Mitglieder einer nationalen Gruppe versuchen, sich positiv von anderen Gruppen abzuheben. Je ausgeprägter diese nationale Identifikation ausfällt, desto mehr werden Unterschiede mit Außengruppen, wie etwa Einwandernden, wahrgenommen (Ariely, 2016). Folglich deutet diese Theorie auf mögliche Gruppenkonflikte zwischen Einheimischen und Zuwandernden hin, wobei der wachsende Anteil von Zuwandernden als Bedrohung für die Kultur und Identität der Einheimischen wahrgenommen wird (Dustmann und Preston, 2007; Otto und Steinhardt, 2012; Diermeier, 2020; Bartholomae et al., 2020).

Umgekehrt kann ein Anstieg der Zahl der Zuwandernden innerhalb einer Gemeinschaft zur Schaffung positiver externer Effekte für Einheimische und zur Verringerung der sozialen Identitätskluft gegenüber Ausländer:innen führen. Gemäß der Kontakthypothese geschieht dies durch den verstärkten interkulturellen Austausch sowie die inter­ethnische Kommunikation (Allport, 1954; Dustmann und Preston, 2007). Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass Regionen mit einem höheren Ausländeranteil wahrscheinlich offener für Zuwanderung sind (Schaub et al., 2021). Die empirische Gültigkeit und Evidenz dieser Hypothese wird auch in Österreich, Dänemark und Frankreich nachgewiesen (Dustmann et al., 2019).

Ausgewählte Variablen

Tabelle 1 gibt einen deskriptiven Überblick über die betrachteten Variablen auf Landkreisebene. Neben der Qualität und Verfügbarkeit der Daten erfolgte die Auswahl der Variablen unter angemessener Berücksichtigung verschiedener bestehender theoretischer und empirischer Erkenntnisse kombiniert mit deutschlandspezifischen Fakten sowie lokalen demografischen und wirtschaftlichen Unterschieden. Anders als etwa Franz et al. (2018) oder Kellermann und Winter (2022) untersuchen wir, wie sich jeweils die (absolute) Differenz in den untersuchten strukturellen Variablen zwischen 2013 und 2017 auf den in Prozentpunkten gemessenen Stimmenzuwachs der AfD ausgewirkt hat. Diese nicht statische Betrachtung ermöglicht es zum einen, Präferenz- und Strukturveränderungen zwischen den Wahlen zu berücksichtigen, und zum anderen können potenzielle Störfaktoren ausgeschlossen werden.

Tabelle 1
Deskriptive Statistik
Veränderung zwischen 2013 und 2017 Min Max Mittelwert (MW) Std. Abw. MW Ost MW West
Stimmenanteil AfD 2,01 27,59 8,48 4,59 16,28 6,87
Stimmenanteil Die Linke -8,89 4,94 0,54 2,97 -5,46 1,77
Bevölkerung -2,57 20,39 7,08 3,95 5,82 7,34
Ausländeranteil 0,84 7,34 2,97 0,98 2,35 3,10
Altersquotient (65+/Gesamt) -1,39 3,37 0,70 0,68 1,46 0,55
Jugendquotient (0-18/Gesamt) -1,10 1,78 0,05 0,62 1,06 -0,16
Reale BWS (in %) -4,48 36,83 11,99 5,37 11,58 12,07
Arbeitslosenquote -5,4 1,20 -1,07 0,94 -2,78 -0,71
Asylbewerber:innen pro 1.000 Einwohner:innen -0,63 2,38 0,29 0,23 0,25 0,3
Ausländische Sozialhilfeempfänger:innen -185 433 12,32 38,70 12,61 12,26
Deutsche Sozialhilfeempfänger:innen -2491 1238 7,77 255,92 -65,33 22,8

Quelle: eigene Berechnungen auf Basis von Daten der Regionaldatenbank Deutschland.

