In den vom „Manchester Guardian Commercial" herausgegebenen Heften über den Wiederaufbau in Europa wird in jeder Nummer ein „Barometer der Geschäftslage“ veröffentlicht. Die drei bisher erschienenen Hefte, die eine solche Darstellung für mehrere Länder bringen, lassen bereits ein Urteil über die Bedeutung dieses neuen Zweiges der Konjunkturkunde zu. Die Anregung zu dem Unternehmen ging von dem „Komitee für Wirtschaftsforschungen“ an der Harvard-Universität (Commitee on Economic Research of Harvard University) aus und wurde von der London School of Economics aufgenommen, nachdem Professor Otto Fenghi in Turin die Einrichtung eines europäischen Wirtschaftsobservatoriums mit dem Hauptsitz in London vorgeschlagen hatte. Neu daran ist die Idee der gleichmäßigen Erfassung aller oder wenigstens der führenden Länder der Weltwirtschaft, sodann auch die Ausführung im einzelnen. Es wird auf die Ermittlung gewisser Daten ein Hauptgewicht gelegt, vor allem auf die Erfassung möglichst vielseitiger Tatbestände des Wirtschaftslebens: Geldwesen und Preise, Handel und Verkehr, Clearing und Bankdepositen, Börsenkurse und Produktionsmengen, Valuta und Beschäftigungsgrad: jede von diesen Gruppen teilt sich wieder in mehrere Glieder. Völlig gleichartige Veröffentlichungen sind einstweilen nicht angestrebt, sind auch der Sache nach schwer zu erreichen. Es genügt, wenn einige Leitdaten ermittelt und auf ihre Tragfähigkeit geprüft werden.
Es handelt sich dabei um statistische Reihen, die nach der Methode der Meßziffern vorgeführt und zumeist durch graphische Darstellungen verdeutlicht werden. An sich ist die Methode, einzelne Symptome des Konjunkturverlaufes zu vergleichen, nicht neu. Seit langem bestehen die Preisindices der englischen Zeitschriften, die nach dem Kriege in allen Ländern Nachahmung gefunden haben. Über sie berichtet jetzt „Wirtschaft und Statistik“ in ausführlicher Weise, nachdem die „Frankfurter Zeitung“ und das Statistische Reichsamt selbst solche Berechnungen veranstalten. Gerade die Preise sind ein außerordentlich empfindlicher Gradmesser des Wirtschaftslebens. Ebenso werden die Ausweise der Notenbanken, die fremden Wechselkurse und Valuten sowie die Monatsberichte des auswärtigen Handels aufmerksam verfolgt. Vor allem in England haben Geschäftswelt und Wissenschaft dem von jeher ein starkes Interesse entgegengebracht. Bei uns ist das Interesse daran weit später erwacht. Doch hatte Calwer schon seit mehr als einem Jahrzehnt in regelmäßigen Veröffentlichungen Berichte über die Konjunktur gegeben. Auch von ihm sind gewisse Symptome zum Maßstabe genommen, um die Wirtschaftslage „exakt“ festzustellen und die künftige Entwicklung zu bestimmen. Lansburgh zieht in der „Bank“ monatlich eine ganze Reihe von Vorgängen in den Kreis seiner Betrachtungen, ohne sich dabei freilich allein auf statistische Reihen zu stützen. Neuerdings bringt die Frankfurter Zeitung „Wirtschaftskurven mit Indexzahlen“, um die Wirtschaftslage zu erfassen.
