Die 1990er Jahre sind geprägt durch die Folgen der deutschen Vereinigung und die schrittweise Vereinheitlichung der Wirtschafts- und Finanzpolitik der EU: Währungsunion, Binnenmarkt, Schengen II. Die Maastricht-Kriterien beschäftigen die Redaktion. Die Konflikte auf dem Balkan und der zweite Golfkrieg kennzeichnen die politische Lage. Das World Wide Web läutet die Digitalisierung der Wirtschaft ein.

In dieser Zeit vollzieht sich für Wirtschaftsdienst und Intereconomics ein Wechsel im Hintergrund: Am 31. Dezember 1992 wird der Verlag Weltarchiv GmbH aufgrund der Kritik des Landesrechnungshofes wegen Verflechtungen zwischen dem Verlag und dem HWWA eingestellt. Das HWWA bleibt Herausgeber, die Verlagsgeschäfte für die Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics gehen auf die NOMOS-Verlagsgesellschaft mbH über.

Im Jahr 1996 wird die vom HWWA herausgegebene Publikation „Konjunktur von morgen“ eingestellt. Die konjunkturellen Analysen werden als „HWWA-Konjunkturforum“ in den Wirtschaftsdienst integriert.

Quelle: Helmut Leveknecht: 90 Jahre HWWA. Von der Zentralstelle des Hamburgischen Kolonialinstituts bis zur Stiftung HWWA. Eine Chronik, Hamburg 1998.