Wahlergebnisse: Es gab keine Region in Deutschland, in der die AfD im Vergleich zu 2013 Stimmen verloren hat. Mit Ausnahme eines einzigen Landkreises (Münster mit 4,94 %) erreichte sie 2017 in allen Landkreisen mindestens 5 % aller Stimmen bis hin zu knapp 35 % im ostdeutschen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Insgesamt legte die AfD am stärksten in Ostdeutschland zu, wo sie durchschnittlich 22 % aller Stimmen erzielte, während es in Westdeutschland nur rund 11 % waren. Die Linke profitierte hingegen weniger als die AfD (Schneider, 2020). Zwar schnitt auch sie 2017 insgesamt besser ab als 2013, konnte aber nicht in jedem Landkreis ihren Stimmenanteil erhöhen. Auf lokaler Ebene lag ihr höchster Stimmenanteil bei 23 % (Suhl in Thüringen), während sie etwa in kaum einem bayerischen Landkreis mehr als 5 % der Stimmen gewinnen konnte.

Demografie: Das gesamtdeutsche Bevölkerungswachstum zwischen 2013 und 2017 von 2,5 % ist fast ausschließlich auf Westdeutschland zurückzuführen. Dieser Zuwachs ist auch das Ergebnis des 38 %igen Anstiegs der nicht einheimischen Bevölkerung. Ohne die Zuwanderung wäre die Bevölkerung hingegen um fast 1 % geschrumpft. Somit gibt es keine Region, in der die Zahl der Ausländer:innen abgenommen hat. Den geringsten absoluten Anstieg der Ausländerzahl zwischen 2013 und 2017 verzeichnete z. B. der Landkreis Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen) mit 740 Personen, während die Gesamtbevölkerung dort um 313 Personen abnahm.

Deutschland leidet seit Jahrzehnten unter der Überalterung der Bevölkerung (2017 betrug der Altersquotient rund 21 %). Einige Landkreise wie Goslar (Niedersachsen) oder Wunsiedel (Bayern) – sowie die meisten bayerischen Landkreise – haben es jedoch geschafft, ihre Bevölkerung zu verjüngen, was wahrscheinlich auf die innerdeutsche Zuwanderung aus weniger wohlhabenden Regionen der neuen Bundesländer zurückzuführen ist. Dies erklärt den insgesamt höheren Anstieg des Altersquotienten in Ostdeutschland, wo Leipzig der einzige Landkreis mit einem Rückgang des Quotienten ist. Auch der gesamtdeutsche Jugendquotient ist leicht angestiegen und lag 2017 bei etwa 16 %. Trotz der stagnierenden Gesamtbevölkerung im Osten zeigen die Daten, dass die Veränderung des Anteils sowohl der jungen als auch der alten Bevölkerung stärker zunahm als im Westen. Dies deutet darauf hin, dass die Stagnation der Bevölkerung im Osten das Ergebnis einer Aushöhlung der Gruppen im erwerbsfähigen Alter ist, die in die wirtschaftlich erfolgreicheren westdeutschen Länder abwandern.

Wirtschaft: Das reale Wirtschaftswachstum betrug für Deutschland zwischen 2013 und 2017 12 %, was sich insgesamt positiv auf die Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung auswirkte. Während einige Landkreise einen wirtschaftlichen Rückgang erlebten, z. B. Spree-Neiße (Brandenburg), Oberhausen (Nordrhein-Westfalen), profitierten andere wie Berlin, Forchheim und Pfaffenhofen (beide in Bayern) von Wachstumsraten, die deutlich über dem Bundesdurchschnitt lagen. Der Vergleich des durchschnittlichen realen Wachstums der Bruttowertschöpfung (BWS) zwischen Ost und West zeigt keinen signifikanten Unterschied, sodass der erwartete rasche innerdeutsche wirtschaftliche Aufholprozess, der im Osten ein höheres Wachstum als im Westen erfordern würde, in diesen Jahren nicht zu beobachten war. Die Arbeitslosigkeit sank deutschlandweit um rund 16 %, während es 2017 bei den absoluten Arbeitslosenquoten auf Kreisebene große regionale Unterschiede gab – von 1,5 % (Eichstätt in Bayern) bis 14 % (Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen).