Das neue Verfahren der Harvard-Universität und der Londoner Wirtschaftsschule unterscheidet sich von den vorhergehenden vor allem durch die systematische Erfassung der verschiedenartigsten Symptome, durch Verbesserung der Methoden, durch die Ausdehnung auf einen längeren Zeitraum und viele Länder, sowie endlich durch die Art der einheitlichen Verarbeitung. Letzteres ist wohl die Hauptsache. Harvard macht 40 verschiedene Reihen zum Gegenstand seiner Untersuchungen, die zudem bis 1903 zurückverfolgt werden, die Londoner Schule etwa ebensoviele. Demgegenüber begnügen sich Italien, Frankreich, Belgien, Deutschland, über die bisher ähnliche „Geschäftsbarometer“ in den Veröffentlichungen des „Manchester Guardian Commercial“ vorliegen, nur mit je etwa der Hälfte. Durch die Heranziehung vieler Reihen werden die Fehler, die sich aus der Betrachtung einzelner Daten, wie etwa der Börsenkurse, leicht ergeben, ausgeglichen und möglicherweise ganz vermieden. Die Darstellung geschieht außer in Tabellen noch in Form von Kurven, wobei zumeist gewisse Ausgleichungen vorgenommen werden. Die Schwankungen, die lediglich durch die Jahreszeiten hervorgerufen sind, werden möglichst ausgeschieden, um den reinen Einfluß der Konjunktur schärfer herausarbeiten zu können. Der bekannte theoretische Statistiker Prof. Bowley hat sich über Zweck und Methoden des Wirtschaftsbarometers näher verbreitet. Wir verweilen etwas länger bei der amerikanischen Veröffentlichung. Sie faßt zweckmäßig die Ergebnisse der verschiedenen Reihen in drei Kurven zusammen (vgl. die Abbildung): A Spekulation (Kurse der New Yorker Effektenbörse, Preise der Industrieschuldverschreibungen und New Yorker Abrechnungsverkehr), B Geschäftslage (ProvinzAbrechnungsverkehr und Preisindices), C Geld (Diskont für kurz- und langfristige Wechsel). Über die Zweckmäßigkeit dieser letzteren Zusammenfassung ließe sich wohl streiten; doch ist zunächst über den Zweck der Veröffentlichung überhaupt ein Wort zu sagen.
Die Veröffentlichung nennt sich selbst „Handels- oder Geschäftsbarometer“. Die ausgesprochene Absicht geht dahin, auf wissenschaftlicher Grundlage einerseits eine Beschreibung der Geschäftslage, andererseits eine Prognose des künftigen Verlaufes zu geben. Als „Voraussagungsdienst“ charakterisiert sich die Harvardveröffentlichung selbst. Man glaubt dem dadurch näher zu kommen, daß man sich die Erfahrungen früheren Wirtschaftsverlaufes in Zeiten der Hochkonjunktur wie der Depression zunutze macht: Aus ähnlichen Änderungen in der Gegenwart erwartet man ähnliche Folgen für die Zukunft. So meint beispielsweise Bowley aus den früheren Beobachtungen schließen zu dürfen, daß die Herabminderung neuer Kapitalanlagen in den Vereinigten Staaten einen frühzeitigen Hinweis dafür gibt, ob die Zunahme der Geschäfte eine dauernde sein werde. Die Bezeichnung „Barometer“ besagt deutlich, daß man an eine ähnliche Vorhersage des Wirtschaftsverlaufes glaubt, wie aus den Kurven des regelmäßigen Wetterdienstes die Vorhersage eines Sturmes oder auch der ganzen Wetterlage. Der Harvarddienst beruft sich auf seine Erfolge in dieser Beziehung, indem er die gute Konjunktur 1919 und die scharfe Wirtschaftskrise 1920 mehrere Monate voraussagte, ebenso umgekehrt wiederum den neuen Umschwung zum Besseren im April und Mai d. J. — Wie steht es damit?
