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Der 13. Konjunkturzyklus nähert sich in Deutschland seinem Ende und die Sorgen sind groß, dass eine Rezession bevorsteht. Eine zunehmende Zahl von Indikatoren deuten in diese Richtung und die Fehlermargen der aktuellen Prognosen schließen dies ohnehin nicht mehr aus. Dass bislang Prognostiker kaum eine Rezession sehen, steht dem nicht entgegen: Ihre Neigung, Rezessionen zu prognostizieren, ist notorisch gering. Vor diesem Hintergrund erscheint es als zweckmäßig, einen – kurzen – Blick auf die bisherigen Rezessionen zu werfen.Der folgende Überblick fokussiert sich auf die Dauer von Rezessionen, analysiert aber auch, was sehr viel weniger Aufmerksamkeit findet: ihre Breite, Tiefe und Schwere.

Rezessionen sind einschneidende Rückgänge der gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten. Sie hinterlassen in vielen Lebensbereichen deutliche Spuren, die Besorgnis der Bevölkerung erreicht Höchststände – in der Bundesrepublik Deutschland kam es in der Hälfte der Rezessionen zum Regierungswechsel. Längere Perioden rezessionsfreier Entwicklung, wie wir sie praktisch seit 2010 wieder erleben, führten zwar regelmäßig zu der Erwartung, dies sei von Dauer, so Ende der 1960er Jahre – ironischerweise als die Bundesrepublik eben ihre erste Rezession erlebte – und ähnlich in der „Great Moderation“ der 1980er und 1990er Jahre, und jedes Mal wurden die Erwartungen umgehend enttäuscht. Dieses Mal ist zwar seit längerem von Rezession die Rede, gleichwohl wird beklagt, dass bei vielen die Erinnerung an die letzte Rezession – die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 bis 2009 – und erst recht an frühere, nur noch schwach ist und gelegentlich auch trügt. Auch Prognostiker blicken nur ungern zurück, und die Politik vergisst ohnehin rasch, nicht nur ihre Versprechen in und nach den Krisen, wie sich auch nach 2009 zeigte.

Rezessionen

Rezessionen sind Teil der Abschwungphase des Konjunkturzyklus, bei seiner Unterteilung in vier Phasen (untere Wendepunkt-, Aufschwung-, obere Wendepunkt-, Abschwungphase) sind sie Teil der unteren Wendepunktphase. Ihre Entwicklung und ihr Zusammenhang mit den anderen Phasen finden – wie meist bei Klassifikationen – sowohl bei ihrer Erklärung als auch ihrer Wertung nur wenig Beachtung. In Deutschland wie in fast allen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) waren Rezessionen erst seit Mitte der 1960er Jahre zu verzeichnen. Zuvor kam es in den Abschwungphasen nur zu Wachstumsverlangsamungen, sodass statt von Konjunktur- von Wachstumszyklen gesprochen wurde, wie heute z. B. in China oder Indien. Nur in weniger als der Hälfte der 17 Wachstumszyklen seit Mitte der 1960er Jahre kam es auch zu Rezessionen.1

Konjunkturzyklen sind, was leicht übersehen wird, wie Rezessionen statistische Konstrukte. Ihre Abgrenzung und die ihrer Phasen erfolgen je nach Verwendungszweck, Konzeption und Begriffsverständnis, nationaler Tradition, Datenverfügbarkeit und rechentechnischem Aufwand auf sehr unterschiedliche Weise. Hierzulande erfolgt die Abgrenzung der Zyklen meist anhand der Abweichungen der Industrieproduktion von ihren langfristigen Trends bzw. anhand der gesamtwirtschaftlichen Kapazitätsauslastung. Rezessionen werden dabei überwiegend als Perioden definiert, in denen die preis-, saison- und kalenderbereinigten Vierteljahreswerte des Bruttoinlandsprodukts (BIP) mindestens zwei Vierteljahre in Folge rückläufig sind (technische Rezession).2 Mehrdimensional basierte Abgrenzungen, die z. B. Arbeitslosigkeit, Inflationsrate oder Zinsen ins Bild nehmen, führen meist zu abweichenden Datierungen und längeren Dauern der Rezessions-Klassifikationen. So z. B. in den Datierungen des Economic Cycle Research Institutes (ECRI) oder einer Klassifikation auf Basis einer multivariaten Diskriminanz-Analyse wie sie das RWI pflegt (vgl. Tabelle 1 und Abbildung 1).3