Sozialstaat: Bei der Zahl der Asylbewerber:innen gibt es Unterschiede zwischen West (Gesamtanstieg der Asylbewerber:innen um 2,97 pro 1.000 Einwohner:innen) und Ost (2,50) sowie zwischen den einzelnen Landkreisen. Während sie in Pforzheim (Baden-Württemberg) sank (-1,65) kam es zu einem starken Anstieg in Wolfsburg (Niedersachsen, +39,83), gefolgt von den bayerischen Landkreisen Coburg (+14,93) und München (+13,70). 2017 erhielten insgesamt 468.608 Menschen (= 5,66 pro 1.000 Einwohner:innen) in Deutschland Asylleistungen, 2013 waren es 224.993. Der Höchststand wurde 2014 mit 974.551 Personen erreicht.

Die Zahl ausländischer Sozialhilfeempfänger:innen ist in Deutschland um 21 % zwischen 2013 und 2017 gestiegen, während die Zahl der deutschen sogar leicht gesunken ist (- 0,2 %). Angesichts dessen, dass die ausländische Bevölkerung um 38 % gestiegen und die deutsche um 1 % gesunken ist, sind dieses Änderungen jedoch unterproportional – der Anteil der ausländischen Sozialhilfeempfänger:innen an der Gesamtzahl der Ausländer:innen sank von 0,34 % auf 0,29 %. Vor allem im Osten erhielten mehr Ausländer:innen und weniger Deutsche Sozialleistungen. Dennoch lag die absolute Zahl der ausländischen Sozialhilfeempfänger:innen in Ostdeutschland 2017 bei 3349 – wobei alleine auf Berlin knapp 65 % entfallen –, in Westdeutschland dagegen bei 25.124.

Regressionsergebnisse

Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse der OLS-Regression zur Erklärung der Änderung im Wahlerfolg der AfD in Abhängigkeit von den besprochenen Variablen sowohl für Gesamtdeutschland als auch für Ost- und Westdeutschland getrennt. Es wurde jeweils die folgende Regressionsgleichung geschätzt:

2017-2013 Stimmenanteil AfD = β0
+ β1 · ∆ 2017-2013 Ausländeranteil + β2 · ∆ 2017-2013 Asylbewerber je 1.000 Einwohner:innen
+ β3 · ∆ 2017-2013 Stimmenanteil Die Linke
+ β4 · ∆ 2017-2013 Bevölkerung + β5 · ∆ 2017-2013 Altersquotient
+ β6 · ∆ 2017-2013 Jugendquotient + β7 · ∆ 2017-2013 reale BWS
+ β8 · ∆ 2017-2013 Arbeitslosenquote
+ β9 · ∆ 2017-2013 Ausländische Sozialhilfeempfänger:innen
+ β10 · ∆ 2017-2013 deutsche Sozialhilfeempfänger:innen + ε

Tabelle 2
Erklärung der Veränderung im Wahlerfolg der AfD
  Gesamt Ost West
Veränderung Ausländeranteil 0,405** (0,167) -2,433*** (0,503) 0,685*** (0,142)
Veränderung Asylbewerber:innen pro 1.000 Einwohner:innen -0,089 (0,530) 2,044 (2,203) -1,118*** (0,412)
Veränderung Anteil von Die Linke -1,078*** (0,086) -0,458* (0,245) -1,704*** (0,123)
Veränderung Bevölkerung 0,386*** (0,033) -0,478** (0,207) 0,481*** (0,028)
Veränderung Altersquotient 1,033*** (0,308) 0,849 (0,884) 0,458* (0,270)
Veränderung Jugendquotient 1,521*** (0,335) 7,999*** (1,956) 1,681*** (0,314)
Veränderung reale BWS -0,019 (0,023) 0,000 (0,081) -0,006 (0,019)
Veränderung Arbeitslosenquote -0,006 (0,216) -0,543 (0,517) -0,063 (0,209)
Veränderung ausländischer Sozialhilfeempfänger:innen 0,000 (0,003) -0,003 (0,010) 0,002 (0,003)
Veränderung deutscher Sozialhilfeempfänger:innen 0,001 (0,001) 0,004 (0,004) 0,001 (0,000)
Konstante 4,552*** (0,771) 10,805*** (4,042) 4,573*** (0,660)
N 387 66 321
0,756 0,595 0,592
R² adj. 0,75 0,521 0,579