Es liegt auf der Hand, daß solche Symptomdeutung nur innerhalb einer begrenzten Wahrscheinlichkeit Geltung erlangen kann. Einmal ist die Zahl der variierenden und beeinflussenden Momente zu groß. Wenn wichtige und bedeutsame politische Momente eingreifen, so braucht nicht erst gesagt zu werden, daß dann jede Voraussage hinfällig wird. Das „ceteris paribus“, unter dem jede Wahrscheinlichkeit gilt, bezieht sich hier auf die politische Lage, die als gleich vorausgesetzt wird. „Politische Störungen“ also müssen fern bleiben. Sodann aber ist die Wirtschaftslage eines Landes und ihre Berechenbarkeit ganz abhängig von internationalen Tatsachen. Das Maß dieser Abhängigkeit ist jedoch von Land zu Land verschieden. Man kann sagen, je agrarischer ein Land, um so geringer, je industrieller, um so größer wird die Abhängigkeit. Die Vereinigten Staaten scheinen vor allem wegen ihrer Selbstgenügsamkeit in Rohstoffen von internationalen Tatsachen in geringerem Maße abhängig zu sein als England und Belgien, aber auch Deutschland. Je größer andererseits diese Abhängigkeit wird, um so eher sind äußere (exogene) wirtschaftliche „Störungen“ möglich, die die Wirtschaftslage des Landes entscheidend bestimmen. Was mithin für die Vereinigten Staaten durchaus als zutreffend gilt, braucht auf England noch nicht zuzutreffen. Es bleibt allerdings richtig, daß die Verhältnisse anderer Staaten, wenn sie auf das eigene Land Einfluß gewinnen, sich irgendwie in den statistischen Reihen bemerkbar machen müssen: z. B. im auswärtigen Handel oder in intervalutarischen Kursen oder in stärkerem Begehr von Nahrungsmitteln auf dem heimischen Markte, oder in der Zunahme der Einwanderung und damit der Bedrängung des Arbeitsmarktes. Nur ist unter diesen Umständen eine Voraussage für längere Zeit darum nicht möglich. Die fremden Einflüsse brauchen nicht in der unmittelbaren Linie der bisherigen Reihen zu liegen, sondern sind auf sie relativ zufällig. Das scheint mir gerade bei den Vereinigten Staaten der Fall zu sein. Die übermittelten Daten des Harvarddienstes, von denen nur ein Auszug vorliegt, sind zu gering, um einen sicheren Schluß zu gestatten. Aus den mitgeteilten Daten geht jedoch soviel hervor, daß der vorausgesagte Umschwung und das Ende des allgemeinen Geschäftsniederganges bisher gar nicht eingetreten, vielmehr aus der akuten nur eine schleichende Depression geworden ist. Der Grund liegt offenbar daran, daß die fremden Störungen, also die Verhältnisse des europäischen Wirtschaftslebens, die beispielsweise sich auch in Südamerika bemerkbar machen, nach wie vor wirksam bleiben. Erst nach deren Überwindung würde ein voller Aufschwung einsetzen können.
Damit komme ich zum Haupteinwand gegen die Überschätzung eines solchen Wirtschaftsbarometers als sicheres Prognostikon. Die Wettervorhersage bezieht sich immer auf kurze Fristen, auf ein paar Tage oder auf die Fortpflanzung einer Konstellation über einen größeren Raum. Dagegen hat man die Vorhersage auf längere Zeiträume, wie sie seinerzeit August Falb anstrebte, wissenschaftlich mit Recht verworfen. Der Wirtschaftsdienst von Harvard sieht sein Ideal gerade in einer möglichst schnellen Berichterstattung, womöglich in wöchentlichen Veröffentlichungen. Dadurch, daß man jetzt abweichend von den meisten bisherigen Wirtschaftsberichten den ganzen Verlauf der Kurven über einen größeren Zeitraum zum Abdruck bringt, gewinnt allerdings die einzelne Tatsache erst ihre richtige Einstellung. Aber gerade diese kurze Berichterstattung wird für die Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung zum Verhängnis. Es ist anders, wie bei der Wettervorhersage. Bei dieser kommt es gerade auf den nächsten Termin und auf die kurze Frist an. Bei der Wirtschaft jedoch liegt das Schwergewicht auf der Dauer und der Nachhaltigkeit der Bewegung. Der Handel kann sich gar nicht mit Waren eindecken und auf anhaltenden Verkauf rechnen, die Industrie nicht an Ausdehnung der Produktion denken und damit mehr Arbeiter einstellen, wenn die Besserung nur kurze Zeit dauert und vorübergehend ist. Das aber ist niemals