Tabelle 1
Datierungen und Dauer der Rezessionsphasen von 1966 bis 2013
Zyklus1 ECRI Vier-Phasen-Schema BIP-basiert
Datierung Datierung2 Dauer in
Vierteljahren
Datierung Dauer in Vierteljahren
Stabilisierungskrise 1966/1967
5 1966-3 bis 1967-5 1967-I bis 1967-IV 4 1966-III bis 1967-II 4
5a - 1971-II bis 1972-IV 4 - -
Erste Ölkrise 1974/1975
6 1973-3 bis 1975-7 1974-III bis 1975-IV 6 1974-II bis 1975-II 5
Zweite Ölkrise 1980
7 1980-1 bis 1982-10 - - 1980-II bis 1980-IV 3
Konsolidierungskrise 1982
8 - 1982-II bis 1983-III 6 1982-II bis 1982-III 2
Einigungskrise 1991
9 1991-1 bis 1994-4 1994-II 1 1991-II bis 1991-III 2
Konsolidierungskrise 1993
10 - -   1992-II bis 1993-I 4
High-Tech-Krise 2002/2003
11 2001-1 bis 2003-8 2002-I bis 2003-IV 8 2002-IV bis 2003-I 2
Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009
12 2008-4 bis 2009-1 2008-IV bis 2009-IV 5 2008-II bis 2009-I 4
Revisionskrise 2012/2013
13   2012-II bis 2013-I 4 2012-IV bis 2013-I 2
Durchschnitt (σ) -   4,8 (1,9)   3,1 (1,1)

1 Zyklen, bei denen es zu Rezessionen kam. 2 Im Original in Monaten.

Quellen: Nach Angaben bei Economic Cycle Research Institute (ECRI) 2018; U. Heilemann, R. Schuhr, H. J. Münch: A perfect storm? – The present crisis and German crisis patterns, Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Working Paper, Nr. 93, Leipzig 2010; R. Döhrn et al.: Die wirtschaftliche Entwicklung im Inland: Die wirtschaftliche Expansion gewinnt nur langsam an Fahrt, in: RWI-Konjunkturberichte, 61. Jg. (2010), H. 2, S. 37 ff.; Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Fachserie 18, Reihe 1.3, Wiesbaden 2019, verschiedene Ausgaben (preis-, saison- und kalenderbereinigt mit Census X-12-ARIMA), Datenstand Mai 2019; und eigene Berechnungen.

Die Dauer der technischen Rezessionen war mit durchschnittlich drei Vierteljahren bei einer durchschnittlichen Länge der Zyklen seit 1966 von 27 Vierteljahren vergleichsweise kurz. Deutlich länger dauerten sie mit neun Vierteljahren in der ECRI-Abgrenzung, die Ergebnisse des Vier-Phasen-Schemas liegen bei knapp fünf Vierteljahren. Die weitere Analyse stützt sich auf die BIP-Abgrenzung.

Dauer, Breite, Tiefe und Stärke der Rezessionen

Abbildung 1
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Arbeitslosigkeit
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Arbeitslosigkeit

Anmerkung: bis 1990 alle Daten Westdeutschland, BIP-Veränderungsraten bis 1991-I. Kalender- und saisonbereinigte Werte nach CENSUS X12-ARIMA (BIP-Daten ab 1970) bzw. CENSUS-X13-ARIMA nach Sax 2017 (Zahl der registrierten Arbeitslosen und BIP-Daten vor 1970). BIP-Daten in Preisen von 1991 (bis einschließlich 1969), ab 1970 zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte.

Quellen: Statistisches Bundesamt; Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Bundesagentur für Arbeit (BA).

Von 1950 bis 2019 durchlief die Bundesrepublik 13 Konjunkturzyklen, seit dem fünften kam es dabei zu Rezessionen. Bei der Krise 1966/1967 handelte es sich um eine von der Geldpolitik ausgelöste Stabilisierungskrise. Die Rezessionen 1974/1975, 1979/1980, 2002/2003 und 2008/2009 waren vor allem Folgen internationaler Krisen, die Krisen 1981/1982 und 1992/1993 mehr oder weniger Folgen von Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Bei der Rezession 1991 handelt es sich um ein Artefakt, da als Folge der Wiedervereinigung die ostdeutsche Wirtschaft zusammengebrochen war, während die westdeutsche um mehr als 5 % zulegte. Die Rezession 2012/2013 ergab sich statistisch im Nachhinein als Folge der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) 20144 und bleibt hier weitgehend außer Betracht.