Anmerkung: *** p<0,01, ** p<0,05, * p<0,1

Quelle: eigene Berechnungen.

Für Gesamtdeutschland erweisen sich der Ausländeranteil, der Anteil der Linkspartei, der Bevölkerungszuwachs, der Altersquotient und der Jugendquotient als signifikant. Mit Ausnahme des Bevölkerungszuwachses und vielleicht der Veränderung des Jugendquotienten entsprechen die Ergebnisse den Erwartungen: Ein höherer Ausländeranteil, ein geringerer Erfolg der Linkspartei und ein höherer Altersquotient erhöhen tendenziell die Unterstützung für die AfD. Die Ergebnisse insbesondere bezüglich des Ausländeranteils (Koeffizient bei 0,391) sind robust, wenn man den Wahlerfolg der Linken aus der Regression entfernt (vgl. Tabelle 3) – da eine hohe Korrelation zwischen den Wahlerfolgen der beiden extremen Parteien besteht (r=-0,8), können hiermit Probleme bezüglich Multikollinearität vermieden werden. Interessanterweise werden dann sowohl der negative Effekt der Veränderung der Arbeitslosenquote (-1,053) als auch der positive Effekt bei der Änderung deutscher Sozialhilfeempfänger:innen signifikant – letzteres ist bei Berücksichtigung der Linkspartei nur knapp nicht signifikant (p=0,113). Ein getrennter Vergleich von Ost und West zeigt jedoch signifikante Unterschiede, sowohl was die Vorzeichen als auch was die Signifikanz der Variablen betrifft.

Tabelle 3
Erklärung der Veränderung im Wahlerfolg der AfD ohne Berücksichtigung der Linken
  Gesamt Ost West
Veränderung Ausländeranteil 0,391** (0,199) -2,530*** (0,512) 1,019*** (0,178)
Veränderung Asylbewerber:innen pro 1.000 Einwohner:innen 0,492 (0,629) 1,522 (2,234) -0,659 (0,522)
Veränderung Bevölkerung 0,358*** (0,039) -0,599*** (0,201) 0,324*** (0,033)
Veränderung Altersquotient 3,226*** (0,302) 1,230 (0,879) 1,508*** (0,328)
Veränderung Jugendquotient 3,730*** (0,339) 8,467*** (1,983) 0,895** (0,392)
Veränderung reale BWS -0,003 (0,028) 0,015 (0,082) -0,036 (0,024)
Veränderung Arbeitslosenquote -1,053*** (0,237) -0,581 (0,528) 0,085 (0,265)
Veränderung ausländischer Sozialhilfeempfänger:innen -0,006 (0,004) -0,011 (0,009) 0,000 (0,004)
Veränderung deutscher Sozialhilfeempfänger:innen 0,002*** (0,001) 0,005 (0,004) 0,001** (0,000)
Konstante 1,143 (0,859) 13,241*** (3,911) 1,325* (0,783)
N 387 66 321
0,654 0,569 0,341
R² adj. 0,645 0,500 0,322

Anmerkung: *** p<0,01, ** p<0,05, * p<0,1.

Quelle: eigene Berechnungen der Autoren.