vorauszusagen, ob denn die Richtung der Kurven so bleibt oder nach kurzer Zeit eine Ablenkung eintritt. Ich nehme als Beispiel die beiden Veröffentlichungen des Harvardbarometers. Die B-Kurve (business) zeigt seit Januar eine aufsteigende Tendenz, die sich bis März fortsetzt. Ist daraus auf eine dauernde Aufwärtsbewegung zu schließen oder nicht? Wird im Spätsommer diese Richtung fortgesetzt oder wird sie wieder herabgehen? Nichts deutet auf ein sicheres Anzeichen dafür hin. Wenn die Bewegung der AKurve (Spekulation) als „unabhängige Variable“ tatsächlich die Richtung der Geschäftskurve vorausnähme, dann könnte man freilich eine Schlußfolgerung auf die abhängige Variable B ziehen. Wie das im andern Zusammenhang beispielsweise Bowley (s. oben) annahm. Ist diese enge Beziehung vorhanden? Die A-Kurve zeigt durchaus nicht dieselbe Bewegung und vor allem nicht ein gleiches Ausmaß der Abweichungen wie die B-Kurve. Darauf jedoch kommt es entscheidend an. Die Spekulation ist eben durchaus mehrdeutig und läßt keinen sicheren Schluß zu, daß die Geschäftslage die gleiche Richtung für längere Dauer einschlagen wird. Noch weniger ist aus der A-Kurve überhaupt auf eine bestimmte Dauer der Bewegung zu schließen. Denn der Geldmarkt selbst hängt eben von sehr vielen Umständen ab, die internationaler Art sein können und in dieser Berechnung gar nicht Platz finden. Aber auch die C-Kurve (Geldflüssigkeit) läßt den Schluß auf die Zukunft nur sehr bedingt zu. Es ist ja möglich, daß der niedrige Geldstand vor allem den Baumarkt befruchtet und die Bautätigkeit anregt. Von da an könnte eine Belebung weiterer Industriezweige ausgehen und eine Aufwärtsbewegung der B-Kurve stattfinden. Sicher ist es indes keineswegs, und vor allem kommt es wieder darauf an, wie lange der günstige Geldstand anhalten wird. Das jedoch hängt zum nicht geringen Teil von internationalen Tatsachen ab.
Damit berühren wir endlich die innere Schwäche der ganzen Methode. Sie besteht kurz darin, daß sie nur die Symptome des Konjunkturverkaufes, aber nicht dessen tiefere Ursachen zu ermitteln vermag. Nur aus Erfassung der Ursachen selbst wird man jedoch ein gültiges Urteil abzugeben vermögen. Auch die Berufung auf den Verlauf der früheren Krisen und Konjunkturen beweist, wie Bowley zugeben muß, nicht sehr viel. Denn ein eindeutiger Schluß, auf den es gerade für die Voraussage ankommt, läßt sich daraus nicht ziehen. Der Verlauf der Konjunktur war jedesmal ein abweichender, wenn man ganz bestimmte Schlußfolgerungen ziehen will. Es liegt auf der Hand, warum letzteres nicht der Fall sein kann. Nun steht es mit der Ursachenerforschung der Konjunktur einstweilen noch sehr mäßig, trotz aller darauf verwandten Bemühungen. Dann jedoch läßt die Verfolgung der äußeren Symptome kaum eine eindeutige oder wahrscheinliche Voraussage zu. Es fällt bei den bisherigen Veröffentlichungen, wie „Manchester Guardian Commercial“ sie bringt, sehr auf, daß überall nur von den nationalen Meßziffern die Rede ist, daß aber gewisse weltwirtschaftliche Beziehungen überhaupt nicht berührt werden. So fehlt charakteristischerweise überall jede Angabe über den Ernteausfall. Dieser ist nun einmal von elementarer Wichtigkeit für den ganzen Wirtschaftsverlauf, ebenso wie die Produktionsmengen bestimmter Welthandelswaren, soweit sie den reproduktiven Konsum betreffen. Ich möchte nicht so weit gehen wie Dietzel, der auf den Ernteausfall einen großen Teil des Konjunkturwechsels zurückführt. Mir scheint, daß noch einige andere Faktoren grundlegend mitsprechen, so die Kapitalbildung, die sich freilich nicht aus der Sparkassenstatistik ersehen läßt, ebenso der sonstige Produktionsumfang und die Bevölkerungsbewegung. Ohne Erfassung der Weltproduktion ist eine gültige Bestimmung des Wirtschaftsverlaufes nicht möglich. Erst durch ihn wird ein mitwirkender Faktor von allgemeinster Bedeutung getroffen, der ursachenbildend wirkt. Die Erkenntnis der Ursachen ist unbedingt nötig, weil sonst die Erfassung des Wirtschaftsverlaufes am Äußerlichen haften bleibt, ohne die nachhaltig wirkenden Faktoren zu treffen.