Etikettierungen wie in Tabelle 1 erleichtern zwar die Charakterisierung der Krisen, vernachlässigen aber nicht nur den Zusammenhang der Phasen, sondern auch generell den Zusammenhang mit früheren Entwicklungen. Überspitzt ausgedrückt: War die Ursache der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 ff. eine langfristige Folge der Aufgabe des Goldstandards, des Bretton-Woods-Systems, der Einführung des Tischcomputers, des Bedeutungsgewinns der Ratingagenturen usw.? Bei der weitverbreiteten Betrachtung der Rezessionen anhand von Jahres- statt von Vierteljahresdaten ergibt sich ein geglättetes Bild, insbesondere wenn sich die Rezession über den Jahreswechsel erstreckt, wie z. B. 1966/1967.

Bei der Wertung von Ergebnissen für einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren ist Zurückhaltung geboten. So wurde z. B. das System der VGR mehrfach erheblich verändert, die Daten revidiert.5 Die sektorale Zusammensetzung des BIP von 2019 ist eine andere als die von 1967.6 Der Kreis der Teilnehmer an den Umfragen zum Ifo-Geschäftsklima wurde mehrfach geändert. Desgleichen wechselten mehrfach die Definitionen von abhängiger Erwerbstätigkeit und registrierter Arbeitslosigkeit. Mit Blick auf das sozioökonomische Umfeld der Krisen wäre z. B. zu berücksichtigen, dass die sozialen Sicherungsniveaus bei Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit mehrfach geändert wurden,7 die Erwerbstätigkeit der Frauen sich deutlich erhöhte oder ausländische Arbeitnehmer in den Krisen in unterschiedlichem Umfang in ihre Heimatländer zurückkehrten, was alles auf unterschiedliche Härten der Arbeitslosigkeit in den jeweiligen Krisen schließen lässt.

Die weitere Betrachtung beschränkt sich auf Dauer, Breite, Tiefe und Schwere der Rezessionen. Die zur Beurteilung der Tiefe verwendeten Kriterien geben nur über die jeweils aktuelle Bedeutung Auskunft. Längerfristige Folgen wie der Verlust oder Gewinn an Wachstumspotenzial, die Erhöhung der Langzeitarbeitslosigkeit oder in anderen Lebensbereichen wie z. B. Mortalität und Gesundheit,8 bleiben außer Betracht. Im Einzelnen richtet sich der Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die Produktion, die Einschätzung der Lage und den Arbeitsmarkt.9 Auf die Einbeziehung der Verwendungsaggregate oder der Preisentwicklung wird verzichtet. Sie liefern für die Rezessionen ein vergleichsweise einheitliches Bild ihrer Entwicklung, wie es auch in den stilisierten Fakten zum Ausdruck kommt.10 Bei den Angaben zur Dauer wird auch der Zeitraum bis zum Erreichen des Vorkrisenniveaus beim (realen) BIP und am Arbeitsmarkt ausgewiesen. Die Messung der Breite erfolgt anhand des maximalen Anteils der Sektoren mit zurückgehender Beschäftigung zum Vorjahresniveau; die der Tiefe anhand des realen BIP, dem Saldo des Ifo-Geschäftsklimas, dem Rückgang der Zahl der Abhängig Erwerbstätigen und den maximalen Arbeitslosenquoten und ihrer Veränderung gegenüber dem Vorkrisenniveau sowie der minimalen Kapazitätsauslastung.

Die Rezessionen setzten mit Ausnahme von 1966/1967 und 2001 jeweils im zweiten Vierteljahr ein und endeten überwiegend im zweiten oder im dritten des Folgejahres. Im Durchschnitt dauerten sie drei Vierteljahre, am längsten dauerte mit fünf Vierteljahren die Erste Ölkrise. Das Vorkrisenniveau wurde allerdings erst vier Vierteljahre nach ihrem Ende erreicht und bei der Arbeitslosigkeit mit Ausnahme der ersten Rezession und den beiden letzten Krisen erst sehr viel später (vgl. Tabelle 2). Von regelmäßiger Wiederkehr der Krisen kann nur sehr eingeschränkt die Rede sein, variiert ihr Abstand doch zwischen einem und zehn Jahren.