Der offensichtlichste Unterschied betrifft den Unterschied im Effekt des Ausländeranteils zwischen Ost- und Westdeutschland, der jeweils hoch signifikant ist. Umgekehrt zum Westen verringert ein stärkeres Wachstum des Ausländeranteils den Erfolg der AfD im Osten. Da der absolute Ausländeranteil in Ostdeutschland (4,5 %) im Durchschnitt weniger als halb so hoch wie im Westen ist, deutet dieses Ergebnis auf eine stärkere Gültigkeit der Kontakthypothese in Ostdeutschland hin, d. h. die einwanderungsfeindlichen Einstellungen der Einheimischen nehmen mit steigendem Ausländeranteil allmählich ab und die soziale Identitätskluft verringert sich. Umgekehrt wäre für Westdeutschland eher die Gruppenkonflikthypothese zutreffend.

Das negative Vorzeichen des Bevölkerungszuwachses deutet darauf hin, dass die Unterstützung der AfD in den demografisch wachsenden Landkreisen nicht so stark ist. Dies deckt sich mit der bereits erwähnten Beobachtung, dass der jüngste Bevölkerungszuwachs in Deutschland auf die Zuwanderung aus dem Ausland zurückzuführen ist. Es ist daher möglich, dass die im Rahmen der Kontakthypothese erklärten Phänomene die negative Stimmung der Einheimischen gegenüber Geflüchteten abgemildert haben könnten. Die AfD hat in Ostdeutschland speziell bei jungen Wähler:innen an Zuspruch gewonnen. Die beiden demografischen Kennziffern Altersquotient und Jugendquotient deuten auf positive Auswirkungen auf die Popularität der AfD hin. Im Wahlkampf sprach die AfD Themen an, die für junge Menschen besonders relevant sind, wie etwa wirtschaftliche und soziale Ängste: Vor allem im Osten fühlt sich eine große Zahl junger Männer unsicher über ihre beruflichen und sozialen Perspektiven.

Eine Exklusion des Wahlerfolgs der Linken ändert mit einer Ausnahme nichts an den gewonnenen Ergebnissen ebenso wie an ihrer Signifikanz, sodass die Resultate als robust angesehen werden können. Die Ausnahme betrifft den signifikant positiven Effekt der Asylbewerber:innen in Westdeutschland, der dadurch nicht mehr signifikant ist und damit das Ergebnis als nicht sehr robust angesehen werden kann. Um auch auf mögliche Verzerrungen zwischen urbanen und ländlichen Räumen einzugehen, wurden getrennte Analysen durchgeführt für Regionen, deren Bevölkerungsdichte höher als der Bundesdurchschnitt (320 Personen je km²) ist, und Regionen, deren Dichte geringer ist. Hier zeigt sich, dass in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte eine Zunahme der Ausländerquote einen signifikant positiven Effekt auf den Wahlerfolg der AfD nach sich zieht – dieser Effekt ist dabei robust und sowohl mit als auch ohne Berücksichtigung des Wahlerfolgs der Linken zu beobachten (vgl. Tabelle 4).

Tabelle 4
Erklärung der Änderung im Wahlerfolg der AfD für geringe und hohe Bevölkerungsdichte
  Geringe
Bevölkerungsdichte
Hohe
Bevölkerungsdichte
  Mit Linke Ohne Linke Mit Linke Ohne Linke
Veränderung Anteil von Die Linke -1,021*** (0,148)   -0,880*** (0,103)  
Veränderung Ausländeranteil 0,340 (0,341) 0,322 (0,380) 0,792*** (0,176) 0,924*** (0,209)
Veränderung Asylbewerbende pro 1.000 Einwohner:innen 1,226 (1,199) 1,512 (1,336) -0,585 (0,503) -0,197 (0,597)
Veränderung Bevölkerung 0,504*** (0,052) 0,511*** (0,058) 0,246*** (0,040) 0,178*** (0,046)
Veränderung Altersquotient 1,036* (0,574) 1,956*** (0,622) 0,815** (0,341) 2,450*** (0,336)
Veränderung Jugendquotient 1,700** (0,681) 4,717*** (0,583) 1,436*** (0,391) 3,008*** (0,411)
Veränderung reale BWS -0,015 (0,037) 0,000 (0,041) -0,036 (0,027) -0,027 (0,032)
Veränderung Arbeitslosenquote -0,454 (0,377) -1,471*** (0,387) 0,171 (0,234) -0,524** (0,261)
Veränderung ausl. Sozialhilfeempfänger 0,017 (0,019) 0,005 (0,021) -0,001 (0,003) -0,004 (0,003)
Veränderung dt. Sozial­hilfeempfänger 0,001 (0,001) 0,002 (0,001) 0,001 (0,000) 0,001** (0,001)
Konstante 3,029* (1,598) 1,256 (1,758) 4,268*** (0,788) 1,345 (0,845)
N 203 203 184 184
0,791 0,739 0,684 0,551
R² adj. 0,780 0,727 0,666 0,527