Zusammenfassend wäre über die bisherigen Veröffentlichung zu sagen: 1. Der Gedanke des „Wirtschaftsbarometers“ bietet den großen Vorteil, über die subjektiven Eindrücke der Geschäftswelt und der Praktiker hinaus einen objektiven Maßstab für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage zu gewinnen. Daraus, daß eine möglichst vielseitige Erfassung von Symptomen erfolgt, läßt sich über das gesamte Wirtschaftsleben weit eher ein gültiges Urteil abgeben, als wenn man es auf Grund einzelner Beobachtungen tut. Das subjektive Moment wird dadurch möglichst ausgeschaltet. 2. Die Zusammenfassung verschiedenartiger Reihen an einer Stelle und zu derselben Zeit gibt eine Gewähr für Objektivität. Es ist die einfachste und zweckmäßigste Beschreibung des Tatbestandes der Wirtschaftslage dadurch ermöglicht. 3. Anderseits wird man sich vor der Annahme hüten müssen, daß die Beschreibung selbst eine eindeutige sei und die verschiedenen Wirtschaftszweige gleichzeitig treffen müsse. Gerade der Ausgleich, der durch die Zusammenfassung verschiedener Reihen geschaffen wird, muß den Gang des einzelnen Geschäftszweiges verdunkeln. Bei dem amerikanischen Wirtschaftsbarometer finden wir beispielsweise als „ausgeglichenen Index der gesamten industriellen Produktion“ gleichzeitig eine Vermehrung der erzeugten Warenmenge (Zeichen des Aufschwunges!) und eine Abnahme in der Arbeiterzahl (Zeichen des Abstieges!). Beides wird natürlicherweise eine nähere Erklärung finden; aber unmittelbar folgt nun für den Verlauf der Konjunktur aus dem entgegengesetzten Verhalten der beiden Reihen nicht allzu viel. Es fehlt gänzlich das Moment der Eindeutigkeit. 4. Die Erweiterung der objektiven Berichterstattung ist als bedeutsamer Fortschritt zu begrüßen. Vor zu weitgehender Hoffnung, dadurch eine zuverlässige oder auch nur wahrscheinliche Prognose zu erhalten, wird man indessen warnen müssen. Höchstens wird für kürzere Fristen eine gewisse Richtung wahrscheinlich gemacht. Es hängt das damit zusammen, daß man eben nur die Symptome erfaßt und nicht die Ursachen selbst trifft. 5. Als pädagogisches Mittel hingegen, darüber kann kein Zweifel sein, ist die zusammenfassende Berichterstattung, wie sie die verschiedenen Wirtschaftsbarometer geben, ganz ausgezeichnet. Sie verdient an den deutschen Hochschulen durchaus Anwendung zu finden. Es würde eine nicht zu ersetzende Erziehung zur Objektivität bedeuten und zugleich zu einer Vertiefung nach der theoretischen Seite anregen.1)
Franz Eulenburg
- 1 Die Übersetzung der bisherigen Nummern ist in einem ganz furchtbaren Deutsch abgefaßt, das öfters den Sinn kaum erraten läßt. Hier ist eine Änderung dringend geboten, da wir den englischen Text wegen der Valuta kaum beziehen können. Das deutsche Barometer von Dr. Elsaß in Frankfurt a. M. nimmt sich ungemein dürftig aus und ist in seinen Erklärungen gänzlich unzureichend. Bei der Auswahl der Reihen fehlt die Kritik und die Erkenntnis der Zusammenhänge. Es wäre dringend zu wünschen, daß für die künftigen Hefte eine bessere deutsche Berichterstattung Platz griffe. — Auf eine Kritik der einzelnen Barometer kann hier nicht im einzelnen eingegangen werden.