Tabelle 2
Dauer, Breite und Tiefe der Rezessionen von 1966 bis 2013
  Datierung und Dauer1 Breite4   Tiefe
    Vorkrisenniveau2     Reales BIP Ifo-Geschäfts-klima8 Zahl der
abhängig
Erwerbs-
tätigen9
Arbeits- losen-
quote10,11
Arbeits- losenquote, Veränderung11,12 Kapazitätsauslastung13
Reales
BIP3
Arbeitslosenzahl     Preisbasis maximaler
Rückgang7
  jeweilig5 aktuell6
Stabilisierungskrise 1966/1967
1 1966-III bis 1967-II (4)14 1967-IV (2)14 1971-I (12) 100   -2,0 -2,0 -2,0 -28,1 -3,5 2,5 1,7 77,1
Erste Ölkrise 1974/1975
2 1974-II bis 1975-II (5) 1975-IV (2) - 100   -3,5 -2,4 -2,4 -34,8 -2,8 5,2 3,0 75,2
Zweite Ölkrise 1979/1980
3 1980-II bis 1980-IV (3) 1981-I (1) - 51,0   -0,6 -0,4 -1,2 -26,3 0,2 4,6 0,9 79
Konsolidierungskrise 1982/1983
4 1982-II bis 1982-III (2) 1983-II (3) - 77,6   -1,5 -1,4 -1,6 -47,8 0,1 8,5 1,2 74,8
Einigungskrise 1991
5 1991-II bis 1991-III (2) 1991-IV (1) - 28,615   3,315 4,315 -0,9 2,4 -1,4 7,8 0,9 86,5
Konsolidierungskrise 1993
6 1992-II bis 1993-I (4) 1994-II (5) - 67,315   -2,7 -2,1 -2,1 -31,7 -1,8 9,3 1,0 76,1
High-Tech-Krise 2002/2003
7 2002-IV bis 2003-I (2) 2005-II (9) 2007-I (16) 82,0   0,3 -0,6 -1,4 -23,3 -0,8 11,7 0,7 82,6
Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009
8 2008-II bis 2009-I (4) 2011-I (8) 2010-II (5) 37,5   -6,8 -6,8 -6,9 -37,8 0,2 9,1 0,3 76,0
Revisionskrise 2012/2013
9 2012-IV bis 2013-I (2) 2013-II (3) 2014-III (8) 34,4   -0,3 -0,3 -0,7 -4,4 0,3 7,7 0,1 82,3
ø 3,1 3,8 - 68,9   -2,1 -2,0 -2,1 -25,8 -1,0 7,4 1,1 78,9
(σ) 1,1 2,8   25,9   2,1 2,0 1,8 14,9 1,3 2,7 0,8 3,9

1 In Vierteljahren.   2 Nach Ende der Rezession.  3 bis 1990: 1991 = 100; ab 1991: 2010 = 100.  4 Maximaler Anteil der Industriezweige mit zurückgehender Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahresniveau; bis einschließlich Erste Ölkrise 1974/1975 bezogen auf Beschäftigung im Bergbau und in der verarbeitenden Industrie nach dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR Wirtschaft), danach nach Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).  5 Minimale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %; Stabilisierungskrise 1966/1967: Preisbasis 1962; Erste Ölkrise 1974/1975: 1970; Zweite Ölkrise 1979/1980: 1980; Konsolidierungskrise 1982/1983: 1980; Einigungskrise 1991: 1985; Konsolidierungskrise 1993: 1991; Revisionskrise 2012/2013: verkettete Vorjahrespreise.  6 Minimale Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %; Stabilisierungskrise 1966/1967: Preisbasis 1991, sonst saisonbereinigtes BIP in verketteten Preisen des Vorjahres.  7 Maximaler Rückgang des BIP im Vergleich zum Vorkrisenniveau.  8 Minimaler Saldo des Ifo-Geschäftsklimas bis einschließlich Konsolidierungskrise 1982/1983: Mittelwert der Salden aus Einzel- und Großhandel, Bauhauptgewerbe und verarbeitender Industrie; ab 1991: Salden des Ifo-Geschäftsklimaindex.  9 Maximaler Rückgang im Vergleich zum Vorkrisenniveau, in %.  10 Maximaler Wert, saisonbereinigt.  11 Bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen.  12 Maximale Veränderung im Vergleich zum Vorkrisenniveau, in Prozentpunkten.  13 Minimale Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe.  14 Vierteljährliche Gesamtrechnung des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), eigene Saisonbereinigung.  15 Westdeutschland, nicht im Durchschnitt und der Standarabweichung enthalten.

Quellen: eigene Berechnungen nach Angaben von Destatis; Bundesagentur für Arbeit (BA); Deutsche Bundesbank; Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung; OECD und Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Jahresgutachten 1967, Wiesbaden 1967. Zum Teil eigene Saisonbereinigung nach C. Sax: Seasonal: R Interface to X-13-ARIMA-SEATS. R-package version 1.6.1, https//CRAN:R-projecr.org/package=seasonal (2017). Reales BIP bis 1970, Zahl der Arbeitslosen und Arbeitslosenquote, Ifo-Geschäftsklima bis 1990: Westdeutschland.