Anmerkung: *** p<0,01, ** p<0,05, * p<0,1; geringe Bevölkerungsdichte <230 Personen/km²; hohe Bevölkerungsdichte >230 Personen/km².

Quelle: eigene Berechnungen der Autoren.

Um ein Problem bezüglich Multikollinearität auszuschließen, wurde die Regression auch unter Ausschluss der insignifikanten Variablen durchgeführt, zeigte dabei aber keine Änderung der Effekte. Als weitere Überprüfung der Robustheit wurde der Niveaueffekt berücksichtigt, indem die absolute Ausländerquote sowie die Zahl der Asylempfänger:innen 2017 berücksichtigt wurden. Das Niveau ist jeweils insignifikant und ändert nichts am Vorzeichen der anderen Ergebnisse.

Fazit

Die EU scheint aus der Krise 2015/2016 gelernt zu haben und bemüht sich, die ukrainische Zuwanderung besser und effizienter zu bewältigen. Dies ist umso wichtiger, da aufgrund multipler Krisen auch in Zukunft mit weiteren Zuwanderungswellen nach Europa zu rechnen ist, was die gesellschaftliche und politische Zustimmung für nationalistische und rechtspopulistische Gruppierungen fördern kann.

Mit Versprechungen von Nationalismus, autoritärer Sicherheit und Homogenität fördert die AfD bei der Wahl 2017 flüchtlingsfeindliche Stimmungen und verteilungsfeindliche Präferenzen insbesondere bei Wähler:innen mit niedrigerem sozioökonomischen Status. Der gemessene Einfluss der Veränderung der ausländischen Sozialhilfeempfänger:innen auf die Veränderung des Anteils der rechtsextremen Partei deutet unmittelbar auf den Popularitätszuwachs der AfD im Zuge der Flüchtlingskrise hin, während der Anstieg der einheimischen Sozialhilfeempfänger:innen die Präferenz der deutschen Wähler:innen für diese populistische Partei kaum beeinflusst hat.

Die Ankunft von Geflüchteten 2015 und 2016 ließ zudem die Unzufriedenheit der Einheimischen mit lokalen und nationalen Politiker:innen anderer „etablierter“ Parteien in Deutschland rapide ansteigen, da diese umgehend großzügige finanzielle und gesundheitliche Unterstützung für die Geflüchteten durch Sozialprogramme bereitstellten und/oder befürworteten. Als Folge nahmen einwanderungsfeindliche Einstellungen zu, was sich in einer höheren Wahlpräferenz für die AfD 2017 widerspiegelte.