Die Breite der Krisen variierte ebenfalls beträchtlich, wobei der hier gewählte Maßstab den tendenziellen Rückgang der Industriebeschäftigung bzw. den ständig gestiegenen Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich oder beim Staat ignoriert. Im Durchschnitt verzeichneten fast 70 % der Sektoren einen Produktionsrückgang. Lediglich in der Einigungskrise 1991, der Zweiten Ölkrise, vor allem aber in der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 lag der Wert deutlich darunter. Im letzten Fall war dies eine Folge der guten Ausgangssituation 2008 und der Abwrackprämie, aber auch dem Abbau der Arbeitszeitkonten und der frühzeitigen Ausweitung der Regelung des Bezugs von Kurzarbeitergeld geschuldet.

Schließlich zeigen sich auch bezüglich der Tiefe der Rezessionen erhebliche Unterschiede, selbst wenn die sehr unterschiedlichen Ausgangsniveaus bei Wachstum oder Arbeitslosigkeit – besonders auffällig in der Stabilisierungskrise 1966/1967 – außer Betracht bleiben, wie das üblicherweise und auch hier der Fall ist. Gemessen am BIP-Rückgang ragen die Erste Ölkrise und vor allem die Finanz- und Wirtschaftskrise hervor, während der Einbruch in der Hightech-Krise (dot.com-Krise) vergleichsweise gering war, was sich jedoch im Licht der Revision der Preisbasis bzw. des späten Erreichens des Vorkrisenniveaus stark relativiert. Die Unterschiede bei den Änderungen der Preisbasis/Revisionen zeigen sich vor allem bei der Ersten Ölkrise und bei der Hightech-Krise. Der Saldo des Ifo-Geschäftsklimas (die Differenz zwischen jenen Befragten, die ihre Lage/Erwartungen eher als gut und denen, die sie eher als schlecht einschätzen, liegt im Durchschnitt bei -30 Indexpunkten). Ein deutlich abweichendes Bild ergibt sich für die Konsolidierungskrise 1982/1983, während in der Finanz- und Wirtschaftskrise, aus den genannten Gründen, der Rückgang nur den in der Ersten Ölkrise erreicht.

Bezüglich der Zahl der abhängig Erwerbstätigen ist das Bild sehr gespalten: Nur in fünf Rezessionen verringert sich ihre Zahl. Hervorzuheben ist aber wiederum die Krise 1966/1967: Bei aus heutiger Sicht durchschnittlichem BIP-Rückgang war (produktivitätsbedingt) ein kräftiger Rückgang der Beschäftigung und ein seinerzeit als dramatisch empfundener Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, was sie zu einer der schwersten Krisen der Bundesrepublik macht – besonders, wenn man den Rückgang des BIP gegenüber dem Vorkrisenstand und die bis dahin herrschende Vollbeschäftigung berücksichtigt, sodass sich viele an die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre erinnert fühlten. Im langfristigen Durchschnitt beträgt die Arbeitslosenquote 7,3 %, was vor dem Hintergrund ihres seit Mitte der 1970er Jahre dauerhaft hohen Niveaus zu sehen ist. Die Arbeitslosenquote stieg in allen Krisen mit Ausnahme der Einigungskrise 1991 (Westdeutschland). Überraschend gering war der Anstieg in der Finanz- und Wirtschaftskrise verbunden mit einer leichten Zunahme der Zahl der Erwerbstätigen, was ebenfalls vor dem Hintergrund der günstigen Ausgangsniveaus und der Interventionen zu sehen ist. Die Kapazitätsauslastung betrug im Durchschnitt 78,9 %, wobei sie in der Ersten Ölkrise und in der Konsolidierungskrise 1982/1983 besonders niedrig ausfiel. Die Befunde wären allerdings korrekterweise im Vergleich mit der jeweiligen Normalauslastung zu sehen. Dabei sollte nicht übersehen werden, dass die Mehrzahl der Rezessionen von zum Teil erheblichen Krisen in wichtigen Sektoren begleitet waren.

Eine Magnitudenskala wie die Beaufort- oder die Richterskala zur Messung der Schwere von Rezessionen fehlt schon, wenn nur auf den BIP-Rückgang abgestellt wird, erst recht, wenn zusätzlich Dauer und Breite ins Bild genommen werden sollen. Die Schwierigkeiten eines Vergleichs nehmen noch zu, wenn neben Wachstum, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit auch der Rückgang gegenüber dem Vorkrisenniveau oder die Tiefe mit ihren sehr unterschiedlichen Kriterien berücksichtigt werden sollen.

Gemessen an der Dauer der Krisen und dem Rückgang des BIP zeigt sich, dass – wie erwartet – die Wirtschafts-und Finanzkrise 2008/2009 die schwerste Krise war, gefolgt von der Ersten Ölkrise und der Konsolidierungskrise 1993; die übrigen Krisen unterscheiden sich nur wenig.11 Es zeigt sich aber auch, dass die Stabilisierungskrise 1966/1967 sehr viel schwerer war, als dies vielen im Rückblick erscheint, erst recht, wenn sie dabei nur auf das Jahresergebnis, d. h. den geringen Rückgang des BIP 1967 (-0,3 %), abstellen12 und der dramatische Wachstumsrückgang und der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber den Vorperioden unberücksichtigt bleiben.

Der Korrelationszusammenhang zwischen Dauer und Breite der Krisen ist wenig ausgeprägt, zwischen Dauer und Tiefe ist er deutlich negativ, bei der Arbeitslosenquote entsprechend positiv.13 Tendenzen bezüglich Dauer, Breite, Tiefe oder Stärke der Rezessionen lassen sich nicht ausmachen, auch nicht hinsichtlich der Häufigkeit ihres Auftretens. Aussagen über die ursprüngliche Dauer, Breite und Tiefe der Rezessionen liefern die Befunde nur sehr eingeschränkt. Dazu wären eine „autre monde“ oder kontrafaktische Simulationen erforderlich, die die diskretionären Interventionen der Fiskal- und der Geldpolitik berücksichtigen, auch wenn deren Effekte vor allem im Aufschwung zum Tragen kamen und halfen, das Vorkrisenniveau rascher zu erreichen.

Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen

Die neun Rezessionen von 1966 bis 2013 dauerten im Durchschnitt drei Vierteljahre und das reale BIP ging um 2,4 % zurück, das Vorkrisenniveau erreichte das BIP erst vier Vierteljahre nach Rezessionsende. Für den Arbeitsmarkt waren die Auswirkungen, mit Ausnahme der Finanz- und Wirtschaftskrise, meist gravierender. Geld- und insbesondere Fiskalpolitik wirkten den Rezessionen entgegen, in drei Fällen war die Politik selbst ihr Auslöser. Die Vermeidung einer drohenden Rezession gelang der Politik – wie in den anderen großen OECD-Ländern – praktisch nur einmal: im Zusammenhang mit dem Börsenkrach im Oktober 1987. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt? Auch die Krisenbekämpfung war, objektiv gesehen, nie rechtzeitig,14 anderswo war es allerdings kaum anders.15 Die wichtigste Ursache dafür waren Prognosedefizite: Die Krisen wurden nicht prognostiziert und auch erst dann diagnostiziert, als sie bereits eingetreten waren – auch im Fall der beiden Konsolidierungs-Rezessionen! Die Politik beklagt dies seit der Krise 1966/1967, ohne dass sich daran Nennenswertes geändert hätte, wie sich auch in der Finanz- und Wirtschaftskrise zeigte.16 Immerhin deuten unabhängig von den Prognosen meist mehrere Produktions- und Arbeitsmarktindikatoren frühzeitig auf eine merkliche Abschwächung hin, an der sich die Politik dann auch orientiert.

Die erheblichen wirtschaftsstrukturellen und -politischen Veränderungen der letzten 50 Jahre wie etwa der gestiegene Staatsanteil, der erhöhte Produktionsanteil der Dienstleistungen an der Produktion oder eine effizientere und effektivere Stabilitätspolitik, auf die sich die Erwartungen einer Entschärfung des Rezessionsproblems in den 1960er Jahren gründeten, oder die gestiegene Bedeutung der automatischen Stabilisatoren vermochten das Auftreten von Rezessionen bislang nicht zu verhindern, auch wenn sie gegenüber der Zwischenkriegszeit fraglos große Verbesserungen17 erreichten und die Härte der Rezessionen in sozialer Hinsicht ganz erheblich minderten. Ob die Rezessionsvermeidung angesichts des häufig internationalen Ursprungs der Krisen der Bundesrepublik – fast die Hälfte war importiert – und die Erfahrungen bei der Bekämpfung heimischer Krisen ist ebenso offen wie die Frage, ob der Stabilitätspakt Stabilisierungs- oder Finanzkrisen vermeiden hilft oder die Krisenbekämpfung erleichtern wird.

Konjunkturpolitisch gesehen verdienen vor allem zwei Befunde des kurzen Blicks Beachtung:

  • Erstens: Die kurze Dauer der bisherigen Rezessionen, vor allem aber die im Anschluss an die Erste Ölkrise zahlreichen, meist arbeitsmarktpolitisch motivierten Konjunkturprogramme und ihr prozyklisches Wirksamwerden führten unter anderem zu der Forderung, die Interventionen auf große Krisen zu beschränken.18 Wie und an was Größe zu messen ist – an der Dauer, Breite oder Tiefe der Krise, der BIP-Entwicklung, der Beschäftigung oder der Arbeitslosigkeit – blieb dabei offen. Würde ab einem Wachstumseinbruch von 2 % von einer großen Krise gesprochen, so wäre z. B. in der Hightech-Krise nicht interveniert worden, obwohl die Arbeitslosigkeit deutlich anstieg. Selbst nach einer Rezessionsdiagnose liegen jedenfalls keine Prognosen ihres Verlaufs vor oder sind, nicht zuletzt angesichts der Interventionen von Geld- und Fiskalpolitik (im In- wie im Ausland) nur wenig verlässlich, die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bildete in dieser Hinsicht eine überraschende Ausnahme.19 Ob Rezessionen groß oder klein sind, lässt sich eben erst post festum feststellen und variiert auch dann mit dem Maßstab.
  • Noch kritischer ist hier, zweitens, der mit Blick auf die Krisenpolitik erhobene Einwand zu sehen, dass die Interventionen zu spät kommen und damit prozyklisch wirken. Er wird zwar vor allem gegenüber fiskalpolitischen Interventionen erhoben, trifft aber angesichts ihrer beträchtlichen Wirkungsverzögerungen auch die Geldpolitik. Bezüglich der technischen Definition von Rezession ist der Einwand zutreffend. Dem steht allerdings entgegen, dass das Vorkrisenniveau, vor allem auf dem Arbeitsmarkt, erst deutlich nach dem Ende der Rezessionen erreicht wird und der Aufschwung zunächst meist nur schwach ist. Bislang führten die Interventionen in der Krise jedenfalls nicht zu Überhitzungen im Aufschwung, übrigens auch nicht in der Krise 1966/1967, wie gelegentlich vermutet wurde.

Das hier gezeichnete Bild der Rezessionen der Bundesrepublik ist notwendigerweise unvollkommen. Aber schon dieses Bild ist zu differenziert, als dass sich daraus einfache Regeln für die Krisenpolitik ableiten ließen, wie sie die Theorie oder regelbasierte Konzepte lieben.

* Überarbeitete, aktualisierte und gekürzte Fassung des Beitrags U. Heilemann: Ein kurzer Blick auf die Rezessionen 1966 bis 2009, in: H. Gischer, J. Hartwig, B. Sahin (Hrsg.): Bewegungsgesetze des Kapitalismus – Festschrift für Fritz Helmedag, Marburg 2018, S. 21-34. Für die kompetente Unterstützung bin ich Mirja Hälbig zu Dank verpflichtet. Für kritische Anmerkungen danke ich Roland Döhrn, Michael Grömling und Willi Koll.