Bei der Wahl 2017 ist es der AfD gelungen, Wähler:innen aus den jüngeren Generationen zwischen 18 und 24 Jahren zu gewinnen. Diese jungen Menschen sind in Deutschland, insbesondere im Osten, zunehmend mit wirtschaftlichen und sozialen Ängsten konfrontiert und fühlen sich unsicher über ihre Berufs- und Lebensperspektiven. Wenn sie arbeitslos werden oder eine solche Bedrohung sehen, werden diese jungen Einheimischen ernsthaft infrage stellen, ob Geflüchtete nationale Sozialleistungen verdienen bzw. ihre Unzufriedenheit darüber zum Ausdruck bringen, das finanzielle Sicherheitsnetz mit ausländischen Migrant:innen zu teilen, die keinen Beitrag zum inländischen Sozialsystem leisten bzw. geleistet haben.

Trotz des rapiden Anstiegs der einwanderungsfeindlichen Stimmung haben wir festgestellt, dass ein Anstieg des Ausländeranteils auch die Unterstützung für die AfD verringern kann. Im Vergleich zur Gruppenkonflikthypothese, die besagt, dass ein Anstieg der Zuwanderung zur Unterstützung rechtspopulistischer Parteien führt, impliziert dieser statistische Befund eine stärkere Gültigkeit der Kontakthypothese, die die Abschwächung der einheimischen einwanderungsfeindlichen Einstellungen durch ihren intensiveren und häufigeren interkulturellen Austausch mit Ausländer:innen betont, wenn der Ausländeranteil in der Bevölkerung steigt. In Westdeutschland ist die Gruppenkonflikthypothese tendenziell besser geeignet, die festgestellte positive Korrelation zwischen dem Wachstum des Ausländeranteils und der Popularität der AfD zu erklären. Andernfalls scheint soziotropes Verhalten der Wähler:innen, ausgelöst durch die bundesweite und regionale Verbreitung von Anti-Migrations-Stimmung (und nicht durch die Zahl der in ihrer Gemeinde untergebrachten Geflüchteten), zusätzlich in Betracht gezogen zu werden, um die negative Korrelation zwischen dem Ausländeranteil und dem Erfolg der AfD im Osten zu erklären.

Folgt man Aiginger (2020), sollte die derzeitige Migration als Chance genutzt werden, um einen positiven gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel umzusetzen. So kann dem Fachkräftemangel durch gut ausgebildete Ausländer:innen begegnet werden. Denn werden Ausländer:innen als Chance und nicht als Risiko aufgefasst, sondern als Menschen, die den Wohlstand des Landes mehren und durch eine Erhöhung des Arbeitsangebots auch akute Probleme wie die Inflation lindern können, wird populistischen Strömungen der Nährboden entzogen.

  • 1 Nach Aiginger (2020) wird die vorherrschende Ursache für Populismus in einer Periode oder einem Gebiet durch die sozioökonomische Struktur der Wählerschaft bestimmt und Populismus nimmt im Allgemeinen mit Ungleichheit, räumlichen Ungleichgewichten, Migration und Politikversagen zu (Winkler, 2017). Passari (2020) sieht die Ausbreitung des Populismus in Europa als besorgniserregend an, da diese Entwicklung eine Bedrohung für nationale und europäische Institutionen, die Rechtsstaatlichkeit und andere grundlegende marktwirtschaftliche demokratische Institutionen wie die Pressefreiheit und die Unabhängigkeit der Justiz darstellt. Populismus kann sich auch als Hindernis für die weitere europäische Integration erweisen, da er die Umsetzung einer gemeinsamen Sozial- und Wirtschaftspolitik behindert (Streeck, 2017).

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Title:AfD’s Electoral Success and the Refugee Crisis: Do Regional Disparities Matter?

Abstract:While populism remains rife in Europe, the continent is facing a new refugee dynamic. In the aftermath of the 2015-16 crisis, the EU is grappling with how to better address the challenges posed by Ukrainian immigration. Geopolitical changes and rising global inequality will further increase immigration in the future. It is often argued that immigration promotes populism and support for far-right parties, which can lead to political instability and disunity. This paper examines the relationship between regional differences in the 2015-16 refugee crisis and the success of the AfD in the 2017 federal election.

© Der/die Autor:in 2022

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DOI: 10.1007/s10273-022-3314-1

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