  • 1 Zur Unterscheidung von Konjunktur- und Wachstumszyklen vgl. z. B. V. Zarnowitz: Phases and stages of recent U.S. business cycles, in: U. Heilemann, C. Weihs (Hrsg.): Classification and clustering in business cycle analysis, Essen 2007, S. 19 ff., für die Bundesrepublik: G. Tichy: Konjunktur – Stilisierte Fakten, Theorie, Prognose, 2. Aufl., Berlin 1994, S. 70 ff.
  • 2 Datierung und Dauer (auch) dieser Klassifizierung sind nicht unabhängig von den verwendeten Bereinigungsverfahren, wie ein Vergleich der mit Census X-12-ARIMA bereinigten mit den nach BV4.1 bereinigten Vierteljahreswerten zeigt, vgl. Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Fachserie 18, Reihe 1.3, Wiesbaden 2019. – Oft fehlten zur Klassifikation eines Zeitraums als Rezession an einem Vierteljahreswert nur wenige Milliarden Euro, was die hohe Sensibilität der Klassifikation bezüglich des verwendeten Saisonbereinigungsverfahrens und ihrer Revisionsanfälligkeit illustriert, aber auch auf Freiheitsgrade der Amtlichen Statistik hindeutet.
  • 3 Vgl. Economic Cycle Research Institute: Business (Growth) cycle peak 1974 to 2019, https://www.businesscycle.com/Businesscycle.com (19.6.2019); U. Heilemann, H. J. Münch: Dating lower turning points in business cycles – a multivariate linear discriminant analysis for Germany 1974 to 2009, in: K. Ickstadt et al. (Hrsg.): Applications in Statistical Computing – from music data analysis to industrial quality improvement, Berlin 2019, im Erscheinen, und die Verweise dort; sowie R. Döhrn et al.: Die wirtschaftliche Entwicklung im Inland: Die wirtschaftliche Expansion gewinnt nur langsam an Fahrt, in: RWI-Konjunkturberichte, 61. Jg. (2010), H. 2, S. 37 ff.
  • 4 Vgl. z. B. D. Brümmerhoff, M. Grömling: Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 2014, in: Wirtschaftsdienst, 94. Jg. (2014), H. 4, S. 284, https://archiv.wirtschaftsdienst.eu/jahr/2014/4/revision-der-volkswirtschaftlichen-gesamtrechnungen-2014-folgen-fuer-die-oekonomische-analyse/ (6.8.2019), die dabei unter anderem zu dem Schluss kommen, dass sich dadurch nicht nur die Höhe des BIP, sondern auch ein „sanfteres Konjunkturbild“ ergibt, vorwiegend in konjunkturellen Krisenzeiten.
  • 5 Vgl. B. N. Räth: Rezessionen in historischer Betrachtung, in: Wirtschaft und Statistik, 2009, S. 203 ff., Tabelle 1.
  • 6 Vgl. dazu für die US-amerikanischen Rezessionen S. McNees: The 1990-91 recession in historical perspective, in: New England Economic Review, Januar/Februar, 1992, S. 3 ff.
  • 7 Vgl. z. B. A. Boss: Sozialhilfe, Lohnabstand, Leistungsanreize und Mindestlohnarbeitslosigkei, Kieler Studien, Nr. 318, Tübingen 2002.
  • 8 Vgl. dazu z. B. D. Stuckler, S. Basu: The body economic – why austerity kills, New York 2013.
  • 9 Vgl. mit Blick auf die US-amerikanischen Rezessionen S. McNees, a. a. O., ausführlich für Deutschland G. Tichy, a. a. O., S. 53 ff.
  • 10Vgl. z. B. U. Heilemann, R. Schuhr, H. J. Münch: A perfect storm? – The present crisis and German crisis patterns, Universität Leipzig, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Working Paper, Nr. 93, Leipzig 2010; U. Heilemann: War der Beginn der Großen Rezession vorauszusehen? Zu den Rezessionsprognosen für Deutschland, in: H. Hagemann, J. Kromphardt (Hrsg.): Die Krise der europäischen Integration aus keynesianischer Sicht, Schriften der Keynes-Gesellschaft, Bd. 10, Marburg 2017, S. 21-46; sowie U. Heilemann, S. Wappler: „Haushalt geht vor Wirtschaft“ – Effizienz und Effektivität der fiskalischen Konjunkturpolitik 1967 bis 2011, Berlin, im Erscheinen.
  • 11 Vgl. U. Heilemann, a. a. O., S. 23, Tabelle 1.
  • 12 So z. B. N. Räth, a. a. O.
  • 13 Siehe Tabelle 2: Der Korrelations-Zusammenhang zwischen der Dauer der Rezessionen und ihrer Breite ist positiv (0,5), deutliche (negative) Zusammenhänge ergeben sich bezogen auf die Tiefe mit dem BIP-Rückgang (-0,7/-0,6/-0,5), dem Ifo-Geschäftsklimaindex (-0,4), der Veränderung der Arbeitslosenquote (0,6) und der Kapazitätsauslastung (-0,7), was angesichts der geringen Zahl von Beobachtungen wenig gesichert ist.
  • 14 Vgl. U. Heilemann, S. Wappler, a. a. O.
  • 15 Vgl. z. B. U. Heilemann, K. Müller: Wenig Unterschiede – Zur Treffsicherheit internationaler Prognosen, in: AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv, 12. Jg. (2018), H. 3-4, S. 195 ff.
  • 16 Vgl. im Einzelnen U. Heilemann, a. a. O. 2018; und die Verweise dort.
  • 17 Vgl. N. Räth, a. a. O., Tabelle 2.
  • 18 Vgl. z. B. O. Sievert: Vom Keynesianismus zur Angebotspolitik, in: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): C963–2003, Wiesbaden 2003, S. 34 ff.
  • 19 Die BIP-Prognosen für 2009 z. B. der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose: Im Sog der Weltrezession – Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2009, Essen 2009, erwiesen sich – anders als befürchtet – als recht zutreffend – im Gegensatz zu den anfangs geäußerten Befürchtungen (vgl. W. Koll et al.: Zeitgespräch: Welche Rolle spielen Prognosen, in: Wirtschaftsdienst, 89. Jg. (2009), H. 2, S. 79 ff., https://archiv.wirtschaftsdienst.eu/downloads/getfile.php?id=2127 [6.8.2019]).

Title:German Recessions 1966 to 2013

Abstract:The article examines the recessions of the Federal Republic in the period 1966 to 2013. Using a broad set of indicators, it presents for three policy focused definitions of recessions their dating, duration, width, depth, and severity. The results shed new light on a number of wide spread assessments of FRG’s recessions, in particular their gravity. At the same time, they illustrate some major limits of efficient crisis policies.

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DOI: 10.1007/s10273-019-